Schlagwort-Archive: Brustkrebs

(mko) Krebstherapie und Krebsmedikamente werden immer mehr der Biologie der Tumoren angepasst, unabhängig von der Lokalisation. Das macht aufwendigere Studien notwendig,
über die die Fachwelt jedes Jahr in Chicago während des Amerikanischen Krebskongresses  „ASCO“ diskutiert. Allein das Unternehmen Roche (Hauptsitz Basel), weltweit größtes Biotech-Unternehmen mit Medikamenten für die Krebstherapie und Hämatologie, Immunologie usw. präsentierte auf dem diesjährigen Kongress fast 200 Abstracts zu 20 unterschiedlichen Substanzen gegen Krebs. Die ASCO ist die bedeutendste Fachgesellschaft für die klinische Onkologie, Kernbotschaften und Themenschwerpunkte der Tagungen sind richtungsweisend. Neu entwickelte Krebsmedikamente, vor allem Antikörper und ‚kleine Moleküle‘, mit denen spezifische Signalwege im Tumor oder in seiner Umgebung angesteuert werden, stehen im Fokus, mit dem Ziel, dass eine Krebserkrankung nicht mehr lebensbegrenzend sein muss. Neueste Studiendaten und Highlights vom US-Kongress stellte das Unternehmen Roche jetzt auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf vor, die Professor Jürgen Wolf von der Klinik  für Innere Medizin am Centrum für Integrierte Onkologie der Uniklinik Köln zusammenfasste. …mehr ...mehr

Hier finden Sie Informationen und weiterführende Links zu den Themen: Krebsfrüherkennung, Krebstherapien, alternative Behandlungsmethoden und ein Link zu einem Verein, der sich für die Belange und die schwierige Situation von Kindern krebskranker Eltern einsetzt und aktuell mit dem „Best Practice Award 2009“ des Pharma-Unternehmens Novartis ausgezeichnet wurde. Novartis setzt sich verstärkt für mehr Kommunikation, d. h. für das offene und vertrauensvolle Gespräch zwischen Arzt und Patient ein und unterstützt entsprechende Projekte.

Deutsche Krebshilfe
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums
Telefonische Information: 0800-4203040, täglich 8 bis 20 Uhr, kostenfrei im deutschen Festnetz
E-Mail-Service: krebsinformationsdienst@dkfz.de
Internet:
www.krebsinformationsdienst.de

Prävention und Früherkennung
Krebshilfe Blaue Ratgeber
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Brustkrebs vorbeugen – für Ärzte und interessierte Laien ( über DoCheck Passwort)
Brustkrebs
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Mammografie(mko) Erneut kommen Zweifel auf: Experten sprechen beim Brustkrebsscreening sogar von Überdiagnostik. Je mehr Frauen an einem Brustkrebs-Screening teilnehmen, desto mehr kleine Tumoren werden entdeckt. Doch noch immer sterben nicht weniger US-amerikanische Frauen an ihrem Krebsleiden als vor zehn Jahren.

Wie generell bei Screening-Untersuchungen, so die Studien-Autorin Dr. Christine Starostzik, sei der Nutzen gegenüber den Risiken wahrscheinlich dann am größten, wenn diejenigen mit hohem Risiko in vernünftigen Intervallen untersucht würden und statt einer sofortigen Therapie manchmal auch eine wachsame Beobachtungsphase gewagt würde.

=&0=&Harding C et al. Breast Cancer Screening, Incidence, and Mortality Across US Counties. JAMA Intern Med, online 6. Juli; doi: 10.1001/jamainternmed.2015.3043 ...mehr

