Wissenschaftler vom Institut für Neurobiologie der Universität Tübingen konnten nun erstmals zeigen, welchen Einfluss Dopamin auf Gehirnzellen während der Verarbeitung von Regeln hat.
Die Bedeutung des Botenstoffs Dopamin wird besonders offensichtlich, wenn das Gehirn unterversorgt ist, wie etwa bei der Parkinsonschen Krankheit. Der aus dem Gleichgewicht geratene Dopaminhaushalt führt dann zu vielseitigen neurologischen Störungen. Vor allem Bewegungsvorgänge sind in Mitleidenschaft gezogen, aber auch geistige Funktionen sind betroffen. Denn gerade unser höchstes kognitives Steuerzentrum, der sogenannte Präfrontalkortex im Stirnbereich, mit dem wir abstrakt denken, regelbasierte Entscheidungen treffen und logisch schlussfolgern, wird besonders intensiv mit Dopamin versorgt. Trotz der großen medizinischen Bedeutung dieses Botenstoffs ist die Wirkung von Dopamin auf die Informationsverarbeitung von Nervenzellen im gesunden Gehirn bisher kaum verstanden.
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Hände weg vom Nikotin: guter Vorsatz im neuen Jahr

- ärztliche Unterstützung/Hilfe bei strukturierter Tabakentwöhnung
- Hilfe bei Verhaltensänderung (Entspannungstraining, Verhaltenstherapie)
- medikamentöse Therapie zu Beginn der Entwöhnung
Ein verschreibungspflichtiger Wirkstoff, der kein Nikotin enthält ist Vareniclin. Er dockt jedoch an denselben Rezeptor an wie das Nikotin. Inzwischen liegt zu diesem Wirkstoff auch eine Meta-Analyse vor. Die Studie fasst die Ergebnisse aus 15 randomisierten klinischen Studien des Herstellers zusammen, in denen 7.002 Patienten über wenigstens 12 Wochen mit Vareniclin – 4.190 Patienten- oder Placebo ( Pille ohne Wiirkstoff) – 2.812 Patienten- behandelt wurden. (Siehe: Vareniclin: Kardiovaskuläre Risiken der Raucherentwöhnung bestätigt/Dez.2012 ärzteblatt.de).
Nikotinabhängigkeit ist ein komplexer Prozess. Ein wesentlicher Grund für den hohen Suchtfaktor ist die biologische Wirkung in unserem Nervensystem. Nikotin sorgt z.B. für eine vermehrte Dopaminausschüttung und die sorgt kurzfristig für eine bessere Konzentration und Aufmerksamkeit. Aber schon nach 20 bis 30 Minuten lassen diese positiven Effekte nach und dann muss die nächste Zigarette her. Bleibt die aus, folgen Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, schlechte Laune. Viele Menschen schaffen den Weg aus der Sucht nicht ohne gezielte Hilfe. Vareniclin blockiert den entsprechenden Rezeptor (Rezeptoren können als Empfänger für alle Reize betrachtet werden) und verhindert so das Andocken von Nikotin. Damit stoppt der neue Wirkstoff die Symptome des Rauchverlangens und des Entzugs. Gesamt-Dauer der Therapie: zwölf Wochen.
Parkinson: Pflasteranwendung jetzt auch für fortgeschrittenes Stadium zugelassen
und Informationsplattform
Früherkennung
Interviewmit Professor Dr. Andres Ceballo-Baumann, Chefarzt der Neurologie im Neuroloigischen Krankenhaus in München, Zentrum f. Parkinson und Bewegungsstörungen
Viele Patienten leben einige Jahre mit der Krankheit, ohne dass eine Diagnose gestellt wird. Wie kann man Ihrer Meinung nach die Früherkennung auch für Laien verbessern?
„Leider ist es nicht nur so, dass die Diagnose einfach nicht gestellt wird, sondern dass die Symptome der Patienten oft fehlgedeutet wer-den und eine falsche, mitunter sogar risikoreiche Fehlbehandlung nach sich ziehen. z.B. werden einer Erhebung zufolge 10% der Parkinson-Patienten zunächst wegen einseitiger Schmerzen in der Schulterregion manchmal mit eingreifenden orthopädischen und rheumatologischen Therapiemethoden falsch behandelt, bevor die Diagnose Parkinson gestellt wird.
Häufig wird in der Öffentlichkeit Zittern mit Parkinson gleichgesetzt. Nur 50% der Patienten erleben den Beginn der Krankheit jedoch mit einem Zittern. Zudem ist nur das Zittern bei entspannten Händen „in Ruhe“ typisch für einen Parkinson. Viel wichtiger als das Zittern – der Tremor – ist die Bewegungsverarmung – die Hypokinese und Akine-se – und die Bewegungsverlangsamung – Bradykinese –, die sich z.B. mit einem reduzierten Mit-schwingen des Armes beim Gehen oder einem Verlust an Gestik und Mimik – dem Pokergesicht – äußert. Auch beobachtet man bei den Patienten oft eine Kleinschrittigkeit und eine immer kleinere Handschrift.“