Extrakte aus 18 der untersuchten Pflanzen hemmen das Wachstum einer Krebszell-Linie in der Kulturschale deutlich. „Mit dieser Erfolgsrate von rund 24 Prozent liegen wir weit über den Ergebnissen, die bei der Suche in großen chemischen Substanz-Bibliotheken zu erwarten wären“, so Thomas Efferth.
Die Wissenschaftler trennten in der Folge alle wirksamen Extrakte immer weiter chemisch auf und verfolgten die wirksame Komponente nach jedem Trennschritt per Zelltest.
Die chemische Struktur der Wirkstoffe wird durch Kernspinresonanz- und Massenspektroskopie aufgeklärt. „Wir kombinieren hier Naturstoffforschung mit modernsten analytischen und molekularbiologischen Methoden“, erklärt Efferth. „Besonders vielversprechend erscheinende Pflanzeninhaltsstoffe werden sofort in weiterführenden Tests untersucht.“ Dazu gehören etwa Substanzen aus dem „Rangoon-Schlinger“, einer rot blühenden Zierpflanze, oder aus dem Rotwurzel-Salbei: Letzterer enthält drei Inhaltsstoffe mit starker Antitumorwirkung. Die Substanzen hemmten das Wachstum einer speziellen Tumorzelllinie, die durch die Überproduktion eines Transportproteins in der Zellwand besonders resistent gegen viele gängige Zellgifte ist.