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(mko)  Bei der Behandlung von Brustkrebs  ( Mammakarzinom) lassen sich zwei Phasen unterscheiden: Die neoadjuvante –  Verkleinerung des Tumors –  oder die adjuvante Therapie – Chemo- oder Strahlentherapie nach der OP – . Bei diesen Therapien steht die Heilung im Vordergrund. Das metastasierte Mammakarzinom allerdings ist noch nicht heilbar, aber auch hier zeichnen sich durch zielgerichtete Therapien Überlebensvorteile von einem Jahr u.l änger ab. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 74.000 Frauen und 800 Männer an Brustkrebs. Der Anspruch an eine Therapie hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert: Angestrebt wird heute eine längeres Überleben bei guter Lebensqualität, auch im Langzeitverlauf.

Die zielgerichtete Therapie konzentriert sich auf bestimmte Leit-Rezeptoren. Die Auswahl der antihormonellen Behandlung spielt gerade beim metastasierten Brust- krebs eine wichtige Rolle, eine Patientin kann beispielsweise heute mit den bekannten Medikamenten wie Tamoxifen oder bestimmten Aromatasehemmern über einen langen Zeitraum behandelt werden. Schreitet die Erkrankung jedoch erneut voran, so kann die antihormonelle Therapie verändert werden. In manchen Fällen wird aber auch eine Chemotherapie erforderlich.
Eine Studie (Bolero II) hat untersucht, ob nach Versagen einer antihormonellen Behandlung  bei  Patientinnen nach der Menopause mit einem nicht-steroidalen* Aromatasehemmer der Einsatz von „Exemestan“, einem steriodalen* Aromatasehemmer (s. Hintergrund), in Kombination mit dem Medikamentent, einem sogenannten „mTor-Inhibitor“ Everlimus (Afinitor®), eine Verbesserung eintritt. In dieser placebo-kontrollierten Studie (Placebo – Präparat ohne Wirkstoff) konnte das progressionsfreie Überleben von 4,1 Monaten auf 11 Monate durch die kombinierte Verabreichung von Exemestan und Afinitor® verbessert werden. Damit konnte das erneute Fortschreiten der Erkrankung um 56 Prozent gesenkt werden – und zwar ohne den Einsatz einer Chemotherapie. ...mehr