Schlagwort-Archive: Wachstumshemmer

(mko) Bei einer Krebserkrankung benötigt der Tumor für sein Wachstum Sauerstoff und Nährstoffe. Ab einer bestimmten Größe bezieht er diese über die Blutgefäße. Um die optimale Versorgung zu sichern, setzt der Tumor bestimmte Wachstumsfaktoren frei, um die Neubildung von Blutgefäßen (griech.: Angiogenese) auf benachbarte Blutfgefäße anzuregen. Das heißt, für das Wachsen des Tumors, müssen neue Gefäße gebildet werden. Hier setzt nun eine völlig neue Krebs-Therapie an, die medizinisch Angiogenese-Hemmung genannt wird. Da die Wachstumsfaktoren eine so gefährliche Rolle bei der Tumor- und Metastasenentwicklung spielen, ist es Wissenschaftlern nun gelungen neue Wirkstoffe zu entwickeln, die diese Wachstumsfaktoren blockieren, d.h. ihre Signalketten unterbreche,n mit der Folge, dass der Tumor regelrecht „aushungert“, die Überlebenszeit des Patienten aber steigt, z.B. auch beim metastasierten Darmkrebs (Capecitabin).

Studienergebnisse und Erfahrungen zu neuen Wirkstoffen wurden auf dem diesjährigen ASCO-Kongress der American Society of Clinical Oncology in Chicago/USA mit 33.000 Delegierte aus aller Welt diskutiert.
Der Ansatz für eine Unterbrechnung der Signalketten des Tumors ist die so genannte „zielgerichtete Therapie“, für die gentechnisch hergestellte Antikörper, wie z.B. Bevacizumab (Avastin®) entwickelt wurden. Der von der Firma Roche Pharma entwickelte Antikörper Bevacizumab (Avastin®) ist der erste für die Krebstherapie zugelassene Zellsignalhemmer (Anti-Angiogenese-Hemmer), der inzwischen von der EU für vier Krebsarten zugelassen ist: ...mehr

Bei einer Behandlung des Leberkrebs ist der entscheidende Risikofaktor dabei die Leberzirrhose, auf deren Grundlage sich das Karzinom bei 80 bis 90 Prozent der Patienten entwickelt. Die Leberzirrhose ist ihrerseits in der Mehrzahl der Fälle bedingt durch eine Virus-Hepatitis oder durch einen chronische Alkoholschädigung. Eine Zirrhose so Professor Tim Greten von der MHH, Hannover,erschwert die Therapie des Karzinoms, da einerseits der Tumor in einem erkrankten Organ entsteht und behandelt werden muss. Die Therapiemöglichkeiten sind aber häufig eingeschränkt

Eine Behandlung bei Leberkrebs ist sowohl vom Krankheitsstadium als auch vom Ausmaß der Leberzirrhose abhängig. Prinzipiell kommt im Frühstadium eine Leberentfernung
in Frage, sei es zur operativen Entfernung des Tumors oder auch in Form der Lebertransplantation.
Die meisten Patienten mit einem Karzinom sind bei der Diagnosestellung bereits in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Sehr begrenzt sind damit die Möglichkeiten der konventionellen Chemotherapie.
Eine neue Therapie ermöglicht die Zulassung des Wachstumshemmers (Fachausdruck Multi-Kinasehemmernter anderem gezielt die Wirkung von Wachstumsfaktoren auf den Tumor beeinflußt und das ist ein wesentlicher Fortschritt bei der Behandlung von Leberkrebs. Denn: die Wachstumsfaktoren aktivieren die auf Krebszellen häufig im Übermaß befindlichen Empfangsstellen (Rezeptoren). Hier erhält die Zelle das Signal für ungehemmtes Wachstum. Der Multikinasehemmer, in diesem Fall Sorafinib, stoppt aber die Signalübertragung und damit das bösartige Zellwachstum.
Sorafenib ist der erste Wirkstoff, für Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs und Leberzirrhose bei dem eine Lebensverlängerung belegt wurde. Die neue Therapie hat sich bereits innerhalb kurzer Zeit zur Standardtherapie entwickelt. Dass die Behandlung mit Sorafenib utllichen Lebensverlängerung führt, hat die SHARP-Studie (Sorafenib HCC Assessment Randomized Protocol) gezeigt. ...mehr