(mko) Wer sich in Wald und Wiese nach Steinpilzen, Maronen oder Morcheln umschaut, sollte auch auf Zecken achten. Denn, die Blutsauger können gefährliche Infektionskrankheiten übertragen. Die Spinnentiere leben auf Wiesen, an Wegrändern oder im Unterholz – also an den Stellen, wo Pilzsammler bevorzugt nach schmackhaften Waldpilzen suchen. Die Gefahr, sich eine Zecke einzufangen, ist deshalb beim Pilzesammeln besonders hoch. Wer die gekennzeichneten Wege verlässt, streift sehr leicht an Grashalmen oder Stäuchern vorbei, auf denen die Zecken häufig lauern. Zwar sind im Herbst die Beine und Füße in der Regel durch lange Kleidung und festes Schuhwerk geschützt, allerdings sind Kopf und Hände im dichten Wald für die Blutsauger leicht zugänglich. Zecken benötigen zum Überleben das Blut von Menschen oder Tieren. Durch den Biss können Krankheitserreger aus dem Speichel der Parasiten übertragen werden. So können die im Sekret enthaltenen Viren eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen, die in schlimmen Fällen bis zur Hirnhautentzündung führen kann. Jede fünfte Zecke trägt zudem die Erreger der Borreliose, einer Erkrankung, die oft erst Jahre nach der Infektion zu
schweren Schäden des Nervensystems und des Herzens führt.
Deshalb sollte nach einem Aufenthalt im Wald der Körper nach Zecken abgesucht werden. Die Tiere saugen das Blut bevorzugt an warmen, feuchten Stellen. Dazu gehören beispielsweise die Achseln, die Kniekehlen, der Kopf, aber auch der Schritt. Wer eine Zecke auf der Haut entdeckt, sollte sie umgehend mit einer speziellen Zeckenkarte oder -zange aus der Apotheke entfernen. Öl, Nagellack, Klebstoff oder sonstige Hausmittel seien hingegen tabu, da die Blutsauger beim Ersticken noch mehr Krankheitserreger abgeben würden. Rat und Information zu Anti-Zecken-Mitteln erteilen alle Apotheken.
Wer nach dem Entfernen der Zecke einen roten Kreis rund um die Einstichstelle entdeckt, sollte umgehend den Arzt aufsuchen. Die so genannte „Wanderröte“ deute auf eine Infektion mit Borreliose-Bakterien hin, die umgehend mit Antibiotika therapiert werden sollte.
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Freiluftfans: Zecken sind immer aktiv.
(mko) Zecken sind schon jetzt aktiv. Wald-Wanderer, Radfahrer, Spaziergänger, Forstarbeiter und alle, die ihren Hund Gassi führen, sollten daher zu einer Doppelstrategie greifen, abdeckende Bekleidung gegen Zeckenbisse ( lange Hosen, Strümpfe und hohe, feste Schuhe) und auch eine Impfung gegen die Hirnhautentzündung FSME in Betracht ziehen – gegen die von Zecken übertragene Borreliose gibt es bisher keinen Imfpstoff.
Österreicher durch Ziegenkäse an FSME erkrankt
Denn: Inzwischen sind in Vorarlberg vier Menschen an FSME erkrankt, nachdem sie Rohmilchkäse verzehrt hatten. Dieser stammte von Ziegen, die oberhalb von 1500 Metern gehalten wurden und von Zecken infiziert worden waren. Die Übertragung des FSME-Virus durch infizierte Milch oder Milchprodukte kommt nur selten vor und war bisher nur aus den Baltischen Staaten bekannt geworden.
Bisher galten Gebiete in über 1350 Meter Höhe als zeckenfrei.
Zeckenschutz auch in Griechenland nötig
Neben dem Krim-Kongo hämorrhagischen Fieber können Zecken in Griechenland auch die Lyme-Borreliose und das Zeckenbissfieber übertragen. Gegen keinen dieser 3 verschiedenen Krankheitserreger gibt es eine Impfung. Deshalb ist der Schutz vor Zeckenstichen beispielsweise durch Kleidung oder Repellents beim Aufenthalt in der Natur wichtig.
Zecken
Türkei: Zeckenschutz auch in bestimmten Regionen des Landes notwendig
Reisende in die Türkei sollten je nach Reiseziel unbedingt auch an Zeckenschutz denken. Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass der Erreger des Krim-Kongo hämorrhagischen Fiebers in weiten Teilen des Landes verbreitet ist. Er wird vor allem durch Zeckenstich auf Menschen übertragen, gelegentlich jedoch auch durch den direkten Kontakt zu Erkrankten. In diesem Jahr sind bereits sechs Menschen aus den Provinzen Corum, Samsun und Sivas an der Virusinfektion verstorben. Mehr als 150 Erkrankungen wurden im vorigen Jahr landesweit registriert. 2006 waren es 438 Erkrankungen mit 27 Todesfällen.