Schlagwort-Archive: Gehirn

(mko) Je qualifizierter im Beruf, je größer der Schutz vor Demenz. Das besagt eine US-amerikanische Studie.  Demnach hängt die Lebenserwartung von Menschen, die an einer frontotemporalen Demenz erkrankt sind, u.a. von der beruflichen Tätigkeit der Betroffenen ab. „Möglicherweise führt eine berufslebenslange geistig stimulierende und fordernde Betätigung zur Ausbildung einer echten geistigen Reserve des Gehirns“, so Professor  Gereon Fink, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln.

Ebenso wie Alzheimer wird auch die seltenere frontotemporale Demenz (FTD) durch den Untergang von Nervenzellen des Gehirns verursacht. Betroffen sind vor allem das Stirnhirn und der Schläfenlappen, was zu Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens sowie zu Sprachstörungen führt. Leider gibt es bislang keine gezielten Therapiemöglichkeiten. Von Alzheimer-Medikamenten profitieren Patienten mit einer FTD nicht, und sie erkranken im Durchschnitt auch deutlich früher, im Alter von 50 bis 60 Jahren, sind also noch im beruflich aktiven Alter. Man schätzt, dass etwa 3 bis 9 Prozent der rund 1,4 Millionen Demenzkranken in Deutschland an der FTD leiden, das entspricht mindestens 42.000 Patienten in Deutschland. ...mehr

Foto: Wikipedia

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(mko) Wer häufig unkonzentriert ist und leicht reizbar sollte sein Gehirn mit Kraftstoffen versorgen. Dazu gehören z.B. Birnen und Nüsse und auch Kohlehydrate machen ruhiger und gelassener, Proteine wach und aufmerksam. Entscheidend, so der Hirnforscher Bruce McEwen aus New York/USA ist aber das Zusammenspiel verschiedener Stoffe. Siebzig Prozent aller Eltern glauben ihre Kinder gesund zu ernähren, aber nur 42 Prozent der Kinder essen regelmäßig Obst, bei Gemüse sind es nur 30 Prozent. Oft fehlen auch die Spurenelemente, zum Beispiel Phosphor, Zink, Selen und Kalium. Birnen und vor allem Nüsse sind voll davon. Nüsse enthalten vorwiegend mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E und B-Vitamine. Aber auch Avocados, Brokkoli, Brombeeren, Knoblauch, Spinat und Müsli (Rosinen), Fisch, Soja und Äpfel bringen das Gehirn wieder auf Trab. Neben der kurzfristigen Verbesserung der Hirnleistungsfähigkeit verbessern sich auch die Durchblutung und der Hirnstoffwechsel. Kurzfristig steigt auch die Hirnleistungsfähigkeit, die Durchblutung und der Hirnstoffwechsel. Positiv wirkt sich die optimale Ernährung auch auf den Hormonhaushalt aus. ...mehr

(mko) Schuld, dass uns hin und wieder und besonders mit zunehmenden Alter Vegesslichkeit droht, uns plötzlich nicht der richtige Name, Begriff oder unser Lieblingsautor einfällt, sind die „alternden“ Verbindungen unserer Nervenbahnen und Nervenzellen, die im Alter weniger Signale abfeuern. Das ist der Grund,warum wir dann lieb gewordene Begriffe vergessen. Wissenschaftler der Universität Yale/USA haben jetzt die „Arbeitsspeicher“ untersucht, ein Bereich der z.B. speichert, wo wir den Hausschlüssel und die Brille hingelegt haben. In diesem Bereich liegt aber auch die Basis für abstraktes Denken und Multitasking. Dieser Arbeitsspeicher muss allerdings ständig aktualisiert werden. Daher untersuchten die Wissenschaftler die „Feuerraten“ der Neuronen in Versuchstieren. Bei älteren Tieren feuerten die Neuronen während eines Erinnerungsvorganges langsamer. Werden wir älter, sammeln sich, so die Experten im Stirnlappenbereich des Gehirns so genannte cAMP-Moleküle, die das Neuronenfeuer schwächen. Werden jedoch Hemmstoffe für diese speziellen Moleküle eingesetzt reagieren die Neuronen wieder mit „jugendlichem“ Feuer. Daher ist es durchaus vorstellbar, dass die Altersvergesslichkeit bald der Vergangenheit angehört.

(mko) Facebook hat mehr als 550 Millionen Mitglieder. Pro Tag werden circa zwei Milliarden YouTube-Filme angesehen. Über 100 Millionen Menschen twittern. Die Social Networks wachsen unaufhaltsam weiter. Wissenschaftler beobachten bereits Konzentrationsschwächen bei Jugendlichen, so eine Nachricht der Harvard Medical School Boston /USA. Junge Menschen brauchen mehr „Offline-Zeit, so die Wissenschaftler, statt ständig wechselnder Impulse. Nur durch Ruhephasen könne das Gehirn regenerieren, um neue Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und abzuspeichern. Wer immer „online „ist hat auch Probleme, sich auf eine Sache zu konzentrieren, z. B. Hausaufgaben oder eine Buchlektüre. Die Forscher warnen: Permanente Kommunikation führe zu Konzentrationsmängeln und die Aufmerksamkeitsdefiziten. (Original – „Digital natives, better learners? Students’ beliefs about how the Internet influenced their ability to learn.“ By:Yifat Ben-David Kolika)

