(mko) Krebstherapie und Krebsmedikamente werden immer mehr der Biologie der Tumoren angepasst, unabhängig von der Lokalisation. Das macht aufwendigere Studien notwendig,
über die die Fachwelt jedes Jahr in Chicago während des Amerikanischen Krebskongresses „ASCO“ diskutiert. Allein das Unternehmen Roche (Hauptsitz Basel), weltweit größtes Biotech-Unternehmen mit Medikamenten für die Krebstherapie und Hämatologie, Immunologie usw. präsentierte auf dem diesjährigen Kongress fast 200 Abstracts zu 20 unterschiedlichen Substanzen gegen Krebs. Die ASCO ist die bedeutendste Fachgesellschaft für die klinische Onkologie, Kernbotschaften und Themenschwerpunkte der Tagungen sind richtungsweisend. Neu entwickelte Krebsmedikamente, vor allem Antikörper und ‚kleine Moleküle‘, mit denen spezifische Signalwege im Tumor oder in seiner Umgebung angesteuert werden, stehen im Fokus, mit dem Ziel, dass eine Krebserkrankung nicht mehr lebensbegrenzend sein muss. Neueste Studiendaten und Highlights vom US-Kongress stellte das Unternehmen Roche jetzt auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf vor, die Professor Jürgen Wolf von der Klinik für Innere Medizin am Centrum für Integrierte Onkologie der Uniklinik Köln zusammenfasste.
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Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums
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Internet:
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Prävention und Früherkennung
Krebshilfe Blaue Ratgeber
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Brustkrebs vorbeugen – für Ärzte und interessierte Laien ( über DoCheck Passwort)
Brustkrebs
vorbeugen
Experten: Überdiagnostik beim Brustkrebs-Screening
Wie generell bei Screening-Untersuchungen, so die Studien-Autorin Dr. Christine Starostzik, sei der Nutzen gegenüber den Risiken wahrscheinlich dann am größten, wenn diejenigen mit hohem Risiko in vernünftigen Intervallen untersucht würden und statt einer sofortigen Therapie manchmal auch eine wachsame Beobachtungsphase gewagt würde.
Krebs: Übergewicht gilt inzwischen als größter Risikofaktor
(mko) Übergewicht gehört inzwischen zum Hauptrisikofaktor für Krebserkrankungen und löst damit die Krebsgefahr durch schädlichen Nikotinkonsum ab! Ausgangspunkt sind die im Zusammenhang mit Fettleibigkeit und Übergewicht auftretenden Stoffwechselstörungen. Experten schätzen, dass sie sogar das Rauchen als bisher größten Risikofaktor für Krebs ablösen können. Zu den Krebs-Erkrankungen, bei denen ein wissenschaftlich gesicherter Zusammenhang zum Übergewicht besteht, zählen heute Nierenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs nach den Wechseljahren und vor allem Krebs der Speiseröhre und der Gebärmutterschleimhaut.
Zahlreiche epidemiologische Untersuchungen der letzten Jahrzehnte kommen zu dem Ergebnis, dass in westlichen Industrieländern etwa die Hälfte aller Krebstodesfälle durch Umwelt- und Lebensstilfaktoren verursacht werden und daher grundsätzlich vermeidbar wären. Doch der Beitrag einzelner Faktoren zum Gesamtkrebsrisiko wird heute anders eingeschätzt als noch vor einigen Jahren. So schreibt eine vielzitierte Untersuchung der Harvard-Universität aus dem Jahr 1996 dem Rauchen sowie der Ernährung jeweils einen Anteil von 30 Prozent am Gesamtkrebsrisiko zu – über Übergewicht als eigenen Krebsrisikofaktor wird jedoch nur vage spekuliert. In der Aktualisierung dieses Reports im Jahr 2002 dagegen schätzen die Autoren den Risikobeitrag von Übergewicht und Fettleibigkeit bereits auf 10 Prozent für Männer und sogar 15 bis 20 Prozent bei Frauen. „Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem wir die Fettleibigkeit als Krebsrisikofaktor mindestens genauso ernst nehmen müssen wie das Rauchen“, sagt Professor Otmar D. Wiestler, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
In der Hälfte der Fälle von Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ist Übergewicht die Ursache, beim häufigen Brustkrebs nach den Wechseljahren gehen nach heutigen Schätzungen etwa 20 Prozent auf das Konto von Übergewicht und Fettleibigkeit, so die Experten vom DKFZ.
