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Japanische Forscher fanden heraus, dass sich der Zahnstatus eventuell als Hinweis auf ein erhöhtes Krebsrisiko für Speiseröhrenkrebs, Kopf-Hals-Tumoren und Lungenkrebs deuten läßt. Die Gruppe um Akio Hiraki hatte mehr als 5.000 Krebspatienten zwischen 20 und 79 Jahren nach ihrem Zahnstatus sowie ihren Rauch- und Ernährungsgewohnheiten befragt. Zum Vergleich erfassten sie die Daten von mehr als 10.000 Kontrollpersonen ähnlichen Alters und Geschlechts.

Das Erkrankungsrisiko stieg parallel zur Zahl der fehlenden Zähne an, zumindest bei den unter 70jährigen. Jüngere zahnlose Teilnehmer der Studie waren viereinhalb mal mehr an Speiseröhrenkrebs erkrankt wie Studienteilnehmer mit weitgehend vollständigem Gebiss. Für Kopf-Hals-Tumoren war ihr Risiko immerhin noch fast dreimal so hoch. Erst in höherem Alter machte sich der Einfluss der Zahnhygiene wieder weniger bemerkbar. Der statistische Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Krebsrisiko blieb auch dann noch deutlich bestehen, wenn die Wissenschaftler das Rauchverhalten und den Alkoholkonsum – anerkannte Risiken für die erfassten Tumorarten – als weitere Einflussfaktoren rechnerisch berücksichtigten.
Mangelnde Zahnhygiene führt zu chronischen Entzündungen und ist die Hauptursache für Zahnverlust, und ist schon seit längerem als Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen belegt. Auch beim Krebsrisiko sehen die Wissenschaftler einen Zusammenhang mit bakteriellen Infektionen und daraus resultierenden chronischen Entzündungen: Diese zerstören langfristig nicht nur Zahnfleisch und Zahnbett – die Rolle chronischer Entzündungen wird auch bei der Krebsentstehung immer deutlicher. Hinweise, dass mangelnde Zahnhygiene die Wahrscheinlichkeit steigert, an einem Tumor zu erkranken, sind schon länger bekannt.
In früheren Untersuchungen fanden sich, wie in der jetzt vorgelegten Studie, Zusammenhänge mit dem Risiko für Speiseröhrenkrebs, aber auch mit der Rate von Erkrankungen an Magenkrebs und Tumoren der Bauchspeicheldrüse. ...mehr