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(mko) Übergewicht gehört inzwischen zum Hauptrisikofaktor für Krebserkrankungen und löst damit die Krebsgefahr durch schädlichen Nikotinkonsum ab! Ausgangspunkt sind die im Zusammenhang mit Fettleibigkeit und Übergewicht auftretenden Stoffwechselstörungen. Experten schätzen, dass sie sogar das Rauchen als bisher größten Risikofaktor für Krebs ablösen können. Zu den Krebs-Erkrankungen, bei denen ein wissenschaftlich gesicherter Zusammenhang zum Übergewicht besteht, zählen heute Nierenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs nach den Wechseljahren und vor allem Krebs der Speiseröhre und der Gebärmutterschleimhaut.
Zahlreiche epidemiologische Untersuchungen der letzten Jahrzehnte kommen zu dem Ergebnis, dass in westlichen Industrieländern etwa die Hälfte aller Krebstodesfälle durch Umwelt- und Lebensstilfaktoren verursacht werden und daher grundsätzlich vermeidbar wären. Doch der Beitrag einzelner Faktoren zum Gesamtkrebsrisiko wird heute anders eingeschätzt als noch vor einigen Jahren. So schreibt eine vielzitierte Untersuchung der Harvard-Universität aus dem Jahr 1996 dem Rauchen sowie der Ernährung jeweils einen Anteil von 30 Prozent am Gesamtkrebsrisiko zu – über Übergewicht als eigenen Krebsrisikofaktor wird jedoch nur vage spekuliert. In der Aktualisierung dieses Reports im Jahr 2002 dagegen schätzen die Autoren den Risikobeitrag von Übergewicht und Fettleibigkeit bereits auf 10 Prozent für Männer und sogar 15 bis 20 Prozent bei Frauen. „Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem wir die Fettleibigkeit als Krebsrisikofaktor mindestens genauso ernst nehmen müssen wie das Rauchen“, sagt Professor Otmar D. Wiestler, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
In der Hälfte der Fälle von Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ist Übergewicht die Ursache, beim häufigen Brustkrebs nach den Wechseljahren gehen nach heutigen Schätzungen etwa 20 Prozent auf das Konto von Übergewicht und Fettleibigkeit, so die Experten vom DKFZ. ...mehr

(mko) Bei der Krebstherapie gilt es schnell und individuell das richtige Krebsmedikament zu finden. Dabei geraten Metastasen, d. h. wann eine Zelle aus dem Tumor streut, immer mehr in den Blickpunkt neuer Behandlungsansätze. Denn: Wie sich eine Krebserkrankung entwickelt, ist oft schwer vorherzusagen. Mediziner sprechen heute von personalisierten Therapieansätzen, die auf Basis genetischer Untersuchungen zu neuen Therapieansätzen führen. Experten des  Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM haben nun ebenfalls Erstaunliches herausgefunden: »Die Annahme, dass die gestreuten Zellen die gleichen Eigenschaften aufweisen wie der Primärtumor, stimmt manchmal, aber bei weitem nicht immer«, erklärt Prof. Christoph Klein, Leiter der ITEM-Projektgruppe »Personalisierte Tumortherapie« in Regensburg. Der Wissenschaftler und sein Team konnten nachweisen, dass die Streuung weitaus früher erfolgt als bislang angenommen. Im Fall von Brustkrebs etwa wird ein Tumor in der Regel bei einer Größe von 1-2 Zentimetern diagnostiziert – die Streuung beginnt jedoch schon bei einer Größe von 1-6 Millimetern. »In diesem Krankheitsstadium ist der Primärtumor meist noch gar nicht entdeckt. Folglich kennt man auch seine Eigenschaften zu diesem Zeitpunkt nicht«, so Klein. Untersuchungen am Tiermodell bestätigen dies: Die gestreuten Zellen weisen andere Eigenschaften auf als ein Primärtumor, der bereits tastbar ist. »Krebs ist ein Evolutionsprozess: Die Zellen verändern sich im Laufe der Erkrankung«, bringt es Klein auf den Punkt. Um eine zielgerichtete Behandlung zu gewährleisten, muss sich der Fokus bei der Diagnose nach Ansicht des Forschers künftig stärker vom Primärtumor auf die gestreuten Zellen verlagern. Jetzt arbeitet man an Verfahren, um solche Zellen mit Hilfe von Markern zu detektieren und molekulargenetisch zu analysieren. In einer kürzlich veröffentlichten Studie zu Melanomerkrankungen konnten die Forscher beispielsweise zeigen, dass sich im Wächterlymphknoten bereits in einem frühen Stadium gestreute Zellen finden lassen, die aufschlussreiche Informationen über die aktuellen Zelleigenschaften liefern. Der Wächterlymphknoten ist der erste Lymphknoten im Abflussgebiet des Tumors und muss von allen über die Lymphflüssigkeit gestreuten Tumorzellen passiert werden. Darüber hinaus belegt die Studie einen engen Zusammenhang zwischen der Anzahl der gestreuten Zellen im Wächterlymphknoten und dem Risiko, dass die Patienten an der Krankheit sterben. Kombiniert man diese Informationen mit Eigenschaften des Primärtumors, lässt sich die Prognose für den Patienten sehr gut abschätzen.

