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(mko) Nach den Wegfall des Patentschutzes von „Viagra“ outen sich immer mehr Männer mit Erektionsstörungen – 152 Millionen Männer sollen weltweit davon betroffen sein. Aber die erektile Dysfunktion, auch ED genannt, kann auch ein Vorbote einer anderen Erkrankung wie z.B. Adipositas (extremes Übergewicht – body mass index – BMI – über 30) Diabetes, Hypertonie (Bluthochdruck) oder zu hohe Cholesterinwerte sein. Auch Gefäßleiden oder eine neurologische Erkrankung führen zu Erektionsstörungen. Häufig leiden die betroffenen Männer unter mangelndem Selbstwertgefühl und ziehen sich zurück, d.h. brechen zwischenmenschliche Beziehungen ab.

Aber: Seit Juni diesen Jahres scheint sich das zu ändern, denn immer mehr Männer gehen zum Urologen, um ihre Erektionsstörungen behandeln zu lassen. „Seit „Viagra“ patentfrei ist wird meine ED-Sprechstunde wesentlich häufiger besucht als früher“, sagt der Wiesbadener Urologe und Männerarzt Dr. med. Udo Bermes, „es findet gerade so etwas wie ein „ED-Outing“ in überschaubarem Rahmen statt“. Auch in der Urologen-Praxis des Münchener Sexualmediziners Dr. med. Axel-Jürg Potempa steigt die Zahl der Männer, die ihre Erektion mit Sildenafil-Generika stärken möchten: „Besonders auffällig ist dabei, dass die Verschreibungsgrößen nach oben gehen, da die Patienten aktiv 24 bis 48 Tabletten wünschen.“ Viele der neuen Patienten lassen ihre ED nun erstmals behandeln, weil sie in den Medien von „neuen und günstigen Sildenafil-Generika“ (Generika = wirkstoffgleiche Kopie) gehört haben. Auf die Frage, warum sie sich vorher nicht intensiver um die Behandlung der Erektionsstörungen bemüht haben, erhalten die Urologen häufig die Antwort: „Der hohe Preis der Medikamente hat mich abgehalten.“
Aus Studien wissen wir, dass sexuelle Aktivität, neben dem direkten körperlichen Effekt, auch die allgemeine Lebenszufriedenheit steigert. Sex ist Ausdruck der Liebe zum Partner und hat eine emotional stabilisierende Wirkung. Menschen betrachten Beziehungen als wichtigste Quelle ihrer Lebenszufriedenheit. Daher ist eine geringe soziale Integration auch ein stärkerer Risikofaktor für die Sterblichkeit, als das Rauchen. ...mehr

(mko) Ein dicker Bauchumfang ist bei Männern häufig ein Anzeichen für Hormonmangel, betont die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Bis zu 40 Prozent der Männer mit dickem Bauch, gestörtem Stoffwechsel oder auch einem Diabetes mellitus Typ 2 mangelt es am Geschlechtshormon Testosteron. Nach neuesten Erkenntnissen scheinen sich Hormonmangel und chronische Erkrankungen hier gegenseitig zu bedingen. In bestimmten Fällen stellt eine Therapie mit Testosteron für Betroffene einen Ausweg aus diesem Kreislauf dar. Doch bei allen stehe davor eine umfassende hormonelle Diagnostik. Der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons sinkt beim Mann ab 40 jährlich um ein bis zwei Prozent: „Wie wir jetzt wissen, ist Testosteronmangel aber nicht allein eine Frage des Alters“, sagt Professor Dr. med. Christof Schöfl vom Universitätsklinikum Erlangen. Vielmehr sei er auch eine Folge von Übergewicht und umgekehrt: „Es existiert offensichtlich ein Teufelskreis aus niedrigem Testosteron und vermehrtem Fettgewebe und den damit assoziierten Stoffwechselstörungen“, so der Neuroendokrinologe aus dem Vorstand der DGE. Testosteron beeinflusst beim Mann nicht nur Sexualität und Psyche. Es regt den Aufbau von Muskeln und Knochen an und verringert die Fettmasse. Studien zeigen, dass auch das Körpergewicht und der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons eng zusammenhängen. Testosteron und Zucker- und Fettstoffwechsel beeinflussen sich demzufolge: Fettleibige und diabeteskranke Männer weisen häufig niedrige Testosteronwerte auf. Insbesondere das Bauchfett und damit ein ungünstiges Verhältnis von Taillenumfang und Körpergröße, spielt hierbei eine Rolle.

(mko) Stress, Angst und Termindruck killen die Liebeslust, Spontaneität und Erotik – schuld ist unser hektischer Lebensrhythmus. Eine Studie bei der 5.000 europäische Männer im Auftrag eines internationalen Pharmakonzerns über ihr Liebesleben befragt wurden „outeten“ sich auffallend viele Männer als sogenannte „Vitalsexuals“, d. h. Männer, die auch mit steigendem Alter bei nachlassender Sexualität nicht auf Sex verzichten wollen. So Dr. Ulrike Brandenburg von der Universität Aachen. 44 Prozent dieser über 40-Jährigen wünschen sich z. B. ein besseres Sexualleben. Insgesamt stehen diese Männer sehr aktiv im Leben, dennoch träumen und vermissen 58 Prozent davon ihr Liebesleben, das sie in jüngeren Jahren hatten. 34 Prozent befürchten auch, den sexuellen Erwartungen ihrer Partnerinnen nicht mehr gerecht zu werden. Der Wunsch nach mehr Spontaneität ist groß – 25 Prozent glauben, dies wäre ihr Push up für mehr Erotik und Liebeslust. Insgesamt 62 Prozent gaben an, dass sie gelegentlich eine Erektion nicht halten können, 66 Prozent erwägen in diesem Fall die Einnahme eines Präparates.

Am deutlichsten äußerten sich von allen teilnehmenden Ländern (England, Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien) die Franzosen über ihr Sexleben.