Schlagwort-Archive: Sauerstoff

Foto:Johnson/Johnson - Autan

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(mko) Wer schon im Februar unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, kann sie wunderbar mit Sport und Bewegung bekämpfen,denn das bringt mehr Sauerstoff ins Gehirn und unsere Gehirnzellen können mal wieder richtig „durchatmen“. Es reicht schon ein gemütlicher Spaziergang, um die Hirndurchblutung um 20 Prozent zu steigern. So Sabine Kubesch von der psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm. Sport hat eine enorm positive Wirkung auf unsere geistigen Leistungen, denn Bewegung bedeutet: mehr Sauerstoff und das hilft nicht nur unserem Körper (Stärkung des Immunsystems, Hilfe bei der Krebsabwehr, Optimierung des Blutdruck und Reduktion des Körperfettanteils), sondern auch unserer Seele. So fühlen sich z. B. Sportler mit Ausdauertraining aufnahmefähiger und insgesamt wacher. Darüber hinaus optimiert Sport Lern- und Gedächtnisleistungen, die sich in der Großhirnrinde und im Hippocampus stattfinden. ...mehr

Tinnitus oder Hörsturz stehen vermutlich in Zusammenhang mit einer gestörten Sauerstoffversorgung des Innenohrs. Allerdings sind die ursächlichen Zusammenhänge bisher nicht geklärt. „In erster Linie wird an die Versorgung des Innenohres über das Blut gedacht: Sauerstoff wird in der Lunge an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen gebunden und dann im entsprechenden Zielorgan freigesetzt. Es könnte aber auch noch einen anderen Mechanismus geben“, erklärt Prof. Dr. Stefan Reuss vom Institut für Anatomie und Zellbiologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er untersucht mit seiner Arbeitsgruppe die Rolle von zwei anderen Proteinen, die erst vor wenigen Jahren entdeckt worden sind. Bei Säugetieren einschließlich des Menschen kommen zwei weitere sauerstoffbindende Proteine vor, nämlich Neuroglobin und Cytoglobin, die eine ähnliche Funktion wie Hämoglobin erfüllen. Die Entdecker der beiden Proteine, Thomas Hankeln vom Institut für Molekulargenetik der Universität Mainz und Thomas Burmester, der jetzt an der Universität Hamburg lehrt und forscht, haben in Kooperation mit der Arbeitsgruppe um Stefan Reuss die Verteilung dieser beiden Eiweiße in Gehirn und Körper eingehend untersucht. Dabei zeigte sich, dass beide Globine in jeweils deutlich abgegrenzten Neuronengruppen des Zentralnervensystems vorkommen.

Zu diesen gehören nun genau die Neurone im auditorischen Hirnstamm, die die Verbindungen vom Gehirn zu den Sinneszellen des Hörorgans herstellen. Diese sind für Wahrnehmung und Verstärkung des Schalls verantwortlich — vielleicht aber auch für die Entstehung von Geräuschen wie dem Tinnitus. „Diese Verbindungen werden von uns zur Zeit untersucht“, so Reuss.
„Mit Neuroglobin und Cytoglobin sind seit langer Zeit wieder Substanzen gefunden, die bei der Entstehung von Tinnitus oder der altersbedingten Schwerhörigkeit, die Millionen Patienten betreffen, eine Rolle spielen könnten.“ Zunächst handelt es sich jedoch um Grundlagenforschung, bei der es um die Entschlüsselung grundsätzlicher Mechanismen geht. Mehr

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