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(mko) Rheuma soll künftig bei Kindern noch gezielter behandelt werden. Betroffen sind etwa 20 000 Kinder- und Jugendliche, die an rheumatischen Erkrankungen leiden. Häufig sind diese Patienten aber unzureichend versorgt. Das Risiko dabei ist, dass die Versorgungslücke langjährige Therapieerfolge in kurzer Zeit zerstören kann. Besonders intensiv müssen Jugendliche in der Zeit der so genannten „Transition“, d. h. vom Übergang zur Erwachsenenmedizin, betreut werden, um die erreichten Behandlungserfolge nicht zu gefährden.

Zwei Forschungsprojekte für junge Rheumapatienten sollen jetzt die Therapie von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen verbessern! Das Netzwerk „ICON-JIA“ untersucht die häufige juvenile idiopathische Arthritis (JIA). Dagegen erforscht das Projekt „AID-NET“ die selten auftretenden autoinflammatorischen Syndrome. Bei diesen führt der Körper ständig ungerichtete Abwehrreaktionen aus, obwohl keine fremden Erreger vorhanden sind. Die häufigste Rheumaform im Kinder- und Jugendalter ist die juvenile idiopathische Arthritis (JIA). Die Gelenkentzündung ähnelt der rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen: Die Gelenke entzünden sich, schmerzen und schwellen an – ohne erkennbare Ursache. Um Verlauf und Langzeitfolgen der JIA zu klären, untersuchen Mediziner in der Studie „ICON-JIA“ sechs Jahre lang die Entwicklung von 800 Patienten und 800 gesunden Heranwachsenden. „Wir wollen jene Einflüsse klären, die den Verlauf der Erkrankung vorhersagbar machen“, erklärt der Kinderrheumatologe Professor Dirk Föll, Vom Universitätsklinikum Münster. Das Projekt „AID-NET“ analysiert dagegen die autoinflammatorischen Syndrome, bei denen der Körper dauerhaft Entzündungsreaktionen gegen sich selbst richtet. Dazu zählen zum Beispiel das familiäre Mittelmeerfieber (FMF) oder das Muckle-Wells-Syndrom. Die Forscher wollen die Ursachen entschlüsseln, die zu den typischen Anfällen mit Fieber und Entzündungen führen. Zudem suchen sie in Erbgut und Blutserum der Patienten nach Substanzen – sogenannten Markern – die Hinweise auf Grad und Verlauf der Krankheiten geben. ...mehr