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1640_artikel_images(mko) Für Pollenallergiker hat die Leidenszeit in diesem Jahr früh begonnen – Grund sind die außergewöhnlich milden Temperaturen mit bis zu 15 Grad und mehr. Haselpollen und Erlenpollen und aggressive Birkenpollen sind schon unterwegs und bringen die Nasen zum Triefen.  Was können Allergiker bei aktuer Pollenallergie tun?

(mko) Mentales Training als „psychiche Impfung“ hilft Birkenpollen-Allergikern und kann den Heuschnupfen lindern, so eine Empfehlung des Psychologen Klaus Witt aus Hildesheim. Er geht davon aus, dass Allergien durch fehlerhafte Lernprozesse des Immunsystems begünstigt werden, die man aber verändern kann. „Die meisten Patienten wissen zwar in allen Einzelheiten, woran sie leiden, den Weg zur Selbsthilfe suchen sie aber nicht. Es sei aber längst bewiesen, dass seelische Faktoren Krankheitsbilder beeinflussen. „Der Patient kann sich z. B. eine gläserne Wand vorstellen, die ihn vor Pollen schützt. Das klingt zwar etwas platt, die Selbsthypnose verdeutlicht, dass eigene Wahrnehmungsstrategien entwickelt werden können. An-schließend kann das Immunsystem darauf trainiert werden, beispielswei-se auf Birkenpollen gar nicht mehr zu reagieren.“

(mko) Hauschnupfen-Allergiker aufgepasst: In diesem Jahr kann es ganz dick kommen – es droht ein Birken-Pollen-Power-Flug – sagen Experten. Da heißt es, sich ab sofort mit antiallergischen Mittel einzudecken und dabei Taschentücher und Schutz-Sonnenbrille nicht zu vergessen. Auch wenn der Pollenflug in diesem Jahr erst spät einsetzt, aufgrund der kalten Witterung, so kommt er dann jedoch mit Macht, warnt Professor Dr. Hans Merk, Allergologe an der Universitäts-Hautklinik in Aachen und Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen. Denn: Zum verspäteten Flug von Hasel- und Erlenpollen gesellen sich in diesem Jahrbesonders viel Birkenpollen. Birken setzen alle zwei Jahre besonders viele Pollen frei. „2010 ist ein Mastjahr für die Birken. Vermutlich kommt es bei Patienten mit einer Birkenpollenallergie in diesem Jahr zu besonders heftigen Allergiesymptomen“, so Merk. Eine Voraussage sei nicht sicher möglich, da die Pollenbelastung von Witterungsverhältnissen wie Temperatur, Wind und Niederschlag abhänge.

Birkenpollen gehören zu den Hauptauslösern von Heuschnupfen und allergischem Asthma. In einer Untersuchung des Globalen Europäischen Netzwerks fürAllergien und Asthma liegt z.B. in Berlin bei 31,5 Prozent der Patienten eines Allergiezentrums eine Sensibilisierung gegen Birkenpollen vor . Der
Birkenpollenflug beginnt meistens Mitte März und hat im April seinen Höhepunkt.
Nicht immer ist im Frühjahr daher eine Erkältung der Auslöser für Schnupfen, Niesen und Husten. An eine Pollenallergie sollten alle denken, deren Beschwerden saisonal auftreten, also immer wieder zur gleichen Jahreszeit. Dabei nehmen die allergischen Beschwerden eher zu und können auch zu ganzjährigen Symptomen oder zu Kreuzallergien bzw. Nahrungsmittelallergien führen. „Normale
“ Erkältungsmedikamente gegen den Winterschnupfen helfen bei einer Pollenallergie nicht.“ ...mehr

(mko)Telefonische Pollenvorhersage: Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst (62 Cent/ min aus dem Festnetz) Generalansage: 0 900 1 11 54 80 OO – Berlin: 0900 111 54 8087, Hamburg: 0900 111 54 8082. Hasel- und Erlenpollen sind schon in der Luft, Birkenpollen folgen, die Hauptbelastung wird Anfang Mai erwartet. Aber: Spätentschlossene haben jetzt noch die Möglichkeit einer kurzfristigen Hyposensibilisierung (Spezifische Immuntherapie), d.h. sie können eine so genannte Kurzzeithyposensibilisierung noch vor der jeweiligen Pollensaison durchführen. Dazu werden, je nach Präparat, in drei aufeinander folgenden Jahren 4-7 Spritzen vor der jeweiligen Pollen-saison verabreicht. Das kann in diesem Jahr besonders hilfreich sein, da Experten eine heftige Pollensaison erwarten. Die Betroffe-nen leiden unter: Augentränen und –jucken, Niesreiz, Fließschnupfen, verstopfter Nase, Atemnot,bis hin zum allergischen Asthma bronchia-le. Bei Verdacht auf Heuschnupfen sollte auf jeden Fall ein Allergologe aufgesucht werden. Nur so kann das allergische Asthma Bronchiale vermieden werden. Bei akuten Symptomen können zunächst Antihistaminika (antiallergische Medikamente) eingesetzt werden, die innerhalb weniger Minuten eine Linderung der Beschwerden bewirken.

(mko) Vorsicht am Steuer heißt es jetzt wieder für 16 Millionen Allergiker, denn von April bis August ist Pollenflugsaison und da steigt die Unfallhäufigkeit für Betroffene mit Heuschnupfen (Rhinitis) – sie haben im Straßenverkehr ein 30 Prozent höheres Unfallrisiko. Der Grund: Oft fehlt die richtige Behandlung, es kommt zu Niesanfällen, Fließschnupfen, Augentränen und asthmatischer Luftnot. Da die Beschwerden auch nachts auftreten, stören sie den Nachtschlaf und verursachen Müdigkeit und Unaufmerksamkeit tagsüber. Das wiederum verstärkt das Unfallrisiko insgesamt. Dazu kommt, dass manche Allergiker die 4-bis 5fache Tagesdosis ihres Medikaments einnehmen und dabei oft vergessen, dass sich die beruhigende Neben-wirkung eines Arzneimittels durch gleichzeitigen Alkoholkonsum ver-stärkt. Was hilft: Einbau eines Innenraumfilters im Auto – das ver-bessert die Verkehrssicherheit und reduziert die Allergenbelastung.