(mko) Von Sommer- auf Winterzeit – bei der Umstellung der Jahreszeiten reagieren Menschen unterschiedlich. Der Grund: „Sämtliche Funktionen des Körpers werden zeitlich von einer angeborenen biologischen Tagesuhr gesteuert,“ so Professor Dr. Till Roenneberg, Leiter des Zentrums für Chronobiologie am Institut für Medizinische Psychologie, München. Dazu gehört nicht nur der Schlaf-Wach-Rhythmus,auch Blutdruck, Herzfrequenz und unsere Körpertemperatur schwanken, ebenso wie die Konzentrationsfähigkeit, Muskelkraft und unsere Sehschärfe.
Licht ist der wichtigste Zeitgeber für die innere Uhr. Studien zeigen, dass sich die innere Uhr exakt nach der Sonnenzeit richtet. Außerdem bestimmt aber auch unser genetisches „Programm“ Eigenschaften der inneren bzw. biologischen Uhr. Das erklärt, warum einige viel, andere wenig Schlaf benötigen und warum es Früh- und Spätaufsteher gibt.
„Insgesamt wird unser Tagesablauf von drei Uhren bestimmt: der Sonnenuhr, der inneren Uhr und der sozialen Uhr.
Häufig besteht jedoch eine Diskrepanzen zwischen sozialer und biologischer Uhr. Das liegt an unserem Lebensstil, den unregelmäßigeren Arbeitszeiten und ständiger Erreichbarkeit, denn das weicht zunehmend von den Rhythmen ab, die die innere Uhr vorgibt. So entsteht eine Art innerer Jetlag. Das reduziert die Leistungsfähigkeit und kann zu einer großen gesundheitlichen Belastung führen. Denn wer stets zu wechselnden Arbeitszeiten arbeiten muss – z.B. Krankenschwester, Pfleger, Gastronomen – lebt in ständiger Diskrepanz zwischen biologischer Zeit und sozialer Zeit.
Aber auch die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit sorgt manchmal für Probleme. Diese Zeitverschiebung stört die innere Uhr und kann den Biorhythmus vorübergehend aus dem Takt bringen. Ebenso kann der unterschiedliche Lebensrhythmus am Wochenende und an Arbeitstagen inneren Jetlag auslösen. Der Grund: Menschen haben unterschiedliche innere Tagesabläufe und damit unterschiedliche Vorlieben für zeitliche Schlaf- und Aktivitätszeiten.
Menschen sind unterschiedliche „Chronotypen“ so der Epxerten-Ausdruck: Manche sind „Eulen“ – sie haben Schwierigkeiten, früh auszustehen, werden aber spät abends müde, manche gehören zu den „Lerchen“. Die sind schon morgens fit und aktiv, gehen dafür aber früher schlafen.
Die wichtigsten Folgen des sozialen Jetlag sind Schlafmangel und körperlicher Stress. So können z. B. unregelmäßige Tagesrhythmen lästige Spannungskopfschmerzen auslösen.
Tipps gegen den Sozialen Jetlag:
1. Mit Tageslicht lässt sich die innere Uhr teilweise beeinflussen.
2. Morgenlicht stellt die innere Uhr vor, Abendlicht hingegen nach.
3. So kann man die Morgensonne als Wachmacher nutzen.
4. Wer spät noch einmal ins Freie geht, kann eine dunkle Sonnenbrille tragen, denn das Licht hält sonst munter bis in die späten Abendstunden.
5. Besonders für „Büroarbeiter ist es wichtig, die innere Uhr durch Tageslicht zu „eichen“, da die meisten Arbeitsräume viel zu dunkel sind.
6. Für die Zeitumstellung sollte man über mehrere Tage verteilt, in kleinen Abschnitten, die Einschlaf- und Aufstehzeiten anpassen.
Hier können Sie testen zu welchem Chronotyp Sie gehören:
Eule oder Lerche
Ein unregelmäßiger Tagesrhythmus führt häufig auch zu gesundheitlichen Störungen, die körpereigene Schmerzabwehr erhöht sich. Das bedeutet, man wird schmerzempfindlicher und anfälliger für Spannungskopfschmerzen. Auch zu wenig Schlaf und Stress sind potente Auslöser für
die Art der Kopfschmerzen.