(mko) Öl von Sonnenblumenkernen ist ein einfaches und billiges Mittel, um das Infektionsrisiko bei Frühgeborenen zu senken, da bei diesen Babies die Haut noch unterentwickelt ist
(die Hornschicht fehlt). Studien in den USA haben gezeigt, dass durch das einmassierte Öl die
notwendige Barriere gegen Bakterien schneller aufgebaut wird. Rat der Ärzte: sofort nach der Geburt,
vierzehn Tage lang, dreimal täglich von Kopf bis Fuß (außer Gesicht und Kopf) mit dem Öl ein-zureiben, danach zweimal täglich, bis die Kinder das Krankenhaus verlassen. Wichtig ist dabei die Hy-giene der Hände, vorher immer gut waschen.
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RS-Virus: Atemwege von Frühchen rechtzeitig schützen
(mko) Noch hat sich der Herbst nicht ganz verabschiedet, aber die Erkältungsviren kommen bestimmt. Ein besonders gemeines Virus – das RS-Virus (Respiratory Syncytial Virus) hat es dabei auf die Atemwege der Allerkleinsten abgesehen, z. B. Frühchen mit einem Geburtsgewicht unter 1000 oder 1500 Gramm und Kinder unter zwei Jah-ren mit einem angeborenen Herzfehler. Das Problem Nummer eins ist bei diesen Kindern das Atemnotsyndrom und ein noch recht unterentwickeltes Immunsystem. Sie sind daher besonders anfällig für Lungenentzündungen, Bronchitis oder Infektionen mit dem RS-Virus. Die beste Vorbeugung, um längere Krankenhausaufenthalte, Atemnot, Lungenentzündung, Schädigung der Atemwege zu vermeiden, ist eine passive Immunisie-rung mit dem Wirkstoff Palivizumab. Denn: ist die Infektion mit dem RS-Virus einmal da, ist eine Behandlung schwierig, die Viren können die Atemwege stark schä-digen. Eltern mit Kindern aus die-ser Risikogruppe sollten daher die Möglichkeit Prophylaxe nutzen. Der Wirkstoff muss während der RS-Saison (September bis März) d. h. in der feuchtkalten Jahreszeit, einmal pro Monat per Spritze vom Kinderarzt in den Muskel verabreicht werden. Studien zeigen, so Professor Jürgen Seidenberg vom Zentrum für Kinder und Jugendmedizin in Oldenburg, dass durch diese Prophylaxe 70 Prozent weni-ger Krankenhauseinweisungen bei Kindern unter zwei Jahren mit chronischen Lungenerkrankungen möglich sind. Bei Frühgebornen sogar 85 Prozent.
Frühchen: geistige Entwicklung braucht länger – Anfangsdefizite werden überwunden
(mko) Wird sich mein Kind bei diesem Geburtsgewicht normal entwickeln? Diese Frage stellen
sich viele Eltern zu früh geborener Kinder. Für eine Studie des „National Institute of Neurological
Disorders“ wurden Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht zwischen 600 und 1250 Gramm auf ihre
geistige Ent-wicklung getestet. Das Ergebnis: spätestens mit acht Jahren zeigen sie genauso gute Leistungen wie der normale Durchschnitt.
Das geringe Geburtsgewicht gilt als Risikofaktor für neurologische Auffälligkeiten und geistige
Behinderungen. Auch bei den fast 300 untersuchten Kindern zeigten sich im Alter von drei Jahren Grenzen zu einer möglichen geistigen Be-hinderung. Die meisten Kinder hol-ten das Defizit jedoch wieder auf.