Schlagwort-Archive: Schilddrüse

(mko) Das Spurenelement Selen schützt nicht vor Herzkreislauferkrankungen – so lautet das Ergebnis einer aktuellen Meta-Analyse. Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang von Seleneinnahme und erhöhtem Diabetesrisiko läßt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) verlauten. Eine positive Wirkung zeigt Selen bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen.

Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe sind lebensnotwendig und heutzutage auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln weit verbreitet. Das Spurenelement Selen schützt nicht nur die Zellmembran, sondern ist auch an der Regelung des Stoffwechsels beteiligt. Menschen nehmen Selen über die Nahrung auf – Fleisch, Meeresfrüchte, Fisch sowie Milch- und Getreideprodukte sind reich an Selen. „Ein Selenmangel ist – ähnlich wie ein Vitamin-D-Mangel – in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht worden“, berichtet Professor Helmut Schatz, von der DGE aus Bochum. Dazu zählen Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit bei Männern, Gemütsschwankungen, Alzheimer, Herzkreislauferkrankungen und entzündliche Gelenkerkrankungen. Professor Schatz stellt jedoch fest: „Einen Beleg, dass die Einnahme von Selen diese Erkrankungen verhindern oder bessern kann, gab und gibt es nicht.“ ...mehr

(mko) Fast jeder zweite Bundesbürger über 50 Jahre hat knotige Veränderungen in der Schilddrüse. Dennoch muss nicht jeder Knoten operiert werden. Pro Jahr werden hierzulande 100 000 Schilddrüsen OP’s durchgeführt. Der Experte und Mediziner Ralf Paschke von der Universitätskllinik Leipzig hält diese Zahl für zu hoch und für unnötig. „Nur ein Fünftel der entdeckten Schilddrüsenknoten muss überhaupt operiert werden.“ Der Arzt muss entscheiden, ob er Knoten lediglich beobachtet, eine medikamentöse Therapie oder auch eine Radio-Jod-Therapie verordnet oder ob eine Operation notwendig ist. „Eine konsequent interdisziplinäre Entscheidungsfindung im Sinne einer qualitätsgesicherten Diagnose und Therapie ist noch Zukunftsmusik, sagt auch Professor Jochen Klußmann von der Schön-Klinik in Hamburg. „Das Ziel muss sein, unnötige Operationen, die Belastung der Patienten und Millionen Euro Folgekosten einzusparen.“

Ein Großteil der Erkrankungen werde bislang per Ultraschall und Hormonuntersuchung festgestellt. „Dabei gibt es mit der Feinnadelpunktion eine zuverlässigere Methode zur Unterscheidung von gut- und bösartigen Knoten“, erläutert Paschke. Das Organ vergrößere sich sehr langsam. „Oft klagen die Betroffenen erst nach 30 oder 40 Jahren über Beschwerden.“
Bei der Feinnadelpunktion werden mit einer Nadel aus dem Knoten Zellen entnommen. „So können wir bei drei Viertel der Fälle vor einer Operation bestimmen, ob ein Knoten gut- oder bösartig ist. Leider wird diese Methode viel zu selten angewandt.“ Das Ergebnis: viele unnötige Operationen. Ein Drittel der Deutschen habe eine vergrößerte Schilddrüse, bei Älteren sogar jeder Zweite. Auf jeden Fall sollte sich der Patient vor einer Operation informieren und zwar in qualifizierten Zentren, die Schilddrüsen-OP’s häufig machen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Zahl der erfolgreich durchgeführten Operationen bei einer niedrigen Komplikationsrate. ...mehr

(mko) Das erste Kind ein – hoffentlich gesundes – Baby. Davon träumen nicht nur junge Eltern. Was viele nicht wissen: Paare können schon vor der Zeugung mit ein paar Tipps eine möglichst komplikationsfreie Schwangerschaft beeinflussen. Etwa mit der Einnahme von Folsäure (Vitamin B2), das reduziert z.B. die Gefahr eines möglichen Neuralohrdefektes. Frauen mit Diabetes mellitus min-dern mögliche Schwangerschaftskomplikationen um das Dreifache, wenn ihr Blutzucker genau überwacht wird. Das gilt auch für die Schilddrüse, hier kann eventuell eine Substitutionstherapie angezeigt sein. Außerdem empfiehlt sich eine Hepatitis B–Impfung und auch Chlamydieninfekte sollten rechtzei-tig diagnostiziert und auch behan-delt werden. Frauen, die medika-mentös therapiert werden, z. B. blutgerinnungshemmende Mittel oder Mittel gegen Akne einneh-men, sollte diese, wenn sie schwanger werden wollen, abset-zen. Nikotin und Alkohol und auch Übergewicht erhöhen Schwanger-schaftskomplikationen.

(mko) In Deutschland werden im Schnitt 100.000 Schilddrüse-Operationen durchgeführt, in der Mehrzahl bei Frauen. Ein neues Schlüsselloch-Verfahren ersetzt jetzt den lästigen und sichtbaren Schnitt am Hals. Bbei dieser Methode werden lediglich zwei kleine Schnitte von fünf Millimetern am Rand der Brustwarzen gesetzt und die OP-Instrumente sowie eine Mini-Video-Kamera werden hie unter die Haut bis zur Schilddrüse vorgeschoben. Per Videokamera wird das Operationsfeld stark vergrößert sichtbar und der Chirurg operiert von außen. Ein spezielles Sicherungssystem schützt die sensiblen Stimmbandnerven. Die Pati-enten müssen vier Tage in der Klinik bleiben, die kleinen Narben an der Brustwarze verheilen nach zwei Wochen.

(mko) Schwangere mit einer Unterfunktion der Schilddrüse sollen bereits ab der fünften Schwangerschaftswoche eine um 30 Prozent höhere L-Thyroxin-Dosis bekommen, um den Mangel an Schilddrüsenhormonen auszugleichen. Bisher ist bekannt, dass der L-Thyroxin-Bedarf in der Schwangerschaft steigt, unklar war jedoch bisher, wann genau in der Schwangerschaft die Medikation angehoben werden muss.