(mko) Die Prostatakrebsvorsorge, bei der der PSA-Wert ( Prostata spezifisches Antigen) im Blut
gemessen wird, konnte jetzt verbessert werden. Der neu entwickelte Labortest ( DAC = Diskordanz-Analysen Charakteristik) liefert genauere
Aussagen, ob Prostatakrebs vorliegt und spart unnötige Biopsien. Häufig sind die her-kömmlichen PSA-Werte als Hin-weis auf eine vorliegende Krebser-krankung zu ungenau. PSA ist nicht gleich PSA (Eiweißstoff im Blut). So Professor Peter Hamme-rer aus Braunschweig. Der totale PSA-Wert setzt sich zusammen aus einem freien und einem gebun-denen oder komplexierten Teil. Während das freie PSA bei einer gutartigen Erkrankung in höheren Konzentrationen vorkommt, zeig-ten klinische Studien, dass bei Prostatakarzinom insbesondere der Wert des komplexierten PSA steigt. Da es sich bei dieser Krebs-erkrankung allerdings um den häu-figsten Tumor beim Mann handelt, mit jährlich allein 41.000 Neuer-krankungen, die angebotene Vor-sorgeuntersuchung ab 45 Jahre allerdings nur 14 Prozent aller Männer in Deutschland nutzen, ist hier eine differenzierte Diagnose sehr wichtig. Die aktuell von
der Firma Bayer, Leverkusen präsentiert Studie ( Fachzeitschrift „Chlinical Chemistry“) belegt die
positive Aussagekraft des komplexierten PSA-Wertes, speziell für Patienten, bei denen die gängigen
PSA-Tests eher unscharfe Ergebnisse liefern.
Info-Kasten:
Die Ursachen für die Entstehung einer gutartigen Prostatavergrößerung sind bisher unbekannt. Als Risikofaktor wird auch eine fett- und fleischreiche Ernährung be-trachtet, da in Ländern, in denen vorwiegend gemüsereiche Kost verzehrt wird, Prostatakarzinome seltener auftreten.
Solange die Ursachen unklar sind, bleibt die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung die einzige Möglichkeit
zur Früherkennung. Am besten ab dem 45.Lebensjahr. Männer sollten darüber hinaus regelmäßig darauf achten, ob und in welcher Form sich Beschwerden beim Wasserlas-sen einstellen. Ab einem PSA-Wert von 4ng/ml wird derzeit eine Pros-tatabiopsie empfohlen.