Schlagwort-Archive: Antibiotika

(mko) Bei  häufig plötzlichem Harndrang,Brennen beim Wasserlassen und schmerzhaftem Druck auf der Blase weiß jede Frau gleich Bescheid: akute Blasenentzündung (Zystitis). Leider kehren bakteriell bedingte Blasenentzündungen immer wieder. Viele denken, dass im Akutfall nur Antibiotika helfen. Harnwegsinfekte, bei besonders bei Frauen noch durch eine Gebärmuttersenkung oder einen Scheidenvorfall begünstigt wird. Der Grund kann eine Abwehrschwäche des Harntraktes sein. Bei Frauen ist die Harnröhre wesentlich kürzer als bei Männern und Bakterien können so leichter in die Blase aufsteigen.

Als Prophylaxe, also vorbeugend haben sich Preiselbeer-Produkte (Granulat oder Filmtabletten) oder, wie eine Studie ergeben hat, Preiselbeeren-  (Cranberry) Extrakt- bzw. Saft bewährt. Inzwischen gibt es aber auch ein Implantat aus Silberionen, das bakterielle Entzündungen verhindert. Das Implantat wird durch die Harnröhre in die Blase eingeführt und muss auch nicht wieder entfernt werden, da das Trägermaterial so aufgebaut ist, dass es sich innerhalb eines bestimmten Zeitraumes selber auflöst. Das Implantat gibt kontinuierlich Silberionen ab, die Keime abtöten und ein bakterienfeindliches Milieu schaffen. So wird es möglich, die Infektion der Blase und angrenzender Organe ohne Antibiotika zu behandeln oder so-gar zu verhindern. Hervorgerufen werden die meisten Blasenentzündungen durch Darmbakterien. Meiden sollte man bei Infektanfälligkeit Desinfektions- und Intimsprays, sie begünstigen die Ansiedlung von Bakterien.Wer zu wenig trinkt, aber zu viel Kaffee und Alkohol bevorzugt, ist gefährdet. ...mehr

(mko) Sorgen Bodenbakterien für die gefürchteten Antibiotika-Resistenzen in Krankenhäusern? Entdeckt wurden jetzt 100 Gene, die sowohl in Bodenbakterien als auch in typischen Krankheitserregern vorkommen − und die beide gegenüber Antibiotika unempfindlich machen. Die Wissenschaftlern der Washington University School of Medicine in St. Louis/USA gehen davon aus, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Gene von den Bodenbakterien zu Krankheitserregern wie etwa Escherichia coli oder Staphylococcus gewandert sind. Es könnte aber auch das Umgekehrte zutreffen, so Pathologe Gautam Dantas, der in der wissenschaftlichen Veröffentlichung in dem Fachmagazin „Science“ darauf hinweist, dass es tatsächlich einen Genaustausch zwischen beiden Mikroben-Gruppen gegeben hat. Nach Angaben von Gautam Dantas sagt die Studie nichts über die Richtung des Austausches. Dantas hat auch herausgefunden, dass die Resistenz-Gene zur „Verklumpung“ neigen. Sie sitzen an benachbarten Orten im Genom und werden dort häufig von Sequenzen flankiert . Diese ermöglichen es den Genen, sich als Paket zu bewegen und gegebenenfalls in ein anderes Erbgut zu emigrieren. Laut Dantas könnte ein Krankheitserreger auf diese Weise mit einem Schlag gegen fünf Antibiotika resistent werden.

Quelle: http://science.orf.at/stories/1704257/

(mko) Viele von uns kennen das noch: täglich einen Löffel Lebertran. Häufig helfen bei Ohrenschmerzen auch Lebertran und Vitamine. Denn wer Antibiotika häufig hochdosiert einnimmt, wird leicht resistent, d. h. die Widerstandfähigkeit von Erregern gegen die Wirkung von Antibiotika nimmt zu. Eine erworbene Resistenz wird weitervererbt. Und: Entwickelt sich eine Resistenz, entsteht meistens auch gleichzeitig eine sogenannte Kreuzresistenz, d. h., die betreffenden Erreger werden auch gegen alle Antibiotika widerstandsfähig, die sich in ihrer Wirkungsweise ähnlich sind. Lebertran (heute geschmacklich verfeinert) wird aus frischen Lebern von Dorsch und Seeschellfisch gewonnen und enthält Vitamin A und D und zahlreiche ungesättigte Fettsäuren und Spurenelemente.

(mko) Hängt der Antibiotikagebrauch bei Kindern etvl. mit dem Risiko einer chronisch entzündlichen Darmerkrankungen/CED (z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) zusammen? Das haben Finnische Wissenschaftler jetzt untersucht und ihre Ergebnisse dazu veröffentlicht. In Finnland werden für jeden Einwohner alle Antibiotikaverordnungen in einem zentralen Register erfasst. So erhielten 595 zwischen 1994 und 2008 geborene Kinder bis zu ihrem 16. Lebensjahr eine CED-Diagnose − ein Morbus Crohn bestand bei 233 und eine Colitis ulcerosa bei 362 Kindern. Ihr Antibiotikaverbrauch wurde mit dem von 2.380 gesunden Kindern gleichen Alters und Geschlechts verglichen. Crohn-Patienten hatten insgesamt mehr Antibiotika erhalten als Kinder ohne chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Dieses war auch dann noch der Fall, wenn die letzten sechs Monate vor Diagnosestellung ausgeklammert wurden, weil in dieser Phase möglicherweise aufgrund der Darmbeschwerden häufiger antibiotisch behandelt wurde. Kinder mit mindestens sieben Antibiotikarezepten erkrankten doppelt so häufig wie die Kinder, für die zwischen null und sechs Rezepte ausgestellt worden waren. Besonders deutlich war der Zusammenhang zwischen Antibiotikagebrauch und Morbus Crohn bei Jungen und bei Kindern mit einer Diagnose vor dem 11. Lebensjahr. Die Substanzklasse mit der höchsten Krankheitsinzidenz waren Cephalosporine. Im Gegensatz dazu unterschied sich der Antibiotikaverbrauch von Colitis ulcerosa-Patienten nicht von dem der gesunden Vergleichspersonen.

In Deutschland und anderen reichen Industrienationen wird ein steiler Anstieg von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) bei Kindern und Jugendlichen registriert − bei Erwachsenen gibt es Hinweise, dass die Veränderung der Darmflora durch Antibiotika zur Genese eines Morbus Crohn beitragen kann.( Quelle: American Journal Epidemiol. (2001) 154(4): 328-335 doi:10.1093/aje/154.4.328) ...mehr