Schlagwort-Archive: Alzheimer

(mko) Urlaub am Mittelmeer – Sonne, Baden und die gute mediterrane Küche mit viel frischem Obst, Olivenöl,Gemüse und Fisch… Für viele ist der Urlaub schon vorbei – aber das Gefühl und der Vorsatz, seinem Körper etwas gutes zu tun, ist noch vorhanden. Eine aktuelle amerikanische Studie bietet neue Argumente für eine mediterrane Ernährung: Olivenöl, Gemüse & Co. wirken dem mit dem Alter einher gehenden Abbau der geistigen Leistungen entgegen und verzögern sogar den Ausbruch der Alzheimer-Erkrankung. „Es handelt sich hier um eine wichtige Studie mit hoher Alltagsrelevanz,“ kommentiert Prof. Dr. Matthias Endres von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie die Arbeit. Bereits seit längerem ist bekannt, dass eine mediterrane Diät positive Effekte auf das Herz- und Kreislaufsystem hat.

Im Alter steigt das Risiko an Alzheimer zu erkranken. Eine Vorstufe (genannt: Mild cognitive impairment“, kurz: MCI) bringt Vergesslichkeit, aber auch Einschränkungen der Aufmerksamkeit und der Körperkontrolle mit sich. Offenbar vermag die richtige Ernährung das Risiko zu senken, wie Ärzte um den Neurologen Nikolas Scarmeas vom Medical Center der Columbia University in New York feststellten. Als positiv erwies sich die so genannte mediterrane Diät, das bedeutet den Verzehr von Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, ungesättigten Fetten, zumeist Olivenöl, Fisch und den moderaten Konsum von Alkohol, sowie gleichzeitig den Verzicht auf tierische Fette und Fleisch. ...mehr

(mko) Bei einer Alzheimer-Erkrankung sterben die Nervenzellen im Gehirn durch vermehrte Ablagerungen von Eiweißbestandteilen ab. Im Gehirn der Erkrankten findet man typische Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques). Die Erkrankung führt zu Gedächtnis- und Orientierungs- störungen sowie Störungen des Denk- und Urteilsvermögens. Eine Bewältigung des normalen Alltagslebens wird daher immer schwieriger, die Patienten sind zunehmend auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. Alzheimer-Krankheit kann schon vor dem 50. Lebensjahr auftreten, ihre Häufigkeit steigt aber mit dem Lebensalter steil an. Im Universitätsklinikum Freiburg ist es jetzt erstmals gelungen spezifische Fresszellen um die Blutgefäße, die den giftigen Eiweißbestandteil Amyloid aus dem Hirn entfernen zu entlarven. Dieses sogenannte Amyloid wird aus einem Vorläuferprotein gespalten. Um sowohl abgestorbene Nervenzellen als auch das giftige Amyloid bei Alzheimer abzubauen und aus dem erkrankten Gehirn zu entfernen, gibt es eine spezielle „Gesundheitspolizei“ vor Ort. Eine ganze Familie von Fresszellen, die Makrophagen oder Mikrogliazellen, befindet sich an strategisch wichtigen Orten im Gehirn: direkt im Hirngewebe, aber auch an den Hirnhäuten, um die Gefäße und an anderen Stellen. Erstmalig konnte nun eine Gruppe von Forscherinnen und Forschern aus Freiburg, Göttingen, Berlin, Bonn und Leipzig unter der Leitung des Freiburger Neuropathologen Professor Dr. Marco Prinz, Geschäftsführender Direktor der Neuropathologie am Neurozentrum des Universitätsklinikums Freiburg, im Tiermodell nachweisen, dass vor allem eine bestimmte Population dieser Fresszellen wichtig ist. Entgegen der herrschenden Lehrmeinung waren nicht die Makrophagen im Hirngewebe selbst, sondern diejenigen um die Blutgefäße entscheidend für den Verlauf der Erkrankung und die Menge des abgelagerten Amyloids. Weiterhin gelang es den Wissenschaftlern zu zeigen, dass diese Fresszellen um die Blutgefäße bestimmte Rezeptoren brauchen, um das Amyloid aufzunehmen und aus dem Hirn zu schaffen.

„Unsere Ergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein für das Verständnis der Alzheimererkrankung dar. Wenn wir nun wissen, welche Fresszellen entscheidend für den Verlauf der Erkrankung sind, besteht die berechtigte Hoffnung, neue, zellspezifischere und nebenwirkungsarme Therapieansätze zur Behandlung dieser Erkrankung zu entwickeln oder diese zumindest entscheidend abzuschwächen“, sagt Professor Dr. Marco Prinz. ...mehr

(mko) Die Gehirnleistung steigt bei kalorienarmer Ernährung. Die „gehirnschützende Diät“ soll, so Wissenschaftler der Universitätsklink Münster, auch mit 70 Jahren noch ein gutes Erinnerungsvermögen und eine gute Orientierung garantieren. Bekannt war bisher, dass die erhöhte Zufuhr von einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Olivenöl, Fischöl) und kalorienarme, mediterrane Kost einen relativen Schutz vor neurodegenerativer Krankheiten, vor allem Alzheimer und geistigem Altersabbau mit sich bringt.

Auch bei dicklichen Kindern zeigte sich bei wissenschaftlichen Beobachtungen, dass das Absenken des Insulinspiegels mit einer Verbesserung der kognitiven Funktion einhergeht – und der Anstieg zum Gegenteil führt. Professor Erich Bernd Ringelstein von der Klinik für Neurologie: „Die übergewichtigen Kinder werden als Erwachsene nicht nur sehr viel kränker sein als die Vorgänger-Generation, auch ihre kognitive Leistungsfähigkeit wird durch das Übergewicht