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Malaria -Test Foto:Siemens

Malaria -Test  – Foto:Siemens

(mko) Mit einem neuen Standard-Bluttest wird künftig der Nachweis einer Malaria-Infektion deutlich einfacher und schneller möglich sein als bisher. Ein von Siemens entwickeltes Verfahren nutzt ein Laborgerät (ADVIA 2010 Hämatologiesystem), das sich bereits heute weltweit in vielen Krankenhäusern befindet. Mit dem System können vollautomatisch bis zu 120 Blutproben pro Stunde analysiert werden. Derzeit werden weltweit nur rund zehn Prozent aller Malaria-Erkrankungen diagnostiziert. Zum einen, weil die Ärzte jede Blutprobe einzeln unter dem Mikroskop untersuchen müssen. Zum anderen, weil die frühen Symptome denen einer Erkältung ähneln. ...mehr

(mko) Die Heilungschancen bei Krebs hängen u.a. auch von der frühzeitigen Diagnose ab, das erfordert jedoch Testverfahren, die die Erkrankung sicher und früh identifizieren und ohne eine Gewebeprobe auskommen. Neu ist z.B. ein innovativer Bluttest, entwickelt von den Unikliniken Tübingen, Heidelberg und Münster, der bei bestimmten Krebsarten frühzeitig Tumorzellen im Blut aufzeigt. Dieser Test macht über das Immunsystem und die sogenannten Fresszellen, die im Blut zirkulieren, Tumorzellmaterial sichtbar und zwar mit Hilfe eines Lasers und der sogenannten EDIM-Technologie. Viele der bislang angewendeten Testverfahren erkennen die Erkrankung zu spät oder nicht zuverlässig genug, so dass es zu falsch-positiven Testergebnissen kommen kann, die die Patienten verunsichern. Beispielsweise führen der PSA-Bluttest zum Nachweis von Prostatakrebs oder die Mammographie zum frühzeitigen Nachweis von Brustkrebs bei einem Teil der Patienten zu positiven Testergebnissen ohne, dass tatsächlich eine Krebserkrankung vorliegt. Beim Mundhöhlenkrebs besteht bisher gar keine Möglichkeit, einen Hinweis auf die Erkrankung durch eine Blutuntersuchung zu erhalten. Der Bluttest nutzt das Immunsystem und die Aktivität von im Blut zirkulierenden „Fresszellen“, die Tumorzellen in sich aufnehmen. Mit Hilfe eines Laser-basierten Nachweises von Tumorzellmaterial in diesen Fresszellen, ist es nun möglich, Tumorzellen nachzuweisen. Dazu genügt eine kleine Blutprobe. In der Studie konnte der Test frühzeitig Patienten mit Mundhöhlenkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs identifizieren sowie Rückfälle nachweisen. Daher eignet sich dieser Test auch zur Therapieüberwachung. Martin Grimm vom Universitätsklinikum Tübingen hofft, dass der neue Bluttest schon in den nächsten sechs Monaten in den Kliniken eingesetzt wird: „Die Studienergebnisse sind ein Meilenstein in der Krebsdiagnostik, denn der EDIM-Bluttest ist sicherer als bisherige Testverfahren.“

(mko) Depressionen werden immer noch häufig tabuisiert und mit persönlichem Versagen gleichgesetzt. Antidepressiva helfen nicht jedem Depressiven. Bei manchen Patienten wirkt kein Präparat dieser Medikamentengruppe, bei anderen nur ganz bestimmte. Das Therapie-Ansprechen lässt sich erst nach mehreren Wochen feststellen. Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Universitätsmedizin Mainz haben nun Hinweise dafür gefunden, wie sich der Effekt von Antidepressiva per Blutuntersuchung vorab klären lässt. Sie untersuchten dazu einen Gen-Abschnitt, der für die Bildung des Wachstums-Proteins „Brain-derived-neurotrophic-factor“ (BDNF) zuständig ist. Patienten, bei denen an diesem Gen-Abschnitt keine Methyl-Gruppe angehängt ist, sprechen nicht auf Antidepressiva an. Rund einem Drittel der an Depression Erkrankten hilft das erste Antidepressivum, das sie einnehmen. Bei jedem weiteren Präparat sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass es helfen kann. Etwa einem Viertel aller Depressiven nützt kein Antidepressivum. Diese Medikamente unterstützen das Wachstum von Nervenzellen im Gehirn und die Bildung der Synapsen, welche die Nervenzellen verknüpfen.

In Deutschland leiden vier Millionen Menschen an Depressionen, also rund fünf Prozent der Bevölkerung. Damit zählt diese Erkrankung zu den so genannten Volkskrankheiten, ebenso wie beispielsweise Diabetes mellitus oder Bluthochdruck. Bei einer Depression handelt es sich um eine schwere Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgestellt, dass bei keiner anderen Erkrankung die Lebensqualität derartig eingeschränkt ist. In aller Regel sind Depressionen gut behandelbar, beispielsweise mittels Psychotherapie und Medikamenten. ...mehr

Ein neuartiger Bluttest könnte die Infektion der Hepatitis C eindämmen. Der neue Test funktioniert im Prinzip genauso wie die meisten Tests, die am Markt sind: Alle Verfahren erkennen Erbgutsequenzen im Blut, die von einem Hepatitis C-Virus stammen. Was die Sache schwierig macht: Es gibt verschiedene Erregertypen, deren Erbgut sich zum Teil deutlich unterscheidet. Ein guter Bluttest sollte bei jedem dieser Typen gleichermaßen Alarm schlagen.

