Schlagwort-Archive: Übergewicht

(mko) Ist der dicke Bauch ein Liebestöter ? Nein – falsch ist, dass übergewichtige Männer vor allem körperliche Probleme mit ihrem Gewicht haben und Frauen eher seelische. Das ergab eine Umfrage mit 187 Übergewichtigen im Durchschnittsalter von 45 Jahren und mit einem BMI – Bodymaß-Index von 40,6 kg/m2. Ausschlaggebend ist: Je attraktiver man sich fühlt, um so größer ist die Lust auf Sex.

(mko) Wer zu Leberproblemen neigt, etwa Hepatitis B oder C, an Übergewicht leidet oder Probleme mit dem Blutzuckerspiegel hat, sollte soviel Kaffee und Sodawasser wie möglich trinken. Das schützt vor Lebererkrankungen, so eine US-Studie mit fast 6.000 Patienten, die alle ein hohes Risiko für Lebererkrankungen haben. Warum gerade Kaffee und Koffein die Leber schützt, ist noch unbekannt. Koffein hemmt jedoch einen bestimmten Rezeptor im Gehirn und in der Leber. Ob dies eine immunologische Wirkung hat, ist noch nicht bewiesen.

(mko) Wer im Alter geistig fit bleiben will, sollte leichte Kost zu sich nehmen,  Gemüse, Obst, Salate, denn bei einer so genannten „gehirnschützenden Diät“steigt die Leistung des Gehirns bei älteren Menschen an. Bisher wusste man, dass die erhöhte Zufuhr von einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren, so wie sie in Olivenöl und Fischöl vorkommen, sowie eine kalorienarme, mediterrane Kost ( s. Artikel Mediterrane Diät ) einen relativen Schutz vor neurodegenerativer Krankheiten, vor allem Alzheimer und geistigem Altersabbau mit sich bringt. Die Erkenntnisse der Studie des Universitätsklinikums Münster sind aber auch für alle übergewichtigen Kinder wichtig. Denn: die Daten zeigen, dass das Absenken des Insulinspiegels mit einer Verbesserung der kognitiven Funktion einhergeht – und der Anstieg zum Gegenteil führt. „Die übergewichtigen Kinder werden als Erwachsene nicht nur sehr viel kränker sein als die Vorgänger-Generation, auch ihre kognitive Leistungsfähigkeit wird durch das Übergewicht und den gesteigerten Insulinspiegel im peripheren Blut zunehmend leiden. Insulinabhängige Stoffwechselwege des Gehirns sind für die Stabilisierung des Langzeitgedächtnisses und für die Anpassung des Gehirns an wechselnde Anforderungen maßgeblich.“ So Studienleiter Professor Erich Bernd Ringelstein.

(mko)  Adipositas ist eine chronische Krankheit, die sich epidemieartig ausbreitet und eine enorme finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem darstellt. Ungefähr jeder fünfte Deutsche zwischen 18 und 80 Jahren ist übergewichtig, schätzungsweise 960.000 Deutsche (1,5 Prozent der Bevölkerung zwischen 18 und 80 Jahren) haben einen BMI über 40 und gelten damit als fettleibig oder adipös wie es in der Fachsprache heißt. Dazu leiden die Patienten häufig unter Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2. Das krankhafte Übergewicht ist jedoch kein Lifestyle-Phänomen, das allein durch gesunde Ernährung und Bewegung zu bewältigen ist.Inzwischen gehen Experten auch davon aus,dass Adipositas als Risikofaktor (BMI deutlich über 30) für Darmkrebs angesehen wird. Übergewicht ist für viele Menschen nicht nur in Bezug auf kardiovaskuläre und metabolische Folgeerkrankungen, sondern ganz offensichtlich auch für die Krebsentwicklung ein äußerst ernst zu nehmendes Problem. Die metabolische Wirkung der Adipositas-Chirurgie (gemeint sind die unterschiedlichen Operationen wie z.B. Schlauchmagen-OP oder eine Magenbypass-OP) ist inzwischen durch zahlreiche Studien wissenschaftlich belegt. Bei über 70 Prozent der übergewichtigen Patienten reduziert die metabolische Chirurgie auch die Diabetes Symptome und das weitgehend unabhängig von der Gewichtsabnahme. Daher fordern jetzt die Experten die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenversicherungen. Denn hierzulande werden nur etwa 6.000 Patienten (darunter auch Patienten aus Nachbarländern) jährlich operiert.

