Schlagwort-Archive: Lungenkrebs

(mk) Unsere Stadtluft belastet mit zu hohen Ruß- und Staubpartikeln unsere Atemwege und erhöht damit das Risiko für Lungenkrebs und Herzerkrankungen – und zwar pro-portional zu dem gemessenen Schwebstoffgehalt. Das zeigt eine Studie der New Yorker School of Medicine mit über einer halben Million Amerikanern, Bewohnern aus New York, Los Angeles und Chicago. Vermutet wird, dass be-sonders die kleinen Schwebstoffe, die beim Einatmen bis in die tiefen Abschnitte der Lungen gelangen, diese nicht nur schädigen, sondern auch eine allgemeine Entzündungs-reaktion im Körper auslösen. Und dies beschleunige die Arterioskle-rose und schädigt langfristig das Herz, so die Experten. Besonders Ex-Raucher haben hier ein erhöhtes Risiko. Wichtig sei, dass die Städte ihre Grenzwerte genau einhalten, denn vielfach sind die Schweb-stoffgehalte zu hoch und sorgen so für eine schlechte Luftqualität.

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Eine einzelne „Universaltherapie“ gegen Krebs halte ich für sehr unwahrscheinlich. Dazu sind die Krebsarten zu unterschiedlich und die Tumorzellen zu anpassungsfähig. Doch auf der Basis des individuellen molekularen Profils von Tumoren werden wir immer mehr zielgerichtete Medikamente, personalisierte Strahlen- und Immuntherapien und auch Gentherapien entwickelt, die in Kombination auch fortgeschrittene Tumorleiden aufhalten können, sagt Professor Michael Baumann vom Vorstand des Deutsches Krebsforschungszentrum in Heidelberg. …mehr ...mehr

(mko) Lungenkrebs-Patienten profitieren heute von modernen molekulargenetischen Diagnoseverfahren,denn diese verbessern die Heilungschancen. Bisher geben überwiegend histologische Gewebeverfahren Auskunft über die Beschaffenheit des Tumorgewebes. Die neuen, gentechnischen Methoden verbessern jedoch die Klassifizierung der einzelnen Tumore und daraus ergibt sich dann eine maßgeschneiderte Behandlung für den einzelnen Krebspatienten. Denn: Die jeweilige Tumorart entscheidet letztlich über die Möglichkeiten der Therapie. Experten wie Professor Büttner  von der Uniklinik Köln haben Tumore von mehr als 6.000 Lungenkrebspatienten mit diesen modernsten gentechnischen Methoden erneut untersucht. Das überraschende Ergebnis: Bei mehr als der Hälfte aller untersuchten Proben konnte die ursprüngliche Diagnose ergänzt werden oder der Tumor  konnte sogar in eine gänzlich andere Untergruppe eingeordnet werden. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass es weitaus mehr Untergruppen bei den Lungentumoren gibt, als bisher angenommen“, so Büttner. „Von dieser Erkenntnis profitieren die Betroffenen: „Wir können mittels gentechnischer Verfahren heute eine viel genauere Diagnose stellen und so die Behandlung stärker und individueller auf den jeweiligen Patienten abstellen. Zukünftig sollte die Genom-basierte Krebsdiagnose als wichtige Ergänzung zum histologischen Verfahren Einzug in die klinische Praxis halten.“

Hintergrund:
DasZiel der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren ist es, die Krebsmedizin bundesweit zu verbessern. Das Förderprogramm „Onkologische Spitzenzentren“ ist dabei Teil eines umfassenden, dreistufigen Programms, das die Organisation gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft auf den Weg gebracht hat, um eine Neuorientierung in der Krebsmedizin einzuleiten. In den Onkologischen Spitzenzentren soll die Patientenversorgung inhaltlich und strukturell verbessert werden. Die hier erarbeiteten Fortschritte und abgestimmten Standards in allen Aspekten der Prävention, Früherkennung, Versorgung und Forschung sollen allen onkologischen Versorgungseinrichtungen des Landes zugänglich gemacht werden. Auf der zweiten Ebene – den so genannten Klinischen Onkologischen Zentren – sollen die abgestimmten Standards zum Wohle der Patienten umgesetzt werden, wobei hier nicht – wie bei den universitären Spitzenzentren – die Forschung im Vordergrund steht. Die dritte Ebene – die Organkrebszentren – rundet das 3-Stufen Konzept ab. Letztlich sollen diese Strukturen dazu führen, dass Krebs-Patienten in Deutschland flächendeckend nach einheitlichen, hohen Qualitätsstandards behandelt und versorgt werden. Ziel aller Beteiligten ist es, im Jahre 2020 alle Krebspatienten in Deutschland in Zentren zu behandeln, in enger Zusammenarbeit mit der niedergelassenen Ärzteschaft. ...mehr

