Ebenso wie Alzheimer wird auch die seltenere frontotemporale Demenz (FTD) durch den Untergang von Nervenzellen des Gehirns verursacht. Betroffen sind vor allem das Stirnhirn und der Schläfenlappen, was zu Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens sowie zu Sprachstörungen führt. Leider gibt es bislang keine gezielten Therapiemöglichkeiten. Von Alzheimer-Medikamenten profitieren Patienten mit einer FTD nicht, und sie erkranken im Durchschnitt auch deutlich früher, im Alter von 50 bis 60 Jahren, sind also noch im beruflich aktiven Alter. Man schätzt, dass etwa 3 bis 9 Prozent der rund 1,4 Millionen Demenzkranken in Deutschland an der FTD leiden, das entspricht mindestens 42.000 Patienten in Deutschland.
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Bluttest sagt Alzheimer-Erkrankung voraus
Dieser Test, so berichtet Autor Howard J. Fereroff, Professor für Neurologie und Executive Vice President der Georgetown University in der April-Ausgabe des Fachmagazins „Nature“ könnte schon bald in klinischen Studien zum Einsatz kommen, in denen medikamentöse Therapien, die den Verlauf der Erkrankung in einem frühen Stadium günstig beeinflussen, erforscht werden.
Hintergrund:
Von Alzheimer spricht man, wenn sich fehlgeformte Eiweißstrukturen im Gehirn an Amyloid-Moleküle ablagern und einen Plaques bilden und so den Transport der Zelle behindern. Die Signalübertragung im Gehirn kann mit Medikamenten verbessert werden – langfristig lässt sich der Zelltod jedoch bislang nicht aufhalten. Hierzulande gibt es zurzeit rund 1,4 Millionen Menschen mit einer Demenz-Erkrankung. 1,2 Millionen Menschen davon leiden an Alzheimer, fast 300.000 neue Fälle werden in jedem Jahr diagnostiziert. Weltweit sind 44 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, die Organisation Alzheimer Disease International (ADI) erwartet, dass es im Jahr 2050 um die 135 Mio. sein werden.
Neue Therapie bei Alzheimer, Depressionen und Schlaganfall: Hirnstimulation
Die Tiefe Hirnstimulation kann die Erkrankungen nicht heilen, sie kann aber eine deutliche und lang anhaltende Linderung der Symptome bewirken. Sie verbessert die Beweglichkeit und damit die Lebensqualität.
Mediterrane Kost schützt vor geistigem Abbau im Alter
Im Alter steigt das Risiko an Alzheimer zu erkranken. Eine Vorstufe (genannt: Mild cognitive impairment“, kurz: MCI) bringt Vergesslichkeit, aber auch Einschränkungen der Aufmerksamkeit und der Körperkontrolle mit sich. Offenbar vermag die richtige Ernährung das Risiko zu senken, wie Ärzte um den Neurologen Nikolas Scarmeas vom Medical Center der Columbia University in New York feststellten. Als positiv erwies sich die so genannte mediterrane Diät, das bedeutet den Verzehr von Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, ungesättigten Fetten, zumeist Olivenöl, Fisch und den moderaten Konsum von Alkohol, sowie gleichzeitig den Verzicht auf tierische Fette und Fleisch.