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(mko) In der Behandlung von Nierenzellkrebs spielen klinische Studien eine große Rolle, und es gibt immer wieder neue Entwicklungen, um das Überleben des Patienten zu verlängern. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat jetzt eine große internationale Studie (Switch-Studie) zur so genannten Sequenztherapie beim Nierenzellkarzinom gestartet. Die Studie mit 540 Patienten aus 80 Prüfzentren in Dänemark, Deutschland, Niederlande, Österreich und Schweden soll klären, welche Wirksubstanzen am Beginn der Krebs-Behandlung – Sorafinib oder Sunitinib oder in umgekehrter Reihenfolge – eingesetzt werden sollen, d.h. welche der beiden Wirkstoffe als Erst- und Zweitlinientherapie besser, sicherer und verträglicher sind. Die Studie soll außerdem Aufschluss bringen, mit welchem Wirkstoff (Tyrosinkinasehemmer s. dazu Mko-Archiv: Neue Therapiemöglichkeit bei Nierenzellkrebs) im Idealfall eine Behandlung beginnen soll. Denn, kommt es während der Therapie zu einer Krankheitsprogression, so erfolgt nach einer kurzen Pause der „Switch“ auf die jeweilige andere Substanz. Umgestellt wird die Behandlung auch, wenn die ursprünglich eingeleitete Therapie aufgrund von Unverträglichkeit der jeweiligen Substanz nicht fortgeführt werden kann. Die geschätzte Studiendauer beträgt 17 Monate.

Patienten mit metastasieren Nierenzellkrebs hatten noch bis wenigen Jahren nur eine Überlebenszeit von acht bis zehn Monaten. Denn der Tumor verhält sich weitgehend resistent gegenüber einer Chemo- und Strahlentherapie. Als Standardtherapie hat sich eine Behandlung mit Interferonalpha bewährt, die allerdings infolge von Nebenwirkungen in der palliativen Situation nicht unproblematisch ist. Inzwischen steht den Patienten eine so genannte „targeted Therapy“ zur Verfügung mit einer deutlich längeren Überlebenszeit von 30 Monaten und mehr und bei einer besseren Verträglichkeit der neuen Wirkstoffe Sorafinib (Nexavar®) und Sunitinib oder Temsirolimus und Bevacizumab. ...mehr