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(mko) Beim Thema Hormontherapie reagieren viele Frauen verunsichert, besonders wenn es um Brustkrebs geht. Dabei verbringt eine Frau heute ein Drittel ihres Lebens nach den Wechseljahren – d. h. in dieser Zeit, steht sie mitten im Leben, ist Mitte vierzig bis Ende fünfzig, meist berufstätig und es wird erwartet, dass sie nach wie vor leistungsfähig ist und als Partnerin sexuell aktiv. 65 Prozent der Frauen haben in diesen Jahren Hitzewallungen, Reizbarkeit, Ängstlichkeit, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit, Migräne und Depressionen, man spricht von sogenannten klimakterischen Beschwerden. Sie sind jedoch verunsichert, wie sie diesen Symptomen begegnen sollen. Über 4200 Frauen zwischen 45 und 59 Jahren gaben europaweit Auskunft über ihre Erfahrungen und Bedürfnissen, Ängste und Bedenken hinsichtlich einer Therapie. Dabei stellte sich heraus, dass zwar über zwei Drittel unter starken Beschwerden leiden, aber dennoch die wenigstens eine klare Meinung zur Hormontherapie haben. Viele Frauen greifen auf pflanzliche oder homöopathischen Mittel zurück. „Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass das Informationsbedürfnis und die Verunsicherung hoch sind“. So Dr. Kathrin Schaudig, Frauenärztin und Vorstandmitglied der Deutschen Menopausen Gesellschaft (DMG). Und:“ Kaum eine Frau weiß, dass es hinsichtlich des Brustgewebes Unter-schiede zwischen den verschiede-nen Formen einer Hormontherapie gibt.“ So hält sie die Angst vor Brustkrebs gefangen, obwohl Leis-tungsfähigkeit und Libido nachlas-sen. Es gibt jedoch den Wirkstoff Tibolon (Liviella®) der gewebese-lektiv arbeite, das heißt, er entfaltet in verschiedenen Geweben eine jeweils eigene, hormonartige Wir-kung – ohne selbst jedoch ein Hormon zu sein. An Knochen, Ge-hirn und Scheide wirkt Tibolon z.B. wie ein Östrogen, in der Ge-bärmutterschleimhaut wie ein Ge-stagen und außerdem wie ein mil-des Androgen. Durch den unter-schiedlichen Ansatz bessern sich die körperlichen Beschwerden, die Stimmung und auch der Knochen-stoffwechsel. Lästige Blutungen treten nicht mehr auf und die sexu-elle Lust nimmt deutlich zu. Der Rat von Experten: Weniger auf Schlagzeilen hören, Rücksprache mit dem Facharzt ist oft mehr, da individueller.