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Neurodermitis(mko) Kratzattaken und unstillbarer Juckreiz, das ist das Erscheinungsbild von Neurodermitits. Zwanzig Prozent aller Kinder leiden an dieser Erkrankung – auch atopisches Ekzem, atopische Dermatitis genannt – und  ein bis drei  Prozent aller Erwachsenen. Besonders häufig sind im Kindesalter bei Neurodermitikern auch Nahrungsmittel-Allergien, Auslöser sind Hühnerei und Kuhmilch, Erdnuss und Baumnüsse und auch die Entwicklung eines Heuschnupfens ist nicht selten (Pollen-assoziierten Nahrungsmittel). Auf kann eine lebensbedrohliche Anaphylaxie durch Nahrungsmittel-Allergene vorkommen.

Die Symptome lassen mit dem Älterwerden etwas nach, manchmal verschwinden sie auch mit der Pubertät. Häufig treten aber parallel oder später Asthma oder andere Allergien auf.  Man geht heute davon aus, dass sowohl genetische Faktoren als auch bestimmte Provokationsfaktoren zur Entstehung der Neurodermitis beitragen. So ist z.B. die Barrierefunktion der Haut gestört, rote, schuppende, manchmal auch nässende Ekzeme, starker, fast unstillbarer Juckreiz und Entzündungen sind Begleiterscheinungen und stehen im Vordergrund bei den Symptomen. ...mehr

Forscher des Helmholtz Zentrums und der Technischen Universität München glauben, dass „Filaggrin“ – ein wichtiges Protein in der Hornschicht der Haut – eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Allergien spielt. Neueste Forschungsergebnisse weisen jetzt darauf hin, dass ein genetisch bedingter Mangel dieses Filaggrins dazu beiträgt. In einer groß angelegten Studie von Wissenschaftlern gelang nun der Nachweis, dass etwa acht Prozent der deutschen Bevölkerung Varianten des Filaggrin-Gens tragen, die das Erkrankungsrisiko für Neurodermitis um mehr als das Dreifache erhöhen. Zudem fördern diese Genvarianten Heuschnupfen und lassen das Risiko von Neurodermitikern, zusätzlich an Asthma zu erkranken, ansteigen.

Wird das Protein Filaggrin aufgrund eines Gendefekts vermindert oder überhaupt nicht gebildet, ist die natürliche Verhornung gestört und die natürliche Barrierefunktion der Haut eingeschränkt. Varianten des
Filaggrin-Gens sind für die so genannte Fischschuppenkrankheit (Ichthyosis vulgaris) verantwortlich, die je nach genetischer Konstellation nur sehr milde ausgeprägt sein kann und sich in „trockener Haut“ zeigt. Darüber hinaus deuten eine Reihe von Studien daraufhin, dass die Genvarianten auch einen starken Risikofaktor für die Entwicklung von Neurodermitis darstellen. ...mehr

(mko) Konzentrierter Meeresschlick-Extrakt aus dem Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ soll bei Neurodermitis Milchschorf oder Schuppenflechte Symptome und Juckreiz lindern. Der Schlick wird nach der „Ernte“ (Monate Mai bis August) durch ein aufwendiges Trennverfahren umgesetzt. Dabei bleiben jedoch alle wesentlichen Mikrosubstanzen erhalten, z. B. Mikroorganismen, Biosimulatoren, Spurenelemente und Mineralsalze. Der Schlick aus dem Meer soll die hauteigenen Schutzfunktionen aktivieren und durch die Feuchtigkeit die Elastizität der Haut verbessern.

(mko) Laut neuesten Forschungsergebnissen aus Österreich soll bei der Hälfte aller Neurodermitis-Erkrankten ein Gendefekt vorliegen. Die atopische Dermatitis (Neurodermitis) gehört zu den häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen. In Europa sind davon etwa ein Fünftel der Kinder betroffen. Studien zur Fischschuppenkrankheit, einer angeboren Hauterkran-kung mit übermäßiger Hautschuppung und Trockenheit zeigten im Krankheitsbild bei den Betroffenen die Mutationen in einem Gen, das die Bauanleitung für das Protein Filaggrin liefert. Durch die Mutation enthalten die äußeren Haut-schichten weniger Filaggrin. Ein Drittel der Patienten mit Fisch-schuppenkrankheit hat auch Neurodermitis. Daher suchten die Mediziner auch bei Neurodermitispatienten nach Filaggrindefekten und stellten fest, dass bis zur Hälfte der Patienten mit atopischer Dermatitis ebenfalls einen solchen Gendefekt hat. Filaggrin unterstützt vermutlich die lebenswichtige Schutzfunk-tion der Haut gegen Umweltein-flüsse.

(mko) In Deutschland leben etwa 3 Millionen Neurodermitiker, rund 50 Prozent aller Neuerkrankungen sind nicht älter als ein Jahr und selbst unter den Schulanfängern leiden noch zehn Prozent unter intensivem Juckreiz. 53 Prozent der Betroffenen fühlen sich allerdings dabei von ihren Ärzten emotional allein gelassen, so eine acht Län-der-Studie ISOLATE. Die Studie belegt, dass die Krankheit fast alle Bereiche des Alltags belastet und Auswirkungen auf schulisch-berufliche (32 %), häusliche (20 %) und soziale (21%) Abläufe hat. 61 % der Befragten haben auch Angst sich mit einer Kortisonsalbe zu behandeln, kennen aber die Al-ternativen nicht. Die Ursachen der Erkrankung ist nicht genau be-kannt. Die Bereitschaft zu erkran-ken wird vererbt: Für ein Kind z. B. beträgt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken 25 bis 30 Prozent, wenn ein Elternteil betroffen ist. Der Deutsche Neurodermitiker Bund e.V. wird seine Aktion „Haut!Nah“ mit öffentlichen Ver-anstaltungen im Sommer 2005 auch in den deutschen Nord- und Ostseeheilbäder durchführen. Mehr Infos dazu unter der Ortstarif-Hotline (01801) 360360 und im Internet unter: wwww.aktion-hautnah.de.