Die Metabolische Chirurgie ist mehr als reine Adipositaschirurgie. Sie hat direkte Wirkungen auf den Stoffwechsel und das weitgehend unabhängig von der Gewichtsabnahme. Dr. Matthias Schlensak Chirurg aus Düsseldorf: „Es geht eben um mehr als nur um Gewichtsabnahme; die metabolischen Effekte dieser Operationen bieten uns erstmals die Möglichkeit, einen Typ-II-Diabetes auch mit dem Skalpell zu behandeln.“ Die Operation erziele das, was die Tablette oder das Insulin oftmals nicht schafften, nämlich den Diabetes zurück zu drängen. ...mehr

(mko) Wer Pfunde los werden will, kann das  mit Hilfe einer APP  jetzt einfacher bewerkstelligen. Zu viel Zucker, zu viele Kalorien, zu wenig Bewegung: Wir werden immer dicker – ein Trend, den auch die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen. Inzwischen hat jeder zweite Erwachsene  Übergewicht, mit steigender Tendenz. Aber es geht Wissenshaftlern nicht nur um Übergewicht, auch die Zahl der krankhaft fettleibigen Personen – in der Fachsprache Adipositas genannt –  steigt Jahr für Jahr. Mediziner befürchten deshalb, dass in Zukunft ernährungsbedingte Erkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 2 oder arterielle Hypertonie, in Deutschland massiv zunehmen werden. Diese Sorge scheint begründet, Berechnungen vom Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels  belegen, dass bis 2030 insbesondere die Zahl der adipösen über 50-Jährigen um bis zu 80 Prozent steigen wird.

Gerade angesichts dieser alarmierenden Zahlen sind effiziente Therapiemethoden gefragt, die Betroffene bei der Gewichtsabnahme unterstützen. Besonders nach einem stationären Klinikaufenthalt fällt es Patienten oft schwer, Ratschläge und neu erlernte Verhaltensweisen auch im Alltag umzusetzen. Das jedoch ist für einen langfristigen Behandlungserfolg unabdingbar. Am Dortmunder Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST haben Forscher eine spezielle App entwickelt, die adipösen Patienten bei der Gewichtsreduktion hilft. Einen „ Adipositas Begleiter“  d.h. eine Android-basierte App, die Betroffenen als Ratgeber und Coach zur Seite steht und ihnen dabei hilft, nach einem stationären Aufenthalt in einer Klinik auch Zuhause erfolgreich weitere Pfunde  abzunehmen. Die App vereint nicht nur Lern- und Ratgeberelemente, sondern dient den Patienten zugleich als Tagebuch und Feedbackinstrument. Gleichzeitig bietet sie eine Kontakt-Möglichkeit mit anderen Betroffenen.
So kann der Patient sich unter anderem an wichtige Termine seines Tagesablaufs erinnern lassen, Vitalwerte und subjektive Befindlichkeiten dokumentieren. Zudem kann er sich über die App zum Beispiel auch über Sport- und Selbsthilfekurse in der Region informieren.
Aber auch die menschliche Betreuung durch Fachpersonal kommt mit dem „Hightech-Gerät und Adipositas Begleiter nicht zu kurz. Die Besonderheit der App: Sie fungiert nicht nur als Mittler zwischen Patienten und Ärzten, sondern ermöglicht zudem die Verbindung zu telemedizinischen Dienstleistern. Durch diese Funktion können die Patienten jederzeit auch in Kontakt mit einem realen Therapeuten treten, um sich medizinisch beraten zu lassen.
Interessierten Kliniken, Telemedizin-Dienstleistern und anderen Unternehmen stellt das Fraunhofer ISST die App sowie die benötigte IT-Infrastruktur gerne im Rahmen eines Lizenzvertrags zur Verfügung. ...mehr