(mko)  Bei der Behandlung von Brustkrebs  ( Mammakarzinom) lassen sich zwei Phasen unterscheiden: Die neoadjuvante –  Verkleinerung des Tumors –  oder die adjuvante Therapie – Chemo- oder Strahlentherapie nach der OP – . Bei diesen Therapien steht die Heilung im Vordergrund. Das metastasierte Mammakarzinom allerdings ist noch nicht heilbar, aber auch hier zeichnen sich durch zielgerichtete Therapien Überlebensvorteile von einem Jahr u.l änger ab. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 74.000 Frauen und 800 Männer an Brustkrebs. Der Anspruch an eine Therapie hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert: Angestrebt wird heute eine längeres Überleben bei guter Lebensqualität, auch im Langzeitverlauf.

Die zielgerichtete Therapie konzentriert sich auf bestimmte Leit-Rezeptoren. Die Auswahl der antihormonellen Behandlung spielt gerade beim metastasierten Brust- krebs eine wichtige Rolle, eine Patientin kann beispielsweise heute mit den bekannten Medikamenten wie Tamoxifen oder bestimmten Aromatasehemmern über einen langen Zeitraum behandelt werden. Schreitet die Erkrankung jedoch erneut voran, so kann die antihormonelle Therapie verändert werden. In manchen Fällen wird aber auch eine Chemotherapie erforderlich.
Eine Studie (Bolero II) hat untersucht, ob nach Versagen einer antihormonellen Behandlung  bei  Patientinnen nach der Menopause mit einem nicht-steroidalen* Aromatasehemmer der Einsatz von „Exemestan“, einem steriodalen* Aromatasehemmer (s. Hintergrund), in Kombination mit dem Medikamentent, einem sogenannten „mTor-Inhibitor“ Everlimus (Afinitor®), eine Verbesserung eintritt. In dieser placebo-kontrollierten Studie (Placebo – Präparat ohne Wirkstoff) konnte das progressionsfreie Überleben von 4,1 Monaten auf 11 Monate durch die kombinierte Verabreichung von Exemestan und Afinitor® verbessert werden. Damit konnte das erneute Fortschreiten der Erkrankung um 56 Prozent gesenkt werden – und zwar ohne den Einsatz einer Chemotherapie. ...mehr

Foto:Novartis

(mko)  Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs fühlen sich europaweit schlecht oder negativ von der Gesellschaft wahrgenommen. Das ist das Ergebnis von 158 befragten Patientinnen und 146 befragten medizinischen Betreuern und trifft auf die Länder: Frankreich, Italien, Spanien, Niederlanden, Griechenland, Österreich, Polen, Dänemark und Schweden zu. Und 73 Prozent  von über 2200 befragten Frauen  waren unsicher oder wussten nicht, dass fortgeschrittener Brustkrebs nicht heilbar ist –  im Gegensatz zum heilbaren Brustkrebs im  frühen Stadium! ...mehr

(mko) Die Heilungschancen bei Krebs hängen u.a. auch von der frühzeitigen Diagnose ab, das erfordert jedoch Testverfahren, die die Erkrankung sicher und früh identifizieren und ohne eine Gewebeprobe auskommen. Neu ist z.B. ein innovativer Bluttest, entwickelt von den Unikliniken Tübingen, Heidelberg und Münster, der bei bestimmten Krebsarten frühzeitig Tumorzellen im Blut aufzeigt. Dieser Test macht über das Immunsystem und die sogenannten Fresszellen, die im Blut zirkulieren, Tumorzellmaterial sichtbar und zwar mit Hilfe eines Lasers und der sogenannten EDIM-Technologie. Viele der bislang angewendeten Testverfahren erkennen die Erkrankung zu spät oder nicht zuverlässig genug, so dass es zu falsch-positiven Testergebnissen kommen kann, die die Patienten verunsichern. Beispielsweise führen der PSA-Bluttest zum Nachweis von Prostatakrebs oder die Mammographie zum frühzeitigen Nachweis von Brustkrebs bei einem Teil der Patienten zu positiven Testergebnissen ohne, dass tatsächlich eine Krebserkrankung vorliegt. Beim Mundhöhlenkrebs besteht bisher gar keine Möglichkeit, einen Hinweis auf die Erkrankung durch eine Blutuntersuchung zu erhalten. Der Bluttest nutzt das Immunsystem und die Aktivität von im Blut zirkulierenden „Fresszellen“, die Tumorzellen in sich aufnehmen. Mit Hilfe eines Laser-basierten Nachweises von Tumorzellmaterial in diesen Fresszellen, ist es nun möglich, Tumorzellen nachzuweisen. Dazu genügt eine kleine Blutprobe. In der Studie konnte der Test frühzeitig Patienten mit Mundhöhlenkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs identifizieren sowie Rückfälle nachweisen. Daher eignet sich dieser Test auch zur Therapieüberwachung. Martin Grimm vom Universitätsklinikum Tübingen hofft, dass der neue Bluttest schon in den nächsten sechs Monaten in den Kliniken eingesetzt wird: „Die Studienergebnisse sind ein Meilenstein in der Krebsdiagnostik, denn der EDIM-Bluttest ist sicherer als bisherige Testverfahren.“

