Schlagwort-Archive: Kreuzallergie

(mko) Wer im Frühjahr allergisch auf Pollen reagiert, muß jetzt in der Weihnachtszeit beim Verzehr von Haselnüssen vorsichtig sein. Der Grund: Menschen, die schon mit einer Allergie – etwa Heuschnupfen – gestraft sind, kann der Verzehr von Nüssen, aber auch Karotten und Tomaten eine zusätzliche Allergie bescheren. In diesem Fall spricht man von einer Kreuzallergie. Laut einer aktuellen Studie sind bereits 1,4 Millio-nen Personen auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch.Sie alle müssen bestimmte Nahrungsmit-tel vom täglichen Speiseplan streichen. Denn: Kreuzallergien sind auf dem Vormarsch. Auch wer allergisch auf Gräserpollen reagiert sollte Erdnüssen, Hülsenfrüchte, Soja und Kartoffeln möglichst meiden. Beifuß, das beliebte Gewürz zum weihnachtlichen Entenbraten, löst bei vielen heftige Reaktionen aus, kommen jetzt noch Sellerie, Anis, Dill, Fenchel, Knoblauch und Kamille auf den Speiseplan, entsteht schnell eine Kreuzallergie. Latex-Allergiker sind besonders betroffen. Auf Banane und Artischocke reagieren 60 Prozent allergisch. Eine Kreuzallergie kann der Allergologe feststellen. Hierzu werden verdächtige Lebensmittel für eine bestimmte Zeit vom Speiseplan gestrichen (Eliminationsdiät). Manchmal kann die allergene Wirkung allerdings schon durch kurzes Kochen oder Einfrieren beseitigt werden. Ein-schränkung: Eier, Milch und Fisch.

Bei der Ursache von Kreuzallergien spielen die Antikörper vom IgE-Typ eine wichtige Rolle. Sie werden nach Erstkontakt mit dem Allergen gebildet, wenn das Immunsystem den Eindringling irrtümlich als gefährlich einstuft. Die Antikörper  besitzen Bindungsstellen, die spezifisch an dieses Allergen binden. Allergene sind die eigentlichen Bestandteile zum Beispiel Pollen; in den meisten Fällen handelt es sich dabei um Proteine. Die Bindung der Antikörper erfolgt nur über einen ganz bestimmten, kleinen Bereich auf der Oberfläche des Proteins. Dieser Bereich wird Epitop genannt. Gelangt nun ein anderes Allergen in den Körper, das ein annähernd gleiches Epitop besitzt, kann es passieren, dass die IgE-Moleküle ebenfalls daran binden und dann die allergische Redaktion auslösen. Klassisches Beispiel für Kreuzallergienen sind Birkenpollen und Äpfel. Die Epitope ähneln sich so stark, dass die IgE-Moleküle sie nicht unterscheiden können. ...mehr

(mko) Nicht jeder Allergiker oder jede Mutter eines allergiebereiten Kindes weiß, was eine pollenassoziierte Nahrungsmittel-Allergien (OAS) ist. Fragt man jedoch nach, verspüren Betroffene nach dem Genuss von Äpfeln Juckreiz und ein pelziges Gefühl an den Lippen und am Gaumen. Diese Symtome werden zusammengefaßt als „orales Allergie-Syndrom“ (OAS) beschrieben und treten nur nach Genuss von frischem Obst oder Gemüse (z. B. Möhren) auf und häufig auch nur bei gewissen Sorten. Als weitere Beschwerden, die durch die pollenassoziierte Nahrungsmittel-Allergie durch das Essen von Obst ausgelöst werden, kommt es häufig zu:

• allergischen Schnupfen,
• allergischer Bindehautentzündung,
• dem Quincke-Ödem,
• Asthma
• und Magen-Darmproblemen

Ursächlich für diese Krankheitsbilder ist in erster Linie eine Pollenallergie. Da bestimmte Nahrungsmittelallergene mit Pollenallergenen verwandt sind, kann ein Pollenallergiker früher oder später auch mit Nahrungsmitteln reagieren. Nur ganz selten kommt eine solche Lebensmittelallergie auch bei Personen ohne Heuschnupfen vor; in der Regel ist sie eine Begleiterscheinung der Pollenallergie. Häufig spielt die botanische Verwandtschaft zwischen Pflanze und Nahrungsmittel eine Rolle oder bestimmte Allergene verschiedener pflanzlicher Bestandteile wie Pollen oder Früchten (Haselpollen – Haselnuss) .
Der Grund dafür ist auf die botanische Verwandtschaft zwischen den Pflanzen und den Nahrungsmitteln zurückzuführen und zum anderen auf ähnliche Eiweißstrukturen in Pflanzenallergene und botanisch eng verwandten Nahrungsmitteln aus dem Pflanzenbereich. Pflanzen aus derselben botanischen Familie besitzen häufig auch ähnlich kreuzreagierende Allergene. ...mehr

