Zu viel freie Radikale schaden unserem Körper-Gleichgewicht

(mko) Hilft Zink bei Erkältungen, Selen bei Krebs? Was sind Antioxidanzien? Fragen, die wir uns kaum stellen. Ob Bakterien, Pilze oder Viren, Wunden geheilt, Tumorzellen erkannt und zerstört werden,das passiert nicht einfach so, das hat in erster Linie etwas mit einem intakten Immunsystems zu tun.
Auch wenn unser Abwehrmechanismus von Geburt an funktioniert, durch angeborene Fress- und Killerzellen und durch die erworbene Abwehr von B- und T-Lymphozyten, treten durch Stoffwechselprozesse Abfallprodukte auf, freie Radikale (reaktive Moleküle), die – im besten Fall – durch ein antioxidatives Schutzsystem abgefangen und unschädlich gemacht werden. Dieses Schutzsystem verfügt – wiederum im besten Fall – über ausreichend antioxidative Substanzen z.B. Mikronährstoffe und Spurenelemente (Vitamine, Folsäure, Omega-3-Fettsäure, Selen, Mangan,Kupfer, Magnesium, Jod und Eisen) und schützt die Immunzellen vor oxidativen Schäden. Die Risiko, dass durch die Abfallprodukte ein Überschuss an freien Radikalen und anderen Spezies im Körper entsteht und damit oxidativer Stress, der das körpereigene Gleichgewicht ist aus dem Lot bringt, ist nicht nur bei Rauchern groß. Oxidativer Stress gilt heute als Ursache für Arteriosklerose, Alterungsprozesse, Krebs, Rheuma, Parkinson und Immunschäden.

Vitamine sind Radikalfänger, Vitamin C und E können z.B. freie Radikale neutralisieren. Sie müssen jedoch von außen zugeführt werden, der Körper kann sie selbst nicht produzieren. Spurenelemente (Zink, Selen, Kupfer) werden vom Körper gebildet und dienen als Bausteine für antioxidative Enzyme, die ebenfalls freie Radikale neutralisieren. Daher ist die Balance von Mikronährstoffen und Spurenelementen wichtig, um das Immunsystem in der Abwehr zu unterstützen. Studien belegen, dass Atemwegsinfekte und Grippeerkrankungen bei einem Mangel an Mikronährstoffen vermehrt auftreten. Eine weitere Studie zeigt, dass bei Personen, die in den Wintermonaten Mikronährstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zusätzlich eingenommen hatten, Infekte um 48 Prozent weniger auftraten. Wissenschaftlich belegt ist auch, dass Erkältungssymptome schneller abklingen. Andere Studien weisen darauf hin, dass z.B. Vitamin D nicht nur für die Knochengesundheit unverzichtbar ist, sondern auch für das Immunsystem d.h. weniger Vitamin D – mehr Infekte. Und auch schwangere Frauen brauchen doppelt so viel Eisen wie vorher, 60 Prozent mehr Vitamin B6 und 83 Prozent mehr Folsäure. Auch Arthrose-Patienten profitieren von einer Ernährungsmedizin mit ergänzenden Nährstoffen, da bei Gelenkentzündungen und Gelenkveränderungen häufig die antioxidativen Schutzstoffe reduziert sind.

Chronisch Erkrankte haben ebenfalls einen höheren Bedarf an Mikronährstoffen, können ihn aber kaum mit täglichem Verzehr von Obst- und Gemüse decken. 59 Prozent der Bevölkerung essen z.B. weniger als 250 Gramm Obst, der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung /DGE empfohlenen Obst-Menge und 87 Prozent essen weniger als 400 Gramm Gemüse pro Tag. Weltweit gehört heute der Vitamin D-Mangel zu den häufigsten Gesundheitsproblemen. Aus diesem Grund wird die Mikronährstoff-Medizin (auch Orthomolekulare Medizin) immer wichtiger.