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Der so geannte IgG-Test ist bei Nahrungsmittel-Unverträglichkei untauglich. Die deutschsprachigen Allergiegesellschaften stufen den Nachweis von Lebensmittel-Unverträglichkeiten durch die Bestimmung des Antikörpers Immunglobulin G (IgG) im Blut jetzt als ungeeignet ein. Im Mai 2009 veröffentlichten sie eine Leitlinie, mit der sie zu diesem Zweck durchgeführte IgG-Tests strikt ablehnen. Im Blut nachgewiesene IgG-Antikörper gegen Lebensmittel zeigen nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen keine krank machenden Vorgänge an. Sie entstehen bei der ganz normalen Reaktion des Immunsystems: Sobald der Mensch etwas verzehrt, wird IgG gebildet. Es ist inakzeptabel, dass IgG-Tests für die Diagnose von Lebensmittelunverträglichkeiten beworben werden. Manche Anbieter solcher Tests versprechen sogar den Nachweis und die Heilung von chronischen Krankheiten und Beschwerden wie Reizdarmsyndrom, Migräne und Übergewicht, deren Ursache in einer vermeintlichen Lebensmittelunverträglichkeit liegen soll. Gemeinsam mit der irreführenden Interpretation der Testergebnisse werden ungerechtfertigte und häufig einseitige Diätempfehlungen verkauft. Diese Diäten können die Lebensqualität der betroffenen Personen einschränken oder sie gefährden. Betrifft die aufgrund der angeblichen Unverträglichkeiten empfohlene Diät den Verzicht auf Lebensmittelgruppen wie Milchprodukte oder Gemüse, kann es langfristig zu einer Unterversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen kommen. Die fehlende Anleitung zu einem günstigen Ernährungsverhalten mit ausgewogener Kost spricht nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ebenfalls gegen den Einsatz dieser Methode.