Schlagwort-Archive: Krebsrisiko

Das künstliche Insulin Lantus® (Wirkstoff Glargin) erhöht möglicherweise das Krebsrisiko bei Patienten mit Typ II Diabetes, wenn ausschließlich mit diesem Wirkstoff behandelt wird. Das zeigte sich in zwei von vier aktuell veröffentlichten Studien. Insgesamt wurden Daten von insgesamt 301.136 Menschen ausgewertet, darunter auch eine Studie aus Deutschland. Über 34 000 Zuckerkranke erhielten ausschließlich den Wirkstoff Glargin. In drei der vier Studien wurde insbesondere die Entstehung von Brust-, Darm-, Prostata- und Bauchspeichelsrüdenkrebs untersucht. In allen vier Studien zeigte sich keine erhöhte Krebsgefahr durch Humaninsulin. In zwei weiteren Studien konnten diese Zusammenhänge jedoch nicht bestätigt werden. Wie die European Association for Study of Diabetes (EASD) fordern auch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) und diabetesDE dringend weitere Analysen, um den möglichen Zusammenhang zwischen dem künstlichen Insulin und der Krebsgefahr aufzuklären.

Menschen mit Typ 2 Diabetes sollten jedoch auf keinen Fall ihre Insulingaben verändern, sondern das Gespräch mit ihrem Arzt suchen.
Die Studie kann unter: www:.diabetologia-journal.org aufgerufen werden.

Es ist bekannt, dass Menschen mit Typ 2 Diabetes ein erhöhtes Risiko haben, an Brust-, Darm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Übergewicht und Bewegungsmangel fördern nicht nur das Entstehen von Diabetes Typ 2, sondern auch das Entstehen verschiedener Krebsarten.
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(mko) Wer nachts häufig die Toilette aufsucht hat kaum ein Risiko an Blasenkrebs zu erkranken. Wer mindestens zweimal pro Nacht das Bad aufsucht, vermindert das Blasenkrebs-Risiko beträchtlich, verglichen mit jenen, die die Toilette nachts meiden: Männer um 40 Prozent und Frauen um 50 Prozent. Bei Rauchern, die häufiger als Nichtraucher an Blasenkrebs erkranken, ist der positive Effekt häufigen nächtlichen Urinierens sogar noch ausgeprägter. Das stellten Debra Silverman vom amerikanischen nationalen Krebsinstitut in Bethesda (Maryland) und ihre Forscherkollegen durch Befragung von 884 Blasenkrebspatienten und 996 Personen ohne Blasenkrebs fest. Die Wissenschaftler vermuten, dass ein längerer Kontakt der Blase mit krebserregenden Substanzen über Nacht das Krebsrisiko erhöht. Die Trinkmenge allein scheint jedenfalls nicht ausschlaggebend zu sein, denn häufige Toilettenbesuche während des Tages reduzieren das Blasenkrebs-Risiko nicht. Siehe: http://www3.interscience.wiley.com/journal/120777538/issue

Japanische Forscher fanden heraus, dass sich der Zahnstatus eventuell als Hinweis auf ein erhöhtes Krebsrisiko für Speiseröhrenkrebs, Kopf-Hals-Tumoren und Lungenkrebs deuten läßt. Die Gruppe um Akio Hiraki hatte mehr als 5.000 Krebspatienten zwischen 20 und 79 Jahren nach ihrem Zahnstatus sowie ihren Rauch- und Ernährungsgewohnheiten befragt. Zum Vergleich erfassten sie die Daten von mehr als 10.000 Kontrollpersonen ähnlichen Alters und Geschlechts.

Das Erkrankungsrisiko stieg parallel zur Zahl der fehlenden Zähne an, zumindest bei den unter 70jährigen. Jüngere zahnlose Teilnehmer der Studie waren viereinhalb mal mehr an Speiseröhrenkrebs erkrankt wie Studienteilnehmer mit weitgehend vollständigem Gebiss. Für Kopf-Hals-Tumoren war ihr Risiko immerhin noch fast dreimal so hoch. Erst in höherem Alter machte sich der Einfluss der Zahnhygiene wieder weniger bemerkbar. Der statistische Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Krebsrisiko blieb auch dann noch deutlich bestehen, wenn die Wissenschaftler das Rauchverhalten und den Alkoholkonsum – anerkannte Risiken für die erfassten Tumorarten – als weitere Einflussfaktoren rechnerisch berücksichtigten.
Mangelnde Zahnhygiene führt zu chronischen Entzündungen und ist die Hauptursache für Zahnverlust, und ist schon seit längerem als Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen belegt. Auch beim Krebsrisiko sehen die Wissenschaftler einen Zusammenhang mit bakteriellen Infektionen und daraus resultierenden chronischen Entzündungen: Diese zerstören langfristig nicht nur Zahnfleisch und Zahnbett – die Rolle chronischer Entzündungen wird auch bei der Krebsentstehung immer deutlicher. Hinweise, dass mangelnde Zahnhygiene die Wahrscheinlichkeit steigert, an einem Tumor zu erkranken, sind schon länger bekannt.
In früheren Untersuchungen fanden sich, wie in der jetzt vorgelegten Studie, Zusammenhänge mit dem Risiko für Speiseröhrenkrebs, aber auch mit der Rate von Erkrankungen an Magenkrebs und Tumoren der Bauchspeicheldrüse. ...mehr

(mko) Frauen, die erst im Alter von 35 Jahren ein Kind bekommen und als Spätgebärende gelten, haben nach neueren Erkenntnissen, ein geringeres Risiko an Eierstock-krebs zu erkranken. Im Vergleich zu kinderlosen Frauen 58 Prozent. Das hat eine US-Kontrollstudie ergeben. Das ist ein weitaus größerer Schutz als der, den sich Frauen unter 25 Jahren (16 Prozent) durch die Mutterschaft erwerben. Frauen von 25 bis 30 Jahren haben ein um 45 Prozent verringertes Risiko.

(mko) Ein aktiver Lebensstil schützt vor Krebserkrankungen. Und dazu gehört selbst die aktive Hausarbeit – ratsam: vier Stunden täglich. Das wirkt sich positiv auf das Krebsrisiko aus. Zum Beispiel bei Gebärmutterschleimhaut-Krebs – in Studien konnte hier das Risiko um 30 Prozent gesenkt werden. Dies wurde jetzt auf dem Krebs-kongress in Orlando/USA bekannt. Aufgrund der Studienergebnisse raten Krebsärzte zu körperlicher (Haus-) Arbeit oder aber dazu 60 Minuten täglich zu „Walken“. Be-kannt ist auch, dass sich durch sportliche Aktivitäten die Überle-bensrate bei Brustkrebs verbessert.