Schnell und individuell das richtige Krebsmedikament finden
Längeres und besseres Überleben
Die zielgerichtete Therapie konzentriert sich auf bestimmte Leit-Rezeptoren. Die Auswahl der antihormonellen Behandlung spielt gerade beim metastasierten Brust- krebs eine wichtige Rolle, eine Patientin kann beispielsweise heute mit den bekannten Medikamenten wie Tamoxifen oder bestimmten Aromatasehemmern über einen langen Zeitraum behandelt werden. Schreitet die Erkrankung jedoch erneut voran, so kann die antihormonelle Therapie verändert werden. In manchen Fällen wird aber auch eine Chemotherapie erforderlich.
Eine Studie (Bolero II) hat untersucht, ob nach Versagen einer antihormonellen Behandlung bei Patientinnen nach der Menopause mit einem nicht-steroidalen* Aromatasehemmer der Einsatz von „Exemestan“, einem steriodalen* Aromatasehemmer (s. Hintergrund), in Kombination mit dem Medikamentent, einem sogenannten „mTor-Inhibitor“ Everlimus (Afinitor®), eine Verbesserung eintritt. In dieser placebo-kontrollierten Studie (Placebo – Präparat ohne Wirkstoff) konnte das progressionsfreie Überleben von 4,1 Monaten auf 11 Monate durch die kombinierte Verabreichung von Exemestan und Afinitor® verbessert werden. Damit konnte das erneute Fortschreiten der Erkrankung um 56 Prozent gesenkt werden – und zwar ohne den Einsatz einer Chemotherapie.
EU: Fühlen sich Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs gesellschaftlich akzeptiert?
(mko) Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs fühlen sich europaweit schlecht oder negativ von der Gesellschaft wahrgenommen. Das ist das Ergebnis von 158 befragten Patientinnen und 146 befragten medizinischen Betreuern und trifft auf die Länder: Frankreich, Italien, Spanien, Niederlanden, Griechenland, Österreich, Polen, Dänemark und Schweden zu. Und 73 Prozent von über 2200 befragten Frauen waren unsicher oder wussten nicht, dass fortgeschrittener Brustkrebs nicht heilbar ist – im Gegensatz zum heilbaren Brustkrebs im frühen Stadium!
Neuer Bluttest – Meilenstein in der Krebsdiagnostik
Brustkrebs-Therapie: Neuer Antikörper für vorbehandelte Frauen
Brustkrebs: Gestärkt in der Krise – Selbstheilungskräfte aktivieren
(mko) Die Diagnose Brustkrebs hebt erst mal das ganze Leben aus den Angeln. Die Frauen sind plötzlich ganz allein auf sich gestellt und müssen eine Therapieentscheidung treffen. Kommen sie mit eigenen Vorschlägen und Vorstellungen hören sie häufig Argumente konventioneller Onkologen: „Lassen Sie die Finger von… – sonst gefährden Sie den Erfolg der Behandlung“ oder „Das können Sie gleich lassen – gegen Krebs kann so etwas nichts ausrichten.“ Dabei nutzen 70 – 80 Prozent der Brustkrebs-Patientinnen (jährlich 57000 Neuerkrankungen in Deutschland)) bereits Komplimentärmedizin, ohne allerdings mit ihrem Arzt darüber zu sprechen. Und 80 Prozent der betroffenen Frauen wünschen sich, dass sich ihr Arzt damit auskennt. Fazit: Viele Frauen wollen nicht länger passiv bleiben, sie wollen über den Tellerrand der konventionellen Onkologie schauen, sich selbst informieren und komplimentärmedizinische Verfahren anwenden. Sie möchten eine eigene Kompetenz im Umgang mit ihrer Erkrankung erreichen, denn sie ahnen, dass ihnen dieser Weg hilft, nicht nur mit der Krankheitsverarbeitung und Bewältigung, sondern auch mit der Angst in dieser Krisensituation umzugehen. “Naturwissenschaft und Naturheilkunde werden sich künftig bei der Behandlung von Krebserkrankungen“, so Dr. Thomas Breitkreuz von der Anthroposophischen Gesellschaft der Ärzte in Deutschland,“ nicht mehr als feindliche Parallelwelten gegenüberstehen“.