Eine aktuelle Phase III-Studie, die im Rahmen des diesjährigen ASCO-Kongresses vorgestellt wurde, bestätigte die hohe Wirksamkeit des CD20-Antikörpers bei der Behandlung von Patienten mit refraktärem indolenten Non-Hogkin-Lymphom in der Kombinations-Therapie mit Obinutuzumab und Bendamustin (antitumorales Chemotherapeutikum) und anschließender Erhaltungstherapie mit Obinutuzumab über zwei Jahre. Das das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung reduzierte sich gegenüber einer Chemo-Behandlung mit Bendamustin allein um 45 Prozent. Aufgrund dieser positiven Therapie-Ergebnisse wurde die laufende Studie (GADOLIN-Studie) nach einer geplanten Interimsanalyse einer unabhängigen Kontrollkommission vorzeitig beendet, da der Studienendpunkt vorzeitig erreicht wurde.
Die Entwicklung stammt von dem Pharma-Unternehmen Roche und wurde in dem Biotechnologiewerk in Penzberg/München jahrelang erforscht. Gazyvaro (Wirkstoff: Obinutuzumab) ist ein hochwirksamer neuer, monoklonaler Antikörper, der das Immunsystem verstärkt zum Angriff auf Krebszellen animiert, aber auch selbst den direkten Zelltod auslösen kann und wurde u.a. von der renommierten deutschen Studiengruppe CLL11 an der Universitätsklinik Köln, unter Leitung von Professor Hallek an 781 betroffenen Patienten mit Begleiterkrankungen klinisch erforscht. Laut Unternehmen verlängert der neue CD20-Antikörper das Überleben der Leukämie-Patienten. Die Daten der Zulassungsstudie ergaben ein verlängertes Leben um 11, 5 Monate, ohne Fortschreiten der Erkrankung. Bei mehr als zehnmal so vielen Patienten konnte die Erkrankung im Blut selbst mit feinsten Analysemethoden nicht mehr nachgewiesen werden.
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CLL-Patienten leben heute doppelt so lange
Leukämie: Gebt uns Eure Stimme – Bloggen erwünscht
Hintergrund:
Den Anstoß zur Gründung der DKMS gab 1991 das Schicksal der an Blutkrebs erkrankten Mechtild Harf, die eine Stammzelltransplantation benötigte. Da in Deutschland zu dieser Zeit nur 3.000 Spender registriert waren und die Suche über ausländische Dateien zu zeitintensiv und wenig Erfolg versprechend gewesen wäre, gründeten Mechtilds Ehemann Peter Harf und ihr behandelnder Arzt Prof. Dr. med. Gerhard Ehninger aus Dresden kurzerhand eine private Initiative, um einen passenden Spender zu finden. Aus dieser Initiative wurde am 28. Mai 1991 die gemeinnützige. Mit dem Ziel, gemeinschaftlich noch mehr Leben zu retten, erfolgte 2004 die Gründung von DKMS Americas in New York und 2009 die von DKMS Polska in Warschau. Vor Kurzem dann die Gründung der Fundación DKMS España in Barcelona.
Bessere Prognosen für Patienten mit GIST
Imatinib wurde als erstes molekular zielgerichtetes Medikament entwickelt, das Genmutationen in Krebszellen entgegen wirkt. Der Wachstumshemmer (medizinisch Tyrosinkinaseinhibitor) hat in Studien eine hohe Effektivität bei der Behandlung fortgeschrittenen GIST gezeigt.
Die Zulassung von Imatinib (2002) bedeutete für Patienten mit metastasierten Tumor einen Durchbruch n der Behandlung: Denn über 80 Prozent profitierten von der Therapie und in 68 Prozent der Fälle bildete sich der Tumor zurück. Imatinib hat auch bei speziellen Formen der Leukämie gut Erfolge gezeigt.
Neue Perspektiven für die Leukämie-Behandlung
Eine große Zahl spezialisierter Wachstumsfaktoren sorgt dafür, dass Zellen der verschiedenen Gewebe des Körpers sich bei Bedarf teilen und ausdifferenzieren. Die hormonähnlichen Faktoren binden an die jeweils passenden Rezeptoren auf der Oberfläche ihrer Zielzellen und geben damit den Befehl zur Zellteilung. Doch eine einzige Erbgutveränderung kann ausreichen, dass das System außer Kontrolle gerät: Ist etwa das Gen für einen Wachstumsfaktor oder für den dazugehörigen Rezeptor überaktiv, so wird die Zelle ständig dazu angeregt, sich zu teilen – die Folge kann Krebs sein.
Forschung: Neue Ansatzpunkte für Brust- und Darmkrebstherapie
Eine gesteigerte Aktivität der Histon-Decarboxylasen (HDACs) ist einer der Gründe, warum in Krebszellen andere Gene aktiv sind als in gesunden Zellen. Dieses Wissen machten sich italienische Forscher beim Kampf gegen Darmkrebs zu Nutze. Sie fanden heraus, dass das Epilepsie-Medikament Valproinsäure die Wirkung der HDACs unterdrückt und damit das Wachstum von Darmkrebszellen
hemmt und die Zellen in den programmierten Selbstmord treibt. Außerdem stellten die Forscher fest, dass Valproinsäure die Herstellung eines Enzyms bremst, das die Tumorentstehung begünstigt. Denselben Effekt hat auch das Medikament Bosutinib, das gerade in klinischen Studien gegen Leukämien erprobt wird. Setzten die italienischen Forscher Valproinsäure und Bosutinib
gemeinsam bei Versuchstieren mit Darmkrebs ein, starb ein Großteil der Krebszellen im Darm der Tiere.
Chronische Leukämie: Dank effektiver Wirkstoffe überleben 86 Prozent der Patienten
Bei einer Leukämie, d. h. bei Blutkrebs kommt es zu einer krankhaften Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). In Deutschland erkranken etwa 12.000 Menschen jährlich an Leukämie. Bei rund 1.500 Patienten lautet die Diagnose „Chronische Myeloische Leukämie/CML“, hier handelt es sich um eine chronisch verlaufende Form des Blutkrebses. Bei der Mehrzahl aller CML-Patienten ist die Ursache eine Chromosomenanomalie, Mediziner sprechen vom Philadelphia-Chromosom.
Die einzige erwiesene Heilungschance ist die Stammzelltransplantation. Allerdings ist es schwer einen geeigneten Spender zu finden. Die Immuntherapie mit Interferon Alfa war bis Ende der 90er Jahre Therapiestandard. Eine lang andauernde Genesung (Remission) kann mit dieser Behandlung jedoch nur in wenigsten Fällen erreicht werden.