(mko) Erkrankungen im Verdauungstrakt, z. B. Adenome (Geschwülste) im Dickdarm können künftig besser von Polypen (Aus-stülpungen) unterschieden werden, histologische Gewebeproben wer-den ersetzt und Helicobacter-Bakterien in der Magenschleimhaut sichtbar gemacht. Neue Endoskopie-Verfahren machen das möglich und führen dazu, dass Tumore schon in Millimetergröße erkannt werden. Denn: Vierzig Prozent der Bundesbürger erkranken im Lauf ihres Lebens an Krebs, durch Früherkennung kann die Sterblichkeitsrate jedoch um zehn Prozent ge-senkt werden. Die Endoskopie er-setzt bei der Tumordiagnostik im-mer häufiger ältere Untersu-chungsmethoden, dank besserer Detailschärfe bildgebender Verfah-ren. Das heißt, Licht und
Farbfilter spielen eine wichtige Rol-le. So werden verborgene Gewebe-strukturen (z. B. bei speziellen Speiseröhrenerkrankungen oder Darmerkrankungen) sichtbar. Bei der Endo-Mikroskopie z.B. tastet ein Laserstrahl die eingefärbte Ge-webeoberfläche ab und ein Mikro-skop an der Spitze des Endoskops bildet die Lichtreflexionen als 1000fach vergrößertes Graustufen-bild ab. Erstmals können so Zell-schichten, Bindegewebe und Blut-gefäße auf zellulärer Ebene endo-skopisch beurteilt werden.
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Streichel-Zoo: Risiko für Darm-Bakterien
(mko) Kindern lieben es, Tiere anzufassen, besonders beliebt sind so genannte Streichel-Zoos. Neben dem Spaß für die Kleinen besteht hier jedoch eine hohes Risiko sich mit Bakterien zu infizieren, die Magen-Darmerkrankungen hervo-rufen. Nicht nur im direkten Kontakt mit den Tieren, sondern auch durch das Benutzen der Handtü-cher auf den Toiletten oder durch Kot, der mit den Schuhen nach Hause getragen wird. Das haben drei aktuelle Studien in Atlan-ta/USA ergeben. Um sich vor entsprechenden Infektionen zu schützen, sollten nach dem Besuch die Hände sorgfältig mit Seife gewaschen werden. Eltern sollten auch darauf achten, dass die Kinder nichts essen, während sie die Tiere streicheln.
Herzinfarkt: Sind auch Bakterien schuld?
(mko) Forscher entdecken im Zusammenspiel von Herzerkrankungen Bakterien als mögliche Mitver-ursacher. So eine Studie des nati-nalen Genomforschungsnetzes (NGFN) wo aktuell über 50 verschiedene Keime identifiziert wurden. Die gefährlichen Erreger leben in den fetthaltigen und verkalkten Ablagerungen der Herzarterien. Diese Kombination verschiedener Bakterien wird als Ursache für die Entzündung der Arterienwand vermutet und nicht ein Erreger al-lein. Welche Rolle unsere natürlichen Barierreorgane wie Lunge und Darm dabei spielen ist noch unklar und auch, ob die Keime schon früh beteiligt sind oder erst später Teil der krankhaften Veränderung werden, die das Herz in Gefahr bringen.
Multiple Sklerose: Chlamydien sind bei der Erkrankung im Spiel
(mko) Chlamydien scheinen offenbar bei der Multiplen Sklerose eine Rolle zu spielen. Noch ist nicht
geklärt, ob das Bakterium als infektiöser Auslöser agiert, der letztlich zu einer Immunantwort führt.
US-Wissenschaftler haben bei MS-Erkrankten Anzeichen einer Chlamydien-Infektion
(Bakterium Chlamydia pneumoniae) entdeckt. Sie fanden im Gehirngewebe, im zentralen Nervensystem
und im Liquor jeweils Antigene. Das Ergebnis der Studie bestätigt Vermutungen, wobei zumindest
bei einigen Formen der Multiplen Sklerose Chlamydien eine Rolle spielen. Denkbar ist auch, dass das
Bakterium erst nach der Erkrankung ein-wandert und dann die Entzündungsvorgänge verschlimmert.
Bakterien sorgen im Darm für Ruhe
(mko) Bakterien sind nicht nur Krankheitserreger, einige gelten auch als „Beruhigungspille“ für den
Darm. Mikrobiologen sorgen immer wieder für Neuigkeiten, wenn es darum geht, uns mit den winzigen
Lebewesen in uns vertraut zu machen. Jetzt glauben Wissenschaftler, daß Bakterien
(bei 37 Grad Körpertemperatur teilen sich Bakterien alle 20 Minuten) im menschlichen Darm
Tranquilizer produzieren, um den Körper zu beruhigen. Doch damit nicht genug: Die genaue Zahl aller
Mikroben in unserem Körper – so der Sammelbegriff für Bakterien, Pilze und Viren – übersteigt die
Zahl aller Zellen um das Zehn- bis Hundertfache. Allein im Mund leben 600 verschiedene Arten, ihre Zahl entspricht der unser Weltbevölkerung – sechs Milliar-den, die wir unsichtbar als Kleinstlebewesen beherbergen.
Vorsicht: Frühstücksbrettchen sind oft Bakterienherde
(mko) Wissenschaftler fanden in den Ritzen und Kerben von Frühstücksbrettchen dreimal soviel Keime wie auf einem Toilettenrand.
Brettchen daher immer gut reinigen, auch mit aggressiven Haushaltsreinigern. Dies gilt
auch für Spüllappen so eine Untersuchung der Universität Hannover.