(mko) Eine Studie des Berliner Robert-Koch-Institutes belegt, dass Übergewicht und Bewegungsmangel allein nicht die Ursache für Diabetes mellitus sind. Daher fordert Professor Stephan Matthaei von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) neue Wege in der Prävention und Therapie. Seit 1998 ist die Zahl der übergewichtigen Menschen in Deutschland unverändert, die der adipösen Männer und Frauen leicht gestiegen. Im gleichen Zeitraum kam es, so das Studienergebnis, zu einer deutlichen Zunahme von Erkrankungen mit Typ-2-Diabetes mellitus. Dieser Diabetes-Anstieg entspricht nicht dem Mehr an adipösen Menschen in unserer Gesellschaft. „Übergewicht und Bewegungsmangel sind demnach nicht die alleinige Ursache für den Diabetes-Anstieg“, betont Matthaei. Um weitere Risikofaktoren zu erkennen und ihnen zu begegnen, müsse die Forschung intensiviert werden.
Die Zahl der Menschen mit erkanntem Diabetes mellitus stieg von 1998 bis 2012 von 5,2 auf 7,2 Prozent der Bevölkerung. Das heißt, weit über eine Million mehr Erkrankte, obwohl der Anteil der sportlich aktiven Menschen ebenfalls deutlich zunahm. Laut der RKI-Studie sind derzeit 5,9 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, wenn man die noch unerkannten Patienten mitberücksichtigt. Diese Zahl wird bis zum Jahr 2030 weiter um 1,5 Millionen, alleine bei den 55- bis 74-Jährigen steigen, wie Schätzungen zeigten. Die Zahlen verdeutlichen, dass ein Großteil der Neuerkrankungen an Diabetes mellitus nicht alleine auf die bekannten Risikofaktoren Übergewicht oder Bewegungsmangel zurückzuführen sind.
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Neue Leitlinien für Bluthochdruck-Patienten
(mko) Für Bluthochdruck-Patienten wurden jetzt neue Leitli-ien festgelegt. Der ideale Druck sollte, so die europäische Gesellschaft für Bluthochdruck sollte 140/90 betragen. Bei Patienten mit Begleiterkrankungen z. B. Diabetiker oder mit Herzerkrankungen sollte der Wert bei 120/80 liegen. Beim Blutdruck unterscheidet man zwei Werte, die der Zusammenziehung (Systole) und der Erschlaffung (Diastole). Bleibt hoher Blutdruck unbehandelt (weniger als 20 Prozent aller betroffenen Patienten werden ausreichend oder überhaupt nicht behandelt) verschlechtert sich er immer mehr. Je höher der Druck, umso mehr muss das Herz arbeiten, die Folge: Herzmuskel-schwäche oder Herzversagen. Risi-ofaktoren sind: Rauchen, erhöhte Blutfette und Blutzuckerwerte so-wie Übergewicht und Bewegungsmangel. Bei der Therapie richtet sich der jeweilige Wirkstoff nach der Verfassung des Patienten bzw. der Begleiterkrankung. Diabetiker mit zu hohem Blutdruck sollten zuerst einen ACE-Hemmer oder einen Angiotensin-Rezeptor-Blocker erhalten. Nach einem Herzinfarkt empfiehlt sich dagegen ein Beta-Blocker. Ältere Menschen sollten vorrangig einen Kalziumantagonisten einnehmen, um die Gefahr eines Schlaganfalls zu reduzieren. Bei einer eingeschränkten Nierentätigkeit empfehlen sich ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptor Blocker. Häufig benötigen Patienten ohnehin zwei oder mehr Wirkstoffe.