(mko) Innovation für die künftige Brustkrebstherapie. Ein neuer, innovativer Antikörper-Wirkstoff (T-DM1) lieferte erstmals positive Studien-Ergebnisse bei bereits vorbehandelten Patientinnen. Daten und Hintergründe dazu wurden jetzt aktuell auf dem ASCO 2012 – der Jahrestagung der amerikanischen Krebsgesellschaft – vorgestellt. T-DM1, so heißt der neue Antikörper, wird zusammen mit den normalen Medikamenten zur Chemotherapie verabreicht,aber erst in der Tumorzelle – und das ist neu – freigesetzt, so dass diese zielgerichtet von innen heraus zerstört wird. Aufgrund dieses dualen Wirkmechanismus ermöglicht die neue Substanz eine effektive Therapie bei gleichzeitig geringen Nebenwirkungen. Der Wirkstoff unterstützt und steuert die Chemotherapie so, dass bösartige Krebszellen gezielt zerstört werden, gesunde aber verschont bleiben. Denn: Trotz aller Fortschritte in der speziellen Therapie des HER2-positiven metastasierten Brustkrebses schreitet die Erkrankung bei etwa der Hälfte aller Patientinnen innerhalb eines Jahres fort. Der innovative Antikörper T-DM1 hat, so die Studien-Daten, das Potenzial, die Prognose der betroffenen Frauen entscheidend zu verbessern, das gilt auch für die Verträglichkeit bei der Behandlung, denn der neue Wirkstoff besitzt eine geringe Toxizität. (Chemotherapie geht meist einher mit Übelkeit, Infekt-Anfälligkeit, Haarausfall und vielem mehr). Noch in diesem Jahr soll ein Zulassungsgesuch für die Therapie bei der Europäischen Arzneimittelagentur /EMA und der US-amerikanischen Food and Drug Aministration/FDA eingereicht werden.

Foto: Mistel, Weleda AG

(mko) Die Diagnose Brustkrebs hebt erst mal das ganze Leben aus den Angeln. Die Frauen sind plötzlich ganz allein auf sich gestellt und müssen eine Therapieentscheidung treffen. Kommen sie mit eigenen Vorschlägen und Vorstellungen hören sie häufig Argumente konventioneller Onkologen: „Lassen Sie die Finger von… – sonst gefährden Sie den Erfolg der Behandlung“ oder „Das können Sie gleich lassen – gegen Krebs kann so etwas nichts ausrichten.“ Dabei nutzen 70 – 80 Prozent der Brustkrebs-Patientinnen (jährlich 57000 Neuerkrankungen in Deutschland)) bereits Komplimentärmedizin, ohne allerdings mit ihrem Arzt darüber zu sprechen. Und 80 Prozent der betroffenen Frauen wünschen sich, dass sich ihr Arzt damit auskennt. Fazit: Viele Frauen wollen nicht länger passiv bleiben, sie wollen über den Tellerrand der konventionellen Onkologie schauen, sich selbst informieren und komplimentärmedizinische Verfahren anwenden. Sie möchten eine eigene Kompetenz im Umgang mit ihrer Erkrankung erreichen, denn sie ahnen, dass ihnen dieser Weg hilft, nicht nur mit der Krankheitsverarbeitung und Bewältigung, sondern auch mit der Angst in dieser Krisensituation umzugehen. “Naturwissenschaft und Naturheilkunde werden sich künftig bei der Behandlung von Krebserkrankungen“, so Dr. Thomas Breitkreuz von der Anthroposophischen Gesellschaft der Ärzte in Deutschland,“ nicht mehr als feindliche Parallelwelten gegenüberstehen“. ...mehr