(mko)  Die elektrische Hirnstimulation reduziert Appetit und Nahrungsaufnahme ganz ohne Diät. Die Kalorienaufnahme verringerte sich bei Probanden einer Studie einer Lübecker Forschungsgruppe um 14 Prozent. Die elektrische Stimulation des Gehirns durch den Schädel (transkraniell) ist eine nicht-invasive Methode, die bereits zur Behandlung von psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen begleitend in der Klinik eingesetzt wird. Es gab bereits Hinweise, dass diese Art der Hirnstimulation ebenfalls das subjektive Verlangen nach Essen reduzieren kann. Dabei spielt ein besonderes Areal der Großhirnrinde ein wichtige Rolle in der Regulation von Appetit und Nahrungsaufnahme. Die Wissenschaftler um Professorin Kerstin M. Oltmanns, aus dem Bereich Psychoneurobiologie der Universität Lübeck vermuteten daher, dass die wiederholte elektrische Stimulation dieses Bereiches zu einer Abnahme der Nahrungsaufnahme führt.Das nun gezeigte Studienergebnis bedeutet für die Therapie von Übergewichtigen einen völlig neuen Behandlungsansatz, der bei den Betroffenen gänzlich ohne Diät und Sportprogramm auskommt. Eine sehr verlockende Perspektive. Oltmanns: “Unsere Studie zeigt eine vielversprechende Möglichkeit, mittels Gleichstromstimulation des rechten  dorsolateral prefrontal cortex (DLPFC) sowohl die Kalorienaufnahme als auch den Appetit zu reduzieren. In der Studie wurden 14 junge Männer mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 20 und 25 über einen Zeitraum von acht Tagen mit einer täglichen Gleichstromanwendung (transcranial direct current stimulation, tDCS) oder einer Placebo-Bedingung stimuliert.

1626_artikel_images

(mko) Übergewicht gehört inzwischen zum Hauptrisikofaktor für Krebserkrankungen und löst damit die Krebsgefahr durch schädlichen Nikotinkonsum ab! Ausgangspunkt sind die im Zusammenhang mit Fettleibigkeit und Übergewicht auftretenden Stoffwechselstörungen. Experten schätzen, dass sie sogar das Rauchen als bisher größten Risikofaktor für Krebs ablösen können. Zu den Krebs-Erkrankungen, bei denen ein wissenschaftlich gesicherter Zusammenhang zum Übergewicht besteht, zählen heute Nierenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs nach den Wechseljahren und vor allem Krebs der Speiseröhre und der Gebärmutterschleimhaut.
Zahlreiche epidemiologische Untersuchungen der letzten Jahrzehnte kommen zu dem Ergebnis, dass in westlichen Industrieländern etwa die Hälfte aller Krebstodesfälle durch Umwelt- und Lebensstilfaktoren verursacht werden und daher grundsätzlich vermeidbar wären. Doch der Beitrag einzelner Faktoren zum Gesamtkrebsrisiko wird heute anders eingeschätzt als noch vor einigen Jahren. So schreibt eine vielzitierte Untersuchung der Harvard-Universität aus dem Jahr 1996 dem Rauchen sowie der Ernährung jeweils einen Anteil von 30 Prozent am Gesamtkrebsrisiko zu – über Übergewicht als eigenen Krebsrisikofaktor wird jedoch nur vage spekuliert. In der Aktualisierung dieses Reports im Jahr 2002 dagegen schätzen die Autoren den Risikobeitrag von Übergewicht und Fettleibigkeit bereits auf 10 Prozent für Männer und sogar 15 bis 20 Prozent bei Frauen. „Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem wir die Fettleibigkeit als Krebsrisikofaktor mindestens genauso ernst nehmen müssen wie das Rauchen“, sagt Professor Otmar D. Wiestler, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
In der Hälfte der Fälle von Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ist Übergewicht die Ursache, beim häufigen Brustkrebs nach den Wechseljahren gehen nach heutigen Schätzungen etwa 20 Prozent auf das Konto von Übergewicht und Fettleibigkeit, so die Experten vom DKFZ. ...mehr

