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(mko) Gerüchte und Empfehlungen, alte Menschen sollten sich am besten zu Hause isolieren, sind unbegründet. „Oma und Opa dürfen und sollen weiter besucht werden“, so Professor Hans Jürgen Heppner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und Chefarzt der Klinik für Geriatrie am HELIOS Klinikum Schwelm und Inhaber des Lehrstuhls für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke.

Mit dem Menschen altert auch sein Immunsystem, die Infektabwehr funktioniert langsamer und schwächer als die bei jüngeren Patienten. Grundsätzlich sind Senioren also anfälliger für Infektionen, insbesondere auch akute Atemwegsinfekte, wie häufig bei einer regulären Influenza-Grippe und auch jetzt beim Corona-Virus (SARS-CoV-2) zu beobachten. „Zudem liegen bei Hochbetagten häufig viele Vor- und chronische Begleiterkrankungen vor“, erklärt Professor  Heppner. „Treffen höheres Alter und chronische Erkrankungen zusammen oder sogar mehrere chronische Erkrankungen, erhöht sich das Infektions- und Sterberisiko.“ Das erleben Geriater jedes Jahr im Laufe der Grippesaison: In den vergangenen Jahren betrafen etwa 90 Prozent der Todesfälle aufgrund von Influenza die Altersgruppe 60+. Entsprechend ziehen Altersmediziner mit Blick auf den noch unbekannten Corona-Virus gleiche Schlüsse: Die Gruppe der Senioren und geriatrischen Patienten hat das höchste Risiko, schwer zu erkranken oder auch an dem Virus zu versterben. Der Chef-Virologe der Charité, Professor Dr. Christian Drosten, prognostiziert sogar eine mögliche Sterberate von bis zu 25 Prozent. Soziale Isolation ist keinesfalls die Lösung – Händewaschen ist besser „Jenseits des Rentenalters müssen wir die Bevölkerung wirklich schützen“, so Heppner, „aber bitte alles jenseits der Panik! Es wird niemand für Monate weggesperrt, es wird kein Kontaktverbot geben und eine soziale Isolation ist keinesfalls die Lösung.“ Im Gegenteil: Auch soziale Isolation kann krank machen. Allerdings mahnt der Altersmediziner auch Angehörige, etwaige Familienarrangements derzeit zu überdenken. „Die nächsten Monate sind die Großeltern nicht der Ersatz für die KiTa oder Ganztagsschule, so schmerzlich das ist. Aber vielmehr sollten Kinder und Enkel, wenn möglich, für die Großeltern einkaufen gehen, damit diese nicht in den Supermarkt müssen und sich einer Ansteckungsgefahr aussetzen.“ …mehr ...mehr

(mko) Das Bundeskabinett hat am 19. August 09 der Verordnung über die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung bei Schutzimpfungen gegen die neue Influenza A(H1N1) der so genannten „Schweinegrippe“ zugestimmt. Damit wird die Impfung (zwei Impfungen) für jeden Versicherten, der sich impfen lassen möchte, von der Krankenkasse bezahlt. Der Verband der Privaten Krankenversicherung hat erklärt, für seine Versicherten die Kosten der Impfung ebenfalls zu übernehmen.
Dazu erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Die Impfung bietet einen wirksamen Schutz. Nach wie vor verlaufen die Erkrankungen an der Neuen Influenza in Deutschland ganz überwiegend mild. Mit Zunahme der Fallzahlen ist allerdings auch mit dem Auftreten schwerer Erkrankungs- oder Todesfälle zu rechnen. Deshalb ist es richtig, Vorsorge zu treffen. Jeder, der geimpft werden möchte, wird eine Impfung bekommen.
Da der Impfstoff voraussichtlich ab Ende September/Anfang Oktober nach und nach ausgeliefert werden wird, sollen zunächst besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen geimpft werden. Dazu gehören Personen mit chronischen Erkrankungen, Schwangere und besonders exponiertes Schlüsselpersonal, also Beschäftigte im Gesundheitswesen, bei der Polizei und der Feuerwehr„.
Die Durchführung und Organisation der Impfung ist Aufgabe der Länder. Die Einzelheiten dazu werden jeweils zwischen den Ländern und den Krankenkassen in so genannten Impfvereinbarungen geregelt.