Schlagwort-Archive: Deutsche Krebsgesellschaft

(mko) Darmkrebs gehört in Deutschland zu der zweithäufigsten Krebserkrankung. Jedes Jahr sterben fast 30 000 Menschen an bösartigen Wucherungen im Dickdarm. Mit bewußter Ernährung kann man Krebs vorbeugen z.B. mit viel Ballaststoffen und wenig Fleisch. Helles Fleisch (Huhn, Fisch) ist z.B. rotem Fleisch (Rind) vorzuziehen, denn, so Professor Harald zur Hausen rotes Fleisch, das nicht ganz durchgegart ist, wirkt krebserregend. Gesund und krebshemmend dagegen sind Kohlgerichte, wie sie zur Zeit überall auf der Speisekarte stehen. Der Grund: Krebszellen verabscheuen Kohl wie Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl oder Grünkohl. Diese Sorten gehören zu den Kreuszblütlern (s. dazu auch „Krebszellen mögen keine Himbeeren: Nahrungsmittel gegen Krebs“ ein Buch von Professor R.Béliveau und Dr. Denis Gingras) und liefern neben zahlreichen sekundären Pflanzenstoffen wichtige krebshemmende Moleküle. Aber auch das B-Vitamin Folsäure spielt eine wichtige Rolle in der Ernährung und bei der Vermeidung von Dickdarmkrebs. In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Einnahme von Folsäure das Risiko von Darmkrebs senken kann.

Prof. Seufferlein beantwortet Fragen aus dem Diskussionsforum Darmkrebs

Neben dem Kontakt zum Arzt ist es für viele Betroffene wichtig,sich mit anderen Patienten und Angehörigen auszutauschen. Oft wird der erste Kontakt zu anderen Betroffenen in einem
Internetforum gesucht, wenn bei einem Familienmitglied oder Freund die Diagnose Darmkrebs gestellt wurde. Darmkrebsspezialist Prof. Thomas Seufferlein greift verschiedene Fragen aus unserem Darmkebsforum auf und kommentiert diese aus Expertensicht. ...mehr

(mko) In der Behandlung von Nierenzellkrebs spielen klinische Studien eine große Rolle, und es gibt immer wieder neue Entwicklungen, um das Überleben des Patienten zu verlängern. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat jetzt eine große internationale Studie (Switch-Studie) zur so genannten Sequenztherapie beim Nierenzellkarzinom gestartet. Die Studie mit 540 Patienten aus 80 Prüfzentren in Dänemark, Deutschland, Niederlande, Österreich und Schweden soll klären, welche Wirksubstanzen am Beginn der Krebs-Behandlung – Sorafinib oder Sunitinib oder in umgekehrter Reihenfolge – eingesetzt werden sollen, d.h. welche der beiden Wirkstoffe als Erst- und Zweitlinientherapie besser, sicherer und verträglicher sind. Die Studie soll außerdem Aufschluss bringen, mit welchem Wirkstoff (Tyrosinkinasehemmer s. dazu Mko-Archiv: Neue Therapiemöglichkeit bei Nierenzellkrebs) im Idealfall eine Behandlung beginnen soll. Denn, kommt es während der Therapie zu einer Krankheitsprogression, so erfolgt nach einer kurzen Pause der „Switch“ auf die jeweilige andere Substanz. Umgestellt wird die Behandlung auch, wenn die ursprünglich eingeleitete Therapie aufgrund von Unverträglichkeit der jeweiligen Substanz nicht fortgeführt werden kann. Die geschätzte Studiendauer beträgt 17 Monate.

Patienten mit metastasieren Nierenzellkrebs hatten noch bis wenigen Jahren nur eine Überlebenszeit von acht bis zehn Monaten. Denn der Tumor verhält sich weitgehend resistent gegenüber einer Chemo- und Strahlentherapie. Als Standardtherapie hat sich eine Behandlung mit Interferonalpha bewährt, die allerdings infolge von Nebenwirkungen in der palliativen Situation nicht unproblematisch ist. Inzwischen steht den Patienten eine so genannte „targeted Therapy“ zur Verfügung mit einer deutlich längeren Überlebenszeit von 30 Monaten und mehr und bei einer besseren Verträglichkeit der neuen Wirkstoffe Sorafinib (Nexavar®) und Sunitinib oder Temsirolimus und Bevacizumab. ...mehr

(mko) Brustkrebs (Mamakarzinom) ist nach wie vor mit über 57 000 Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung der Frau. Derzeit kann man in Bezug auf Entwicklung und Erprobung neuer Therapiesubstanzen eine Flut so genannter Biologicals beobachten. Große Fortschritte beim HER-2 positiven Mammakarzinom hat in den vergangenen Jahren, so Kongresspräsident Professor Manfred Kaufmann von der Uni-Klinik Frankfurt auf dem 28. Krebskongress in Berlin, in erster Linie der Einsatz des Antikörpers Trastuzumab gezeigt. Aber auch andere Substanzen sind viel versprechend wie z.B. Lapatinib, Pertuzumab und werden derzeit im Rahmen großer klinischer Studien untersucht. Auch die Strahlentherapie nach einer brusterhaltenden Operation senkt das Risiko für einen Rückfall (Rezidiv). Die Nachbestrahlung der Brust ist deshalb obligater Bestandteil der brusterhaltendenden Therapie. Die Nebenwirkungen und Risiken der Brustbestrahlung sind heutzutage gering. Von einer Strahlentherapie profitieren – so aktuelle Studienergebnisse – auch Patientinnen nach einer Brustentfernung und als neues Verfahren gilt auch die Teilbrustbestrahlung, eine neue Methode der Strahlentherapie , die nur 4-5 Tage im Gegensatz zu etwa sechs Wochen, dauert.

Gesundheitspolitisch wird es in Deutschland immer mehr interdisziplinär arbeitende, zertifizierte Brustkrebszentren (s. Meldung und Link) zur Verbesserung der Versorgungsqualität geben. Auf der Homepage der Deutschen Krebsgesellschaft Krebsgesellschaftwerden entsprechend zertifizierte Brustkrebszentren in den einzelnen Bundesländern aufgeführt.

Bei älteren Frauen wird Brustkrebs oft erst spät erkannt. Jede Zehnte der über 80-jährigen Frauen erkrankt an Brustkrebs. In den meisten Fällen wird der Krebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt und ist dann nicht mehr heilbar. Das, so Experten, sei u.a. auf die Beschränkung der gesetzlichen Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung (Mammographie-Screening), zurückzuführen, die sich auf das Alter zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr konzentriert. Ältere Frauen sind von der Teilnahme an diesem Programm ausgeschlossen. Nur drei Prozent der 80-Jährigen nehmen demnach z.Zt. Zeit regelmäßige Mammographieuntersuchungen in Anspruch. Die Begrenzung des Teilnahmealters führe zu der weit verbreiteten Annahme, dass das Risiko für Brustkrebs im Alter sinke. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Während das Brustkrebsrisiko unter 30-Jährigen bei 1 zu 2500 liegt, beträgt es im Alter von 80 Jahren 1 zu 10. Krebsfrüherkennung.Zertifizierte Brustkrebszentren ...mehr