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(mko) Mangelndes Licht macht viele Menschen depressiv, d. h. es kann zu einer Winterdepression kommen. Hilfreich ist das eine Therapie mit Johanniskraut, das die Lichtempfindlichkeit erhöht und dadurch stimmungsaufhellend wirkt. Johanniskraut-Präparate sind einigen chemischen Mitteln durchaus ebenbürtig und eine Hilfe bei leichter Depressionen sowie bei Angst- und Spannungszuständen. Dennoch sollte man bei der Kombination mit anderen Medikamenten vorsichtig sein und den Apotheker um Rat fragen: Johanniskraut regt die Bildung eines bestimmten Enzyms in der Leber an, das daraufhin einige Medikamente besonders schnell abbaut. Das gilt für die Anti-Baby-Pille eine Reihe von Herzmitteln, aber auch Asthma- und Aids-Medikamente sowie einige chemische Antidepressiva. Siehe auch: Johanniskraut bei Depressionen : Qualität hat Einfluss auf die Wirkung Gesundheit von A-Z.

(mko) Ab sofort werden Medikamente gegen Depressionen,die Johanniskraut-Extrakte enthalten, teilweise rezeptpflichtig. Das betrifft aber nur Präparate gegen mittelschwere Depressionen. Johanniskraut-Präparate mit anderen Anwendungsgebieten, etwa gegen leichte depressive Verstimmungen, bekommen Patienten weiterhin ohne Rezept in der Apotheke. Ob ein Präparat verschreibungspflichtig wird, hängt vom Anwendungsgebiet, aber nicht von der Einzeldosis oder der Packungsgröße ab. Darüber informiert die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Der Hintergrund für diese Änderung sind grundsätzliche Überlegungen, dass Depressionen ärztlich diagnostiziert und behandelt werden sollten.

Häufig greifen Menschen bei leichten Depressionen und Verstimmungen zu Johanniskrautpräparaten. Nun hat jedoch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IOWiG) in einer Patieninformation deutlich gemacht, dass die Wirkung des pflanzlichen Wirkstoffes u. a. auch von der Qualität abhängt und von dem Stadium der Depression. Kurz: entscheidend sei, ob ein Präparat als hochwertig eingestuft wird und ob der Patient unter einer leichten, mitteleren oder schweren Depression leidet.

Auf dem Markt gibt es verschiedene Johanniskraut-Präparate, in unterschiedlicher Qualität, das hängt u. a. auch mit dem Herstellungsprozeß zusammen. Daher zeigen Studien bisher unterschiedliche Wirkungen in der Behandlung von Depressionen.
Wichtig scheint daher, dass Patitenten mit Depressionen oder depressiven Verstimmungen auch
ärztlichen Rat einholen welches Präparat für sie jeweils hilfreich ist. ...mehr

Bei Depressionen suchen Immer mehr Menschen Rat in ihrer Apotheke. Aber: Sind Apotheker tatsächlich in der Lage, auch tiefere Ursachen hinter einem Medikamentenwunsch zu erkennen und sie in ihrer Beratung angemessen zu berücksichtigen? Eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Marion Schaefer an der Berliner Charité hat zur Klärung dieser Frage am Beispiel von Johanniskraut eine groß angelegte bundesweite Studie durchgeführt. Johanniskrautextrakte sind zur Zeit die einzigen rezeptfreien Antidepressiva, bei ihrer Abgabe kommt daher der Beratung durch den Apotheker eine wachsende Bedeutung zu. Von den angeschriebenen 292 Apotheken haben sich 172 an der Studie beteiligt. Sie beantworteten unter anderem Fragen zum konkreten Anlass des Kundenkontakts und zum Beratungsaufwand. Zusätzlich zu den dabei erstellten 1.348 Dokumentationsbögen wurden 718 Fragebögen von Kunden ausgewertet. Hier die wichtigsten Ergebnisse: 􀀹 Die Mehrzahl der Apothekenkunden hatte leichtere Probleme, mit ca. 40 Prozent lag jedoch der Anteil von Patienten mit ausgeprägten oder sehr ausgeprägten Symptomen einer Depression überraschend hoch. Das bedeutet: Ein erheblicher Teil der Patienten mit behandlungsbedürftigen Beschwerden geht nicht zum Arzt. 􀀹 Entsprechend hat auch nur ein Drittel der Patienten ein Rezept vorgelegt, zwei Drittel waren Selbstkäufer. 􀀹 40 Prozent der Patienten waren Erstverwender, 30 Prozent nahmen Johanniskrautpräparate regelmäßig ein. 􀀹 57 Prozent der Patienten berichteten, dass ihnen durch das Apothekenpersonal ein Beratungsgespräch angeboten wurde. 􀀹 Etwa 60 Prozent der Patienten fühlten sich „sehr ausführlich“ oder „hinreichend“ beraten worden zu sein. 16 Prozent wünschten keine Beratung. 􀀹 Die Apotheker beschrieben ihrerseits die Patienten mit psychischen Problemen als anspruchsvoll, fühlen sich dadurch jedoch nicht überfordert und hielten sich für Beratung für ausreichend kompetent. Bedenklich erscheint dagegen die Erkenntnis, dass nur 43 Prozent der Verwender von Johanniskrautpräparaten ihren Arzt über die Einnahme des Phytopharmakons informieren. Die Mehrzahl hält das nicht für notwendig oder verschweigt sogar bewusst die Einnahme.

(mko) Pharmakologen der Berliner Charité-Universitätsklinik haben entdeckt, dass Johanniskraut, das normalerweise gute Erfolge bei der Therapie von leichten bis mittelschweren Depressionen erzielt, möglicherweise auch bestimmte Krebsformen verhindern kann, die durch Umweltchemikalien wie Benzpyren (Kohlenwasserstoffe) ausgelöst werden. Die Forscher fanden heraus, dass sowohl Johan-niskrautextrakte als auch deren Hauptbestandteile ein ganz be-stimmtes Enzym hemmen, das bei der Umwandlung der Chemikalie in krebserregende Stoffe beteiligt ist.