Schlagwort-Archive: Früherkennungsuntersuchungen

(mko) Laut Stiftung Warentest ist die Beratung im Fall von Prostata-Früherkennung mangelhaft. Zu diesem Ergebnis kommen anonyme Tester. Warentest ging der Frage nach, ob Ärzte so gut über Vor- und Nachteile der Früherkennungsuntersuchungen beraten, dass Männer eine informierte Entscheidung treffen können. Sind die Auskünfte vollständig und korrekt und auch im Einklang mit der Ärzte-Leitlinie zu Prostatakrebs? Zur Beantwortung dieser Frage suchten Ende 2014 geschulte Tester zwischen 49 und 67 Jahren zehn Allgemeinmediziner und zehn Urologen in Bayern auf. Alle fragten, ob sie sich Sorgen machen müssten, weil in ihrem Bekanntenkreis jetzt öfter über Prostatakrebs gesprochen werde. Das folgende, anschließend protokollierte Gespräch mit dem Arzt prüfte eine medizinische Gutachterin.

Das Ergebnis der Tester ist ernüchternd: „Kein Arzt beriet umfassend und ausgewogen. Viele boten überflüssige Tests an oder machten fachliche Fehler. Und meist kam zu kurz, dass Früherkennungsuntersuchungen auch Risiken bergen.“ Dabei fiel auf, dass die Urologen im Test etwas ausführlicher als die Allgemeinmediziner berieten. Viele stellten jedoch laut Warentest den Nutzen zu positiv dar, die Krankheit selbst als übertrieben bedrohlich. „Dass Männer informiert entscheiden, erscheint auf dieser Grundlage kaum möglich.“ ...mehr

Seit der Gesundheitsreform 2007 sind viele Impfungen Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen“, erklärt Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit, anlässlich der dritten Europäischen Impfwoche. Die Impfwoche beginnt am 21. April 2008 und ist eine Initiative des Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Konsequenzen von ungenügenden Impfquoten und Impflücken sind derzeit wieder offenkundig: infolge des seit Monaten andauernden Masernausbruchs in der Schweiz wurden eine Reihe von Infektionen nach Deutschland eingeschleppt und verursachten Krankheitsausbrüche. „Masern sind eine sehr ansteckende fieberhafte Virus- erkrankung, bei der schwere Komplikationen auftreten können, die in seltenen Fällen tödlich enden“ sagt Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts. So mussten im Jahr 2006 bei einem großen Masernausbruch in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 1.500 Erkrankten rund 15 Prozent der Patienten ins Krankenhaus.

Nur bei hohen Impfquoten besteht die Chance, einzelne Krankheitserreger weltweit auszurotten. Deutschland hat sich dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation verpflichtet, bis zum Jahr 2010 die
Masern zu eliminieren. Dafür müssten 95 Prozent aller Kinder zweimal geimpft sein. Zwar sind die Impfquoten in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und lagen 2006 bei Schulanfängern für die erste Masernimpfung bei 94,5 Prozent und für die zweite Masernimpfung bei 83,2 Prozent (in den alten Bundesländern 94,1 beziehungsweise 80,1 Prozent, in den neuen Bundesländern 97,4 beziehungsweise 88,5 Prozent), aber sie sind insgesamt noch zu niedrig, und es bestehen
Lücken.
Besonders groß sind die Lücken bei den Jugendlichen. Die Kinder- und Jugendgesundheitsstudie des RKI zeigte, dass bei rund einem Viertel aller Schüler ab elf Jahren die zweite Impfung fehlte. ...mehr