(mko) Eine Studie des Berliner Robert-Koch-Institutes belegt, dass Übergewicht und Bewegungsmangel allein nicht die Ursache für Diabetes mellitus sind. Daher fordert Professor Stephan Matthaei von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) neue Wege in der Prävention und Therapie. Seit 1998 ist die Zahl der übergewichtigen Menschen in Deutschland unverändert, die der adipösen Männer und Frauen leicht gestiegen. Im gleichen Zeitraum kam es, so das Studienergebnis, zu einer deutlichen Zunahme von Erkrankungen mit Typ-2-Diabetes mellitus. Dieser Diabetes-Anstieg entspricht nicht dem Mehr an adipösen Menschen in unserer Gesellschaft. „Übergewicht und Bewegungsmangel sind demnach nicht die alleinige Ursache für den Diabetes-Anstieg“, betont Matthaei. Um weitere Risikofaktoren zu erkennen und ihnen zu begegnen, müsse die Forschung intensiviert werden. Die Zahl der Menschen mit erkanntem Diabetes mellitus stieg von 1998 bis 2012 von 5,2 auf 7,2 Prozent der Bevölkerung. Das heißt, weit über eine Million mehr Erkrankte, obwohl der Anteil der sportlich aktiven Menschen ebenfalls deutlich zunahm. Laut der RKI-Studie sind derzeit 5,9 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, wenn man die noch unerkannten Patienten mitberücksichtigt. Diese Zahl wird bis zum Jahr 2030 weiter um 1,5 Millionen, alleine bei den 55- bis 74-Jährigen steigen, wie Schätzungen zeigten. Die Zahlen verdeutlichen, dass ein Großteil der Neuerkrankungen an Diabetes mellitus nicht alleine auf die bekannten Risikofaktoren Übergewicht oder Bewegungsmangel zurückzuführen sind.

Das Risiko an Diabetes oder Alterszucker (Typ II Diabetes) zu erkranken ist bei Menschen, die Gallensteine haben besonders hoch. Nierensteine dagegen spielen in diesem Zusammenhang keine Rolle. So das Fazit einer großangelegten Studie mit mehr als 25. 000 Menschen, durchgeführt vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam und dem Universitätsklinikum Charité in Berlin. Betroffen sind überwiegend Menschne, die nach dem westlichen Lebensstil leben, das heißt u.a. rauchen und Alkohol konsumieren und zusätzlich massives Übergewicht haben. Bei diesen Menschen tretzen häufiger Gallenstein- und Nierensteinerkrankungen auf. Aus diversen Untersuchungen weiß man inzwischen, dass Menschen mit Diabetes eher dazu neigen, Gallensteine zu bekommen. Bislang war jedoch unklar, ob umgekehrt Gallen- oder Nierensteine mit einem Diabetesrisiko einhergehen. Die Studie liefert nun eindeutige Ergebnisse. Die Wissenschaftler raten jetzt Ärzten, die Gallensteine bei ihren Patienten feststellen, bei der Weiterbetreuung auch das erhöhte Diabetesrisiko berücksichtigen.

(mko) Menschen mit Übergewicht, Diabetes (allein über acht Millionen Zuckerkranke in Deutschland) und Herz-Kreislauferkrankungen nehmen oft eine Schutzhaltung ein, d. h. sie verzichten auf sportliche Aktivitäten, obwohl sie eigentlich gern sportlich aktiv wären. Das ist je-doch falsch. Regelmäßige Bewe-gung – etwa dreißig Minuten pro Tag, schnelles Gehen oder Schwimmen – sollte auf jeden Fall Bestandteil einer Therapie sein. Das stoppt häufig das Fortschreiten der Krankheit, denn wer sich be-wegt, senkt sein Risiko für weitere Komplikationen. So Experten von der University of South Carolina/USA. Sport senkt das Risiko für Herzinfarkt, stärkt die Muskeln, hilft Stress abzubauen. Und: Bewegung fördert auch die Konzentrationsfähigkeit. Wichtig ist lediglich hier die individuelle Belastungsgrenze zu finden. Dabei hilft der Rat von einem Sportmediziner.