(mko) Plötzlich schmeckt das Frühstückei nicht mehr? Ist der Betroffene ein Vogelhalter, das heißt, lebt er oder sie mit einem Kanarienvogel oder Wellensittich zusammen, kann das Einatmen von Federstaub oder auch getrocknetem Kot die Ursache sein. Denn: Im Staub und Kot befinden sich allergene Strukturen, die auch im Hühnereidotter vorkommen. Da die Tiere häufig in unmittelbarer Nähe zum Halter Leben, ist es natürlich, dass diese Vogelallergene eingeatmet werden und so eine Sensibilisierung hervorrufen. Häufig kommt es dann zu einer Kreuzallergie, die sich beim Verzehr des Frühstückseis bemerkbar macht, es schmeckt einfach nicht mehr. Werden die Eier aber hart gekocht, sind sie meist besser bekömmlich, da das Allergen hitzelabil ist.

Tomaten sind ein beliebtes Sommergemüse als Salat, Suppe oder auf der Pizza. Jährich werden hierzulande rund 22 Kilo pro Person verzehrt, die Hälfte davon roh. Aber: häufig bekommen Menschen Beschwerden nach dem Verzehr, Jukreiz im Mund oder die Zunge schwillt an? Diese Beschwerden lassen fast immer auf eine „pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie“ zurückführen, auch Kreuzallergie genannt. Eine solche Kreizallergie tritt dann auf, wenn bei einer bereits bestehende Allergie auf Pollen der Körper ähnliche Eiweißstrukturen in den Lebensmitteln erkennt. Häufig reagieren Menschen, die auf Birken oder Beifußpollen allergisch sind auch auf reife Tomaten. Kocht man die Tomate ist sie häufig jedoch gut verträglich. Der Grund: Die enthaltenen Allergene sind z.T. hitzeanfällig, d. h. bei höheren Temperaturen werden sie inwirksam gemacht. Ratsam bei solch auftretenden Symptomen ist ein „Tomaten-Test“ d.h. ein Hauttest ( Prick- oder Sratch-Test) beim Allergologen. Dabei sollte der Arzt auf eine bereits bestehende Pollenallergie achten. Wird einen Kreuzallergie diagnostiziert, sollte man die rohe Tomate vom Speiseplan streichen. Manchmal ist das Auftreten von Juckreiz oder auch Schluckbeschwerden saisonabhängig, das heißt hängt mit dem Pollenflug zusammen, im Winter treten die Symptome nicht auf. Allergieähnliche Beschwerden treten aber manchmal auch auf bei einer Histamin-Intolerenz, die nicht zu verwechseln ist mit einer Kreuzallergie. Hier ist das Immunsystem beteilligt. Histmain ist ein biologisches Amin, das verstärkt in Tomaten vorkommt. Histamin wird normalerweise von dem Enzym Diaminooxidase (DAO) abgebaut. Ist dieses Enzym nicht ausreichend vorhanden oder nicht ausreichend aktiv wird Histmain nicht ausreichend abgebaut und löst so allergieähnliche Beschwerden/Symptome aus.

(mko) Heißhunger auf frische Erdbeeren und dann plötzlich Bauchweh? Schuld kann der Fruchtzucker (Fruktose) sein. Fruktose kommt in vielen Obstsorten vor, auch in Honig, Kohlgemüse und Bier. Die Unverträglichkeit von Lebensmitteln gleicht den Symptomen eines allergischen Schubs – man spricht hier von einer Intoleranz. Das bedeutet, dass bestimmte Nahrungsbestandteile entweder gar nicht oder nicht ausrei-chend verdaut werden. Häufig kommt es zu Durchfall, Blähungen oder Verstopfung. Führt der Ver-zehr von Erdbeeren zu Bauchweh, sollten sie für eine Weile vom Spei-seplan gestrichen werden. Auch Baumpollen-Allergiker haben oft Probleme beim Verzehr von Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Experten sprechen dann von einer Pollenassoziierten-Nahrungsmittelallergie (Kreuzal-lergien). Hier hilft am besten eine Hyposensibilisierung. Die Impfstoffe werden aus natürlichen Extrakten der verschiedenen Pollen herge-stellt und in regelmäßigen Abständen in steigender Dosierung unter die Haut gespritzt. Eine Alternative dazu ist die Einnahme einer Aller-genlösung unter der Zunge (SLIT). Infos dazu: Allergie-Zentrum-Charité, Universitätsklinikum Charité, Berlin