Schlagwort-Archive: Implantat

(mko) Hoffnung für Patienten mit einem verkürzten Bein. Betroffene leiden immer dann unter einem verkürzten Bein, wenn der Unterschied zwischen dem gesunden und dem kürzeren Bein größer als zwei bis drei Zentimeter ist. Häufig treten dann langfristig größere Probleme mit der Wirbelsäule, der Hüfte und den Gelenken auf, die auch mit orthopädischen Einlagen oder Schuhen nicht optimal behoben werden können. Chirurgen der Universitätsklinik Jena nutzen jetzt die Fähigkeit der Knochen zu neuem Wachstum: Bei der erprobten Methode wird der zu kurze Knochen durchtrennt und über einen längeren Zeitraum kontinuierlich auseinander gezogen, so dass sich in dem Spalt neues Knochengewebe bildet. Bis vor einigen Jahren war dazu der monatelange Einsatz eines sperrigen „Metallkäfigs“, eines so genannten Fixateurs, notwendig.

„Heute können wir durch die Implantation eines intelligenten Marknagels eine schnelle und elegante Beinverlängerung erreichen“, erklärt Professor Gunther Hofmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ die Fortschritte in diesem Bereich.
Statt großer Narben sind nur kleine Schnitte nötig, um den Marknagel in den Knochen einzusetzen. „Durch einen inneren Verlängerungsmechanismus dehnt sich der Nagel nach genauen Vorgaben immer weiter aus und sorgt so für einen ständigen Längengewinn für den operativ durchtrennten Knochen“, erläutert Oberarzt Thomas Mückley den Mechanismus. ...mehr

(mko) Frauen, die ihre Brüste kosmetisch mit Implantaten vergrößern lassen, haben kein erhöhtes Krebsrisiko. Das hat jetzt erstmals eine Langzeitstudie über fünfzehn Jahre und mit über 3.400 Frauen in Schweden gezeigt. Untersucht wurde das Krebsrisiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Basis war das „Swedish Cancer Registry“. Quelle: Journal National Cancer Institut Vol.98/2006

(mko) Ein US-Hersteller (weltweit Marktführer bei künstlichen Gelenken) hat jetzt die Zulassung der amerikanischen Food and Drug Administration FDA für eine künstliche Knieprothese bekommen, die erstmals rein auf das weibliche Knie zugeschnitten ist. Die Gründe der US-Orthopäden: Das Knie von Frauen ist schmaler als das der Männer. Für die richtige Größe messen Chirurgen den Abstand zwischen dem vorderen und hinteren Ende vom Kopfes des Ober-schenkelknochens (Femur) im Kniebereich. Bei gleicher Länge sei der Femurkopf bei der Frau schmaler und außerdem im Querschnitt mehr trapezförmig, während er bei Männern eher rechteckig ist. Daher sei die Folge, dass Frauen häufig ein Implantat bekämen, das an der Schnittstelle zum Knochen seitlich überstehe. Dadurch aber können Bänder und Sehen verletzt werden. Auch sei das weibliche Knie nach vorn (ventral) weniger hervorste-hend als beim Mann. Das bisherige Implantat fühle sich daher „gröber“ an, was zu Schmerzen und Funktionseinschränkungen führen könne. Und: der Winkel zwischen Becken und Knie beeinflusst die Bewegung der Frau anders als beim Mann.

(mko) Bei Knorpelverschleiß am Knie muss nicht immer gleich das komplette Kniegelenk per Implantat ausgetauscht werden. Häufig reicht eine Teilprothese (Haltbarkeit10-15 Jahre). Hier wird dann lediglich der abgenutzte Teil des Kniegelenks ersetzt. Bei diesem minimal invasiven Eingriff, der (und das ist neu) u.a. auch, ambulant durchgeführt werden kann, ist der Patient wesentlich schneller wieder mobil und die Krankenkassen sparen Kosten. Bei diesem Verfahren werden Muskulatur und Gewebe geschont, es gibt weniger Blutverlust und statt 20 Zentimeter Schnitt reichen hier sechs Zentimeter aus. So Experte Dr. Werner Tinius aus Stollberg. Ein Computer d. h. ein spezielles Navigationsgerät simuliert die Beinbewegungen und so kann der Chirurg und Abweichungen von der Gelenkachse präzise bestimmen und eventuelle Schnittebenen korrigieren. Dadurch werden Fehler beim Anpassen und Einbringen der Prothese reduziert. Diese Navigationsgeräte wurden bisher nur bei großen Knie-Operationen ( 40.000 pro Jahr in Deutschland) in der Klinik eingesetzt und sind noch neu im Einsatz ambulanter Teilendoprothesen.

(mko) Ein neues, biologisch abbaubares Implantat, das bei Defekten an der Herzscheidewand eingesetzt wird, löst sich nach dem Einheilen und Überwachsen mit körpereigenem Gewebe selber auf. Diese deutlich verbesserte Therapie (bisher ist es so, dass das Implantat im Körper bleibt und dort Nebenwirkungen hervorrufen kann) wurde von einen Kunststoffforscher aus Aachen und Medizinern der Göttinger-Universität entwickelt. Das Implantat besteht aus thermoplastischen Polymeren. Defekte der Herzscheidewand gehören mit rund 40 Prozent zur Gruppe der häufigs-ten angeborenen Herzfehler.

Ein neues Implantat, ein Knochen-Nagel, der das Bein besonders schonend verlängert wurde jetzt zwei Jahre in der Medizinschen Hochschule Hannover (MHH) erfolgreich an Patienten getestet. Eine Beinverkürzung, die etwas durch einen Unfall, einen Tumor oder eine Entzündung notwendig wird, muss korrigiert werden. d. h. operativ wird das Bein verlängert. Geschieht das nicht, droht ein Verschleiß der Wirbelsäu-le, des Beckens oder der Gelenke, weil diese falsch belastet werden. Eine neue Methode, die die bisher verwendeten Drähte und Schrauben ersetzt, ist der „Intramedullary Skeletal Kinetic Distractor“ (ISKD) aus den USA. Über einen kleinen Hautschnitt wird das Implantat, in den verkürzten Knochen eingesetzt und verschraubt. Mit einem weiteren Schnitt wird der anliegende Knochen durchtrennt, damit dieser nachwachsen kann. Mit einem Magnetsensor wird das Nachwachsen (max. acht Zentimeter) des Knochens und Nagels genau verfolgt. für den Patienten bedeutet das: weniger Schmerzen, weniger Risiko von Infektionen und Beweglichkeitseinschränkungen.