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In Deutschland breitet sich die gefährliche Giftpflanze Jakobskreuzkraut immer mehr aus. Das gelb blühende Gewächs (Blütezeit ab Juli) ist bereits für den Tod etlicher Pferde verantwortlich und jetzt gab es auch einen ersten Todesfall bei einem Menschen. Das Jakobskreuzkraut produziert so genannte Pyrrolizidinalkaloide und die könnenschon in geringen Dosen die Leber schädigen. Als Spätfolge droht Leberkrebs. Werden größere Mengen konsumiert droht ein tödlicher Leberschaden. In Baden-Württemberg hat eine Frau während der Schwangerschaft große Mengen eines Gesundheitstees getrunken, der eine Pflanze mit Pyrrolizidinalkaloiden enthielt. Dadurch wurde die Leber des Fötus so sehr geschädigt, dass das Kind kurz nach der Geburt verstarb. Momentan wird am Pharmazeutischen Institut untersucht, ob diese toxischen Stoffe in die Nahrungsmittelkette gelangen können. Es mehren sich die Hinweise, dass das Toxin möglicherweise in die Milch von Kühen übergehen kann, die Jakobskreuzkraut gefressen haben. Durch Bienen kann es zudem in Honig gelangen; dort wurde es bereits nachgewiesen.

Bei einer Behandlung des Leberkrebs ist der entscheidende Risikofaktor dabei die Leberzirrhose, auf deren Grundlage sich das Karzinom bei 80 bis 90 Prozent der Patienten entwickelt. Die Leberzirrhose ist ihrerseits in der Mehrzahl der Fälle bedingt durch eine Virus-Hepatitis oder durch einen chronische Alkoholschädigung. Eine Zirrhose so Professor Tim Greten von der MHH, Hannover,erschwert die Therapie des Karzinoms, da einerseits der Tumor in einem erkrankten Organ entsteht und behandelt werden muss. Die Therapiemöglichkeiten sind aber häufig eingeschränkt

Eine Behandlung bei Leberkrebs ist sowohl vom Krankheitsstadium als auch vom Ausmaß der Leberzirrhose abhängig. Prinzipiell kommt im Frühstadium eine Leberentfernung
in Frage, sei es zur operativen Entfernung des Tumors oder auch in Form der Lebertransplantation.
Die meisten Patienten mit einem Karzinom sind bei der Diagnosestellung bereits in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Sehr begrenzt sind damit die Möglichkeiten der konventionellen Chemotherapie.
Eine neue Therapie ermöglicht die Zulassung des Wachstumshemmers (Fachausdruck Multi-Kinasehemmernter anderem gezielt die Wirkung von Wachstumsfaktoren auf den Tumor beeinflußt und das ist ein wesentlicher Fortschritt bei der Behandlung von Leberkrebs. Denn: die Wachstumsfaktoren aktivieren die auf Krebszellen häufig im Übermaß befindlichen Empfangsstellen (Rezeptoren). Hier erhält die Zelle das Signal für ungehemmtes Wachstum. Der Multikinasehemmer, in diesem Fall Sorafinib, stoppt aber die Signalübertragung und damit das bösartige Zellwachstum.
Sorafenib ist der erste Wirkstoff, für Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs und Leberzirrhose bei dem eine Lebensverlängerung belegt wurde. Die neue Therapie hat sich bereits innerhalb kurzer Zeit zur Standardtherapie entwickelt. Dass die Behandlung mit Sorafenib utllichen Lebensverlängerung führt, hat die SHARP-Studie (Sorafenib HCC Assessment Randomized Protocol) gezeigt. ...mehr

(mko) Kommt bei Leberkrebs eine Operation zu spät, sei es durch Metastasenbildung oder durch einen zu großen Tumor, setzten Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg einen neue Methode ein: Mit winzigen Mikrokugeln, die radiaktiv geladen sind, werden Krebsherde direkt in der Leber bestrahlt. Die Kügelchen – so genannte Mikrosphären – werden mit Hilfe eines Katheters direkt in die Leber geleitet und gelangen über die Leberarterie in die unmittelbare Nähe des Tumors. Dort verstopfen sie die kleinsten versor-genden Gefäße und geben ihre Strahlung ab. Das kranke Gewebe wird so nicht mehr versorgt und direkt bestrahlt. Dadurch schrumpfen die behandelten Tumorherde in der Regel.