(mko) Hoffnung für Patienten mit einem verkürzten Bein. Betroffene leiden immer dann unter einem verkürzten Bein, wenn der Unterschied zwischen dem gesunden und dem kürzeren Bein größer als zwei bis drei Zentimeter ist. Häufig treten dann langfristig größere Probleme mit der Wirbelsäule, der Hüfte und den Gelenken auf, die auch mit orthopädischen Einlagen oder Schuhen nicht optimal behoben werden können.
Chirurgen der Universitätsklinik Jena nutzen jetzt die Fähigkeit der Knochen zu neuem Wachstum: Bei der erprobten Methode wird der zu kurze Knochen durchtrennt und über einen längeren Zeitraum kontinuierlich auseinander gezogen, so dass sich in dem Spalt neues Knochengewebe bildet. Bis vor einigen Jahren war dazu der monatelange Einsatz eines sperrigen „Metallkäfigs“, eines so genannten Fixateurs, notwendig.
„Heute können wir durch die Implantation eines intelligenten Marknagels eine schnelle und elegante Beinverlängerung erreichen“, erklärt Professor Gunther Hofmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ die Fortschritte in diesem Bereich.
Statt großer Narben sind nur kleine Schnitte nötig, um den Marknagel in den Knochen einzusetzen. „Durch einen inneren Verlängerungsmechanismus dehnt sich der Nagel nach genauen Vorgaben immer weiter aus und sorgt so für einen ständigen Längengewinn für den operativ durchtrennten Knochen“, erläutert Oberarzt Thomas Mückley den Mechanismus.