Verändern Ernergydrinks den Herzschlag?

(mko) Aktuell warnt eine Bonner Studie vor Energy-Drinks: Die Powerbrausen mit viel Koffein verändern den Herzschlag. Kein anderes alkoholfreies Getränk verzeichnet im vergangenen Jahr ein so starkes Umsatzplus – rund 18 Prozent. Leistungssteigernd, wie häufig angenommen, sind die Zutaten dieser Drinks (Stiftung Warentest) nicht, die Aufputschwirkung kommt allein durch den hohen Zuckergehalt und das Koffein zustande.
Wissenschaftler der Bonner Universität untersuchten für die aktuelle Studie die Herzen von 17 Personen nach dem Verzehr eines Energy-Drinks. Die Kontraktionen des Herzens waren stärker geworden. Nach Angaben von Teamleiter Jonas Dörner sollten vor allem Kinder und Menschen mit einem unregelmäßigen Herzschlag diese Getränke meiden. Im Rahmen der Jahrestagung der Radiological Society of North America betont Jonas Dörner, dass bisher noch nicht genau geklärt ist, welche Auswirkungen diese Getränke auf die Funktion des Herzens haben. Die Koffeinmenge ist bis zu drei Mal höher als bei anderen koffeinhaltigen Getränken (z. B. Kaffee, Coca-Cola). Es gibt zahlreiche Nebenwirkungen (z. B. erhöhter Herzschlag, Herzklopfen, Anstieg des Blutdrucks, Krämpfe, plötzlicher Tod), die mit dem Konsum hoher Koffeinmengen in Zusammenhang stehen. Die Wissenschaftler verabreichten den Teilnehmern ein Getränk, das 32 mg Koffein auf 100 ml und 400 mg Taurin enthielt. Die Forscher konnten nachweisen, dass die linke Herzkammer eine Stunde nach der Einnahme stärker kontrahierte. Diese ist dafür zuständig, dass das Blut durch den Körper gepumpt wird. Bekannt ist, dass zu viel Koffein zu Nebenwirkungen führt z.B. nervös macht, Übelkeit hervorruft, Schlaf reduziert und zu Herzrasen führt. Erwachsene sollten täglich nicht mehr als 300 Milligramm Koffein zu sich nehmen, das sind etwa drei Tassen Kaffee.

Selbst Kinder unter zehn Jahren konsumieren regelmäßig Energy-Drinks, so eine Studie der Europäischen Lebensmittelsicherheit. Und: Jeder zweite der jugendlichen und erwachsenen Konsumenten mischt sie mit Alkohol. Das Problem: Das aufputschende Koffein überspielt den Grad der Betrunkenheit. Und auch als Sportlergetränk nutzen die Energy-Drinks wenig: Sie haben zu viel Zucker und können den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen nicht ausgleichen und das Koffein wirkt harntreibend.