„In Asien finden wir beispielsweise oft andere Hepatitis C-Viren als bei uns“, sagt Doktor Jan Felix Drexler, Mitglied der Arbeitsgruppe Virologie, die am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg und an der Universität Bonn forscht. „Wenn sich aber ein Fernreisender in Thailand infiziert und später in Deutschland Blut spendet, müssen wir diese Blutproben ebenfalls sicher erkennen können.“ An manchen Stellen stimmt jedoch auch das Erbgut verschiedener Erregertypen weitgehend überein. Genetiker sprechen von konservierten Regionen. Alle kommerziellen Tests haben sich auf eine dieser Stellen „spezialisiert“. ...mehr

Patienten mit einem Tumor der Prostata haben auch ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, wenn sie im Rahmen der Therapie bestrahlt wurden. Wissenschaftler aus der Schweiz entdeckten diesen Zusammenhang anhand von Daten des Genfer Krebsregisters.

In Deutschland erkranken jährlich rund 58 000 Männer an Prostatakrebs. Neben
der operativen Entfernung der Vorsteherdrüse gehören die hormonelle Therapie
sowie die Bestrahlung zu den gängigen Behandlungsmethoden. Schweizer
Wissenschaftler um Elisabetta Rapiti von der Universität Genf untersuchten,
ob die Strahlentherapie zu einem erhöhten Darmkrebsrisiko führt. Sie
benutzten dazu Daten aus dem Genfer Krebsregister aus den Jahren 1980-1998.
Die Wissenschaftler untersuchten die Darmkrebshäufigkeit von insgesamt 1134
an Prostatakrebs erkrankten Männern, die nach der Diagnose noch mindestens
fünf Jahre lebten. 264 der Betroffenen waren bestrahlt worden, sie
erkrankten signifikant häufiger an Darmkrebs als Patienten, deren
Prostatakarzinom nicht bestrahlt wurde. Diese Patientengruppe erkrankte
nicht häufiger als die übrige Bevölkerung an Darmkrebs. Die Schweizer
Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass sich seit 1998 die
Strahlentherapie wesentlich verbessert hat, so dass weniger benachbartes
Gewebe mitbestrahlt wird. Damit dürfte sich auch das Risiko für einen
strahlentherapiebedingten Zweittumor signifikant verringert haben.
(Quelle: International Journal of Cancer) ...mehr

Ein guter Krebstest sollte möglichst immer dann Alarm schlagen, wenn tatsächlich ein Tumor vorliegt – ansonsten aber nicht. Privatdozentin Dr. Gisela Walgenbach-Brünagel von der Bonner Uniklinik sowie Kollegen von der US-amerikanischen John-Hopkins-Universität haben einen neuen Bluttest erforscht, um Tumoren des Dick- und Enddarms schon im Frühstadium nachweisen zu können. Der Test schlägt Alarm, wenn ein bestimmtes Protein im Blut der Patienten gehäuft vorkommt. Allerdings kann dieser Wert in seltenen Fällen auch bei Gesunden erhöht sein. Die Mediziner hoffen, durch gleichzeitige Auswertung weiterer Marker sowohl die Empfindlichkeit als auch die Zuverlässigkeit des Tests steigern zu können. Ziel ist eine einfache und kostengünstige Screening-Methode, die sich in Vorsorge-Untersuchungen flächendeckend einsetzen lässt. Darmkrebs ist weltweit die dritthäufigste Tumorerkrankung. Allein in Deutschland fordert die Krankheit Jahr für Jahr 30.000 Opfer. Die Hälfte von ihnen ließe sich nach Schätzungen durch eine rechtzeitige Diagnose retten.

Der diagnostische Goldstandard ist und bleibt jedoch die Darmspiegelung. Bei dieser auch Koloskopie genannten Methode wird ein schlauchförmiges Endoskop durch den After in den Körper geschoben. An seinem Ende sitzt eine Kamera, durch die der Arzt die Darmwand inspizieren kann. Im Verdachtsfall kann er zudem über einen Greifer direkt Gewebeproben entnehmen. Einem geschulten Arzt entgeht so kaum ein Tumor; die Zahl der Fehldiagnosen ist zudem extrem gering. Aber viel zu wenige Menschen nehmen diese Untersuhcung
Wahr. Die Hemmschwelle vor einer Spiegelung, die mit gewissen Unannehmlichkeiten verbunden ist, ist einfach zu groß. Nun soll bald ein kleiner Pieks die Zahl der Opfer senken ...mehr

(mko) Bald wird ein einfacher Bluttest zur Früherkennung der Alzheimer-Erkrankung ausreichen, das zeigt ein Studien-Ergebnis einiger Forscher der Stanford Universität in Kalifornien/USA. Sie ermit-telten in den Blutproben von Alz-heimer-Patienten, die sie mit Pro-ben von Kontrollpersonen verglichen, eine Konzentration von 120 verschiedenen Bluteiweißen und fanden dabei für 18 Moleküle deutliche Konzentrationsunterschiede zwischen Alzheimer-Erkrankten und gesunden Menschen. In einem anschließenden Test mit mehr als 45 Patienten; die unter leichten kognitiven Störungen – einer Vorstufe von Alzheimer – litten, konn-ten die Wissenschaftler mit 91 Pro-zent Sicherheit die spätere Erkran-kung richtig „vorhersagen“ – und das zwei bis sechs Jahre vor der klinischen Manifestation von Alz-heimer. Der Bluttest könnte somit ein geeignetes Instrument zur Früherkennung von Alzheimer dar-stellen. Eine andere US-Studie aus Chicago zeigt, dass pflichtbewusste Personen, mit großer Gewissenhaf-tigkeit ein geringeres Risiko haben, Alzheimer zu entwickeln.