(mko) Kaum eine Erkrankung unterliegt solchen Vorurteilen wie Multiple Sklerose (MS – bei Betroffenen und auch bei Arbeitgebern. MS ist die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, d. h. des Gehirns und des Zentralen Rückenmarks und beginnt meist schon im frühen Erwachsenenalter zwischen 20 und 40 Jahren, also mittem im Arbeitsprozess vieler Betroffener. Die Diagnose bringt Ängste und den Verluste an Selbstwertgefühl mit sich. Dank moderner Medikamente ist heute jedoch der Erhalt der Lebensqualität und damit auch die Weiterführung des Berufes oder des Studiums möglich. „Häufig trauen sich jedoch die Betroffenen nicht, offen über ihre Erkrankung zu sprechen, weil sie Benachteiligungen am Arbeitsplatz oder sogar eine Kündigung fürchten“, das sagt der Arbeitsrechtexperte und Jurist Ralf Lobert aus Düsseldorf*. Ob man den Arbeitgeber über die Erkrankung informiert ist eine rein persönliche Entscheidung. Niemand ist dazu verpflichtet, so lange der normale Arbeitsablauf nicht durch die Erkrankung beeinträchtigt wird.

( Die Broschüre „Von Arbeitszeit bis Zusatzversicherung“ beantwortet die ersten brennenden Fragen, die sich MS-Patienten bezüglich ihres Berufslebens stellen. Infos dazu unter:
Broschüre Arbeitsleben m.MS
oder telefonisch über: 08000 -30 77 30.

Multiple Sklerose ist nicht tödlich, keine Erbkrankheit, kein Muskelschwund und keine psychische Erkrankung, vielmehr eine Autoimmunerkranung an der jedes Jahr 3.000 Menschen neu erkranken (insgesamt 130 000), Frauen sind zwei- bis dreimal so häufig betroffen.
Fehlgesteuerte körpereigene Immunzellen greifen die Schutzhülle der Nervenfasern an und
zerstören sie irrtümlich. Heute ermöglichen jedoch moderne innovative Medikamente eine gute Behandlung. Dennoch ist MS immer noch eine Krankheit mit tausend Gesichtern, das variiert von Sehstörungen, Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln der Finger und in den Füssen über Gleichgewichtstörungen bis hin zur chronischen Müdigkeit. Typischerweise tritt MS schubförmig auf. Daher sagt man „die MS schläft nie“.
Die Behandlung mit modernen Antikörpern (z.B. Natalizumab), die an die fehlgesteuerten körpereigenen Immunzellen andocken verhindert, dass die fehlgesteuerten
Zellen in das Gehirn gelangen. Die Therapie stoppt auch die Entzündungsreaktionen, reduziert MS-Schübe und hält den Fortschreitungsprozess auf. Ein Antikörper muss nur alle vier Wochen einmal gespritzt werden (im Gegensatz zu anderen Medikamenten) und die Infusion dauert zirka eine Stunde, mit einer Nachbeobachtungszeit von noch einmal einer Stunde.
Die Therapie mit dem modernen Antikörper lässt sich sehr gut in den Arbeits-Alltag integrieren, oft reicht dafür die Mittagspause. ...mehr

(mko) Ab dem 50. Lebensjahr hat fast jeder Zweite in der Bevölkerung zu hohe Blutdruckwerte. Neueste Erkenntnisse der Britischen Herzgesellschaft gehen jetzt davon aus, dass die Ursache für zu hohen Blutdruck (Hypertonie) möglicherweise im Gehirn zu finden ist. Professor Jeremy Pearson: „Unsere Studie zeigte überraschende Ergebnisse und wird die künftige Forschung in eine völlig neue Richtung lenken. Es zeigte sich plötzlich ein enger Zusammenhang zwischen der Blutversorgung im Gehirn und eine mögliche Entzündung der Blutgefäße.“ Das soll nun genauer untersucht werden. Der ideale Blutdruck liegt laut Hochdruckliga bei 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck spricht man, wenn der Druck in den Arterien krankhaft auf einen systolischen Wert von über 140 mmHg und ei-nen diastolischen Wert über 90 mmHg gesteigert ist. Bluthochdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für Gefäßerkrankungen und Herz- und Nierenschwäche.

(mko) Verliebte geraten häufig völlig aus dem Häuschen, wenn sie das Bild ihres Angebeteten anschauen und sprechen dann gern von inten-siven Gefühlen. Hirnforscher haben diese Verliebtheit jetzt wissen-schaftlich untersucht. Ihr Fazit: die emotionalen Zentren des zentralen Nervensystems (ZNS) erwachen erst in reiferen Phasen einer Bezie-hung. Hier sind es die dopaminrei-chen Regionen des Gehirns, die „antworten, die normalerweise mit Motivation und Belohnung zu tun haben. Das Hirn Verliebter scheint dagegen sehr fixiert auf das Be-dürfnis und seine Befriedigung. Beim Blick auf den Liebsten sind die gleichen Hirnteile aktiv wie beim Essen von Schokolade. Eine wichtige Rolle scheint hier das Hormon Serotonin zu spielen, das sowohl bei Zwangspatienten (ob-sessive Störungen) als auch bei Verliebten erniedrigt ist.