(mko) Die Arzneimittelforschung setzt heute immer mehr auf neue Technologien, um Moleküle im Körper zu finden, die sich als Zielstrukturen (Targets) für Medikamente eignen könnten. Wichtig ist z.B. in der Krebstherapie, molekulare Strukturen der Signalwege im Tumor zu finden, die speziell für diesen Tumor typisch sind und im gesunden Gewebe nicht oder nur sehr gering auftreten. Das bedeutet, dass Mediziner sich mehr und mehr auf eine Personalisierte Medizin konzentrieren, die darauf setzt, Medikamente zielgerichtet bei dem Patienten einzusetzen. Dabei spielen Biomarker eine wichtige Rolle. Indikatoren, die gemessen und verwendet werden, um normale biologische und/oder krankheitsbedingte Prozesse oder Reaktionen auf Medikamente oder Therapien zu beurteilen. Mithilfe der molekularen Diagnostik und unter Einsatz dieser Biomarker können z. B. innerhalb einer großen Patientenpopulation bestimmte Gruppen identifiziert werden, die verschiedene Behandlungsansätze benötigen. Die Personalisierte Medizin setzt auf Patientengruppen mit unterschiedlichen ( z.B. genetischen ) Merkmalen und behandelt spezifisch – sei es durch andere Medikamente oder durch eine höhere bzw. niedrige Dosierung des gleichen Arzneimittels. Auch im Kampf gegen fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) werden neue Substanzen eingesetzt. Zum Beispiel der zielgerichtet wirkende Wachstumshemmer Erlotinib (Tarceva®), eine Tablette, die gleich im Anschluss an die Erstdiagnose eingesetzt werden kann. (Die Zulassung zur Erstlinentherapie inkl. Erweiterung für Patienten mit aktivierenden Mutationen im Wachstumsfaktor-Rezeptor/EGFR erfolgte im September 2011). Voraussetzung ist, der Tumor weist eine bestimmte Veränderung (Mutation ) auf. (EGFR ist der Rezeptor des wichtigsten Wachstumsfaktors von Lungenkrebszellen). Klinische Studien haben nachgewiesen, dass die Behandlung mit Erlotinib das Fortschreiten der Krankheit aufhält und die Überlebenszeit des Patienten verlängert. Erkrankte, deren Tumor keine Mutation aufweist (Erlotinib wirkt unabhängig vom Mutatinsstatus) und die bereits eine Chemotherapie erhalten haben, werden weiter wie bisher mit Erlotinib behandelt. (Siehe auch mko-Gesundheit von A-Z: Lungenkrebs – Fortschritt durch zielgerichtete Therapien/2008).

In der Fachwelt wird nun darüber diskutiert, zu welchem Zeitpunkt Erlotinib eingesetzt werden soll, vor oder im Anschluß an die Chemotherapie (Erhaltungsphase)? „Wir Pathologen wissen, dass Patienten mit einer Mutation im Tumorgewebe deutlich stärker von den modernen Wachstumshemmern profitieren als von einer Chemotherapie“, so der Pathologe Dr. Markus Tiemann, Hamburg, anlässlich einer Pressekonferenz der Roche Pharma AG. Und der Lungenkrebsexperte Dr. Martin Reck aus Großhansdorf/Hamburg, „Chemotherapie ist ein wichtiger Teil der Behandlung beim fortgeschrittenen Lungenkrebs. Allerdings haben wir heute durch die modernen Medikamente mehr Möglichkeiten auf die wir aber individuell schauen müssen. Die Ergebnisse der klinischen Studien geben uns hier die Richtung vor. Sie zeigen, dass Erlotinib zum einen direkt nach der Diagnose in der Erstlinie wichtig ist, wenn die Krebszellen des Patienten eine Mutation aufweisen. Zum anderen kann das Medikament auch im Anschluss an eine Chemotherapie in der Erhaltungsphase und im späteren Krankheitsverlauf gegeben werden, wenn keine Mutation des Tumorgewebes vorliegt“.
Hier wird die genaue Analyse des Pathologen – auch im Zusammenhang mit zunehmender Nachfrage notwendiger Gentests – nach einer gezielten Testung des EGFR-Mutationsstatus immer wichtiger. Dr. Markus Tiemann: „Wir wissen, dass Lugenkrebspatienten heute auf ein schnelles und exaktes Testergebnis direkt nach der Diagnose angewiesen sind, da die Wahl der geeigneten Therapie davon abhängt. Durch den immer häufigeren Einsatz zielgerichteter Medikamente steigen derzeit auch die Zahl der durchgeführten Tests und der Ruf nach Qualitätssicherungsprozessen der beteiligten Institute. ...mehr

(mko) Lungenkrebs steht bei Männern an erster und bei Frauen nach Brust- und Kolonkarzinom an dritter Stelle der krebsbedingten Todesursachen. Da zum Zeitpunkt der Diagnose meistens schon Fernmetastasen vorhanden oder die Lymphknoten befallen sind, ist der Tumor nicht mehr operabel und somit nicht mehr heilbar. In der Regel wird eine Palliativmedizin (lindernde Form der Therapie) eingeleitet, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Symptome wie Husten, Atemnot und Schmerzen zu lindern. Allerdings ist die Ansprechrate und der lebensverlängernde Effekt der Chemotherapie bei Patienten gering und zusätzlich belasten Chemotherapie-assoziierte Nebenwirkungen wie Blutbildveränderungen, Beeinträchtigung der Nierenfunktion Haarausfall, Durchfall oder Hautausschlag die Betroffenen. Hier gilt es sorgfältig abzuwägen, wie die sofortige Weiterbehandlung aussehen soll? Moderne Medikamente, so genannte „Biologicals“ oder „targeted therapies“ wie Antikörper gegen VEGF oder EGF (siehe dazu auch MKO-Artikel: Lungenkrebs: Fortschritt durch zielgerichtete Therapie) sind heute bereits zugelassen und ihr Wirkungsprofil wird in klinischen Studien immer weiter erforscht, da eine Standard-Chemotherapie als erste Behandlungsoption bei vielen Patienten den Krankheitszustand nicht verändert. Die erhobenen Studiendaten sprechen inzwischen für zielgerichtete Therapien u.a. auch beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). Heute stehen den Patienten innovative, moderne Wirkstoffe wie z.B. der Tyrosinkinase-Hemmer Erlotinib (Tarceva ®) und der Angiogenese-Hemmer Bevacizumab (Avastin®) als gut verträgliche Indikation mit hoher Wirksamkeit zur Erst- und Zweitbehandlung (First und Second-Linie-Therapie) zur Verfügung. Erlotinib zeigte jetzt in einer Vergleichsstudie die gleiche Wirksamkeit wie eine Chemotherapie, allerdings mit deutlich weniger chemobezogenen Nebenwirkungen. Das bedeutet für ältere Patienten oder Patienten mit einem schlechten Allgemeinzustand einen deutlichen Vorteil durch eine bessere Verträglichkeit. Erlotinib wird heute Patienten empfohlen, bei denen mindestens eine Chemotherapie versagt hat und deren Krankheitszustand nach „Chemo“ unverändert ist. Bei der Nachsorge des Lungenkarzinoms empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin sowie die Deutsche Krebsgesellschaft Patienten in gutem Allgemeinzustand und mit einer Erkrankungsprogression nach einer primären Chemotherapie Erlotinib zur Zweit-Behandlung. Zu den Nebenwirkungen, die am häufigsten auftreten gehören: Ausschlag (Rash) und Durchfall (Diarrhö). Ein anderer neuer Wirkstoff ist Bevacizumab (Avastin®), der die Bildung von Blutgefäßen hemmt, die das Krebsgewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Wird das zielgerichtete Medikament in Kombination mit einer Chemotherapie Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkarzinom zur First-Line-Behandlung gegeben, verdoppelt sich die Ansprechrate in der Erstbehandlung für die Patienten mit einem inoperablen, fortgeschrittenen und bereits metastasierten oder rezidivierten NSCLC und verlängert ihr Überleben, insbesondere bei einem Ardenokarzinom ( s. Stichpunkte) um 14 Monate. „Die Studiendaten“, so der Lungen-Facharzt Dr. David Felix Heigener aus Großhansdorf/ Hamburg zeigen aber auch gute Ergebnisse für die Erhaltungstherapie nach Abschluss der Kombinationschemotherapie.

roche-pharma

Stichpunkte:
Ardenokarzinome nennt man die von den schleimbildenden Drüsenzellen der Bronchien ausgehenden Tumore, die sehr häufig bei dem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs/NSCLC auftreten ( 35 bis 40 Prozent).
Eine Methode zur Früherkennung von Lungenkrebs gibt es derzeit nicht und da das Lungengewebe keine Schmerzrezeptoren hat, treten Schmerzen erst auf, wenn die bösartige Lungen-Erkrankung bereits fortgeschritten ist und der Tumor in die Gewebe, das die Lunge umgibt oder in die benachbarten Organe eingewandert ist oder gestreut hat. Die Therapie ist dann abhängig vom Stadium der Tumor-Erkrankung, vom Alter und vom Allgemeinzustand des Patienten. Nach einer Operation folgt meist eine Strahlen- und Chemotherapie.
Klinisch erprobte innovative Therapien garantieren dem Lungenkrebs-Patienten heute eine längere Überlebenszeit. Moderne Medikamente wie verschiedene VEGF-Antikörper blockieren inzwischen gezielt bestimmte Wachstums- und Stoffwechselvorgänge direkt in der Tumorzelle.
Inzwischen weiß man auch, dass bestimmte Mutationen an bestimmten Genen und Störungen in der Informationsübertragung von Zelle zu Zelle dazu führen, dass sich normale Zellen in bösartige Zellen entwickeln. Krebszellen entstehen und wachsen außerdem mithilfe von Wachstumsfaktoren und deren Andockstellen /Rezeptoren an der Tumorzelle. Hier genau setzen die modernen Wirkstoffe an. (Im Gegensatz zu einer Chemotherapie, die sich gegen alle Zellen richtet, wirkt ein Wachstumshemmer gezielt an der Tumorzelle). ...mehr

(mko) Eine neue Strahlentherapie, die stereotaktische Strahlentherapie, stoppt das Tumorwachstum bei Lungenkrebs und Patienten, die aufgrund ihres Alters oder schwerer Begleiterkrankungen (Herzkrankheiten, Schlaganfälle oder Lungenemphysem) nicht operiert werden können teilt die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie in Berlin mit. Bei dieser neuen Behandlung werden die Strahlen aus vielen Richtungen auf den Tumor gelenkt. Wie in einem Brennglas bündeln sie sich im Tumorherd. Forscher setzen die stereotaktische Strahlentherapie nun bei Patienten mit einem nicht- kleinzelligen Lungenkarzinom im Frühstadium ein. Mehr als 80 Prozent aller Lungenkarzinome gehören der nicht-kleinzelligen Form an.

(mko) Die moderne Krebstherapie konzentriert sich heute auf gezielte und intelligente Krebsmedikamente. Im Vordergrund stehen dabei Verträglichkeit und Sicherheit dieser Mittel sowie die Verbesserung der Lebensqualität und Steigerung der Überlebenszeit. Man weiß heute z. B. dass Mutationen an bestimmten Genen und Störungen bei der Informationsübertragung von Zelle zu Zelle dafür sorgen, dass sich normale Zellen zu bösartigen Tumorzellen entwickeln. Tumorzellen wachsen außerdem mithilfe von Wachstumsfaktoren und deren Andockstellen, den so genannten Rezeptoren an der Tumorzelle. Auch an diese Mechanismen setzen die moderne Wirkstoffe an. Dabei wurde inzwischen unterschiedliche Möglichkeiten und Therapieansätze verfolgt:

• Wirkstoffe, die eine Neubildung der Blutgefäße (Angiogenese) hemmen, damit die Tumorzelle nicht mehr mit Nähr- und Sauerstoff versorgt wird, also „verhungert“.
• Wirkstoffe, die das Tumorwachstum hemmen, da sie die Andockstellen (Rezeptoren) der Wachstumsfaktoren blockieren.
• Wirkstoffe, die Signalübertragungen zwischen den Tumorzellen blockieren.

So konnte z.B. das Überleben von Patienten mit einem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium heute bereits verlängert werden. Entscheidend dazu beigetragen haben u.a. die so genannten VEGF-Hemmer wie z.B. Erlotinib (Tarceva®) und der Antikörper und Angiogenesehemmer Bevacizumab (Avastin®). Das zeigen neueste Daten, die aktuell in Berlin vorgestellt wurden. ...mehr

Foto: Roche-Pharma

(mko) Heißt die Diagnose Lungenkrebs setzen Ärzte heute zielgerichtete Therapien ein, um so das Überleben ihrer schwerkranken Patienten zu verlängern. Den Fortschritt bringen so genannte Angiogenese-Hemmer, die den Tumor von seiner Nährstoffversorgung trennen und ihn regelrecht „aushungern“, sowie Wirkstoffe, die einen ganz bestimmten Rezeptor – den epidermalen Wachstumsfaktor Rezeptor (EGFR)- blockieren, und so das Tumorwachstum stoppen.
Die Überlebenschancen bei Lungenkrebs sind im Vergleich zu anderen Krebsarten immer noch relativ niedrig. Im fortgeschrittenen Stadium heißt das Ziel der Behandlung nicht mehr primär Heilung, sondern die bestmögliche Kontrolle der Erkrankung, um die Lebensqualität der Patienten möglichst lange zu erhalten. Standard der Therapie bei fortgeschrittenem Lungenkrebs ist bisher die Chemotherapie, d.h. die Behandlung mit Zellgiften. „Die Überlebenszeit wird durch die Anwendung dieser Behandlung verlängert, doch ist eine weitere Verbesserung der Prognose von Lungenkrebspatienten unter
einer Chemotherapie insgesamt nicht zu erwarten. So der Krebsexperte Dr. Wolfgang Schütte aus Halle. „Nur durch den Einsatz von Wirkstoffen mit vollkommen neuen Wirkmechanismen, die gezielt den Tumor angreifen und gesunde Zellen möglichst nicht schädigen, kann die Überlebenszeit bei Lungenkrebs verlängert werden. Und hier setzt die Angiogenese-Hemmung einen neuen Maßstab in der Behandlung.
Einer dieser neuen Wirkmechanismen ist z.B. der VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) – Antikörper, (z.B. Bevacizumab/Avastin®), der in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt wird. Mit dieser Kombination kann eine Überlebenszeit von – im Durchschnitt – mehr als 12 Monaten bei Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs erzielt werden. Bei dem häufigsten Lungenkrebs, dem Nicht-Kleinzelligen Lungenkrebs beträgt die Rate 85 Prozent und bei dem Adenokarzinom 40 Prozent. ...mehr

(mko) Viele Raucher kennen das Risiko, durch ihre Sucht an Lungenkrebs zu erkranken. Raucher leben aber auch mit dem Risiko Blasenkrebs zu bekommen – eine Tatsache, die von der breiten Bevölkerung bisher ignoriert wird. Bei 28.750 Neuerkrankungen pro Jahr kommt Blasenkrebs gar nicht einmal soviel seltener vor als Lungenkrebs mit 33.000 Fällen jährlich. Zu diesem Ergebnis kommen die US-Urologen Professor James E. Montie und Dr. Seth A. Strope von der Universität Michigan in einer im Juli 2008 veröffentlichten Auswertung von medizinischen Studien aus mehr als 30 Jahren. Darin kritisieren sie, dass die Öffentlichkeit praktisch nicht über das hohe Blasenkrebsrisiko durch Rauchen informiert ist. Ein Ergebnis der Auswertung sollte Rauchern jedoch Mut machen mit dem Rauchen aufzuhören, denn dann sinkt das Blasenkrebs-Risiko bereits nach vier Jahren um bis zu 40 Prozent.

„Die Heilungschancen von Blasenkrebs hängen davon ab, ob der Tumor frühzeitig erkannt wird. Risikopatienten wie langjährige Raucher sollten daher möglichst frühzeitig diagnostiziert werden. Ein einfacher Urintest kann die Früherkennung verbessern: Innerhalb von 30 Minuten lässt sich ein für Blasenkrebs typisches Protein (NMP22) nachweisen, das bereits in einem frühen Krebsstadium im Urin vorkommt. Bei den meisten Betroffenen wird die Krebserkrankung heutzutage jedoch erst sehr spät festgestellt: Jeder dritte Patient leidet zum Zeitpunkt der Diagnose bereits an einem fortgeschrittenen Harnblasenkarzinom mit schlechter Prognose.
Männer erkranken dreimal so häufig an Blasenkrebs wie Frauen.
Ob Passivrauchen ebenfalls zu Blasenkrebs führen kann, ist noch nicht abschließend geklärt, aber wahrscheinlich. ...mehr

(mko) Die letzten schönen Tage draußen am warmen Feuer genießen – wer liebt das nicht? Holz- und Lagerfeuer im Herbst sind be-liebt bei Kindern und Erwachsenen. Aber Vorsicht: Eine Studie in Mexiko, wo auf dem Land noch oft mit Holz gekocht und geheizt wird, zeigte, dass beim Einatmen von Holzrauch ähnliche Proteine frei werden wie durch das Rauchen. Der Rauch aus brennendem Holz ist möglicherweise ein Risikofaktor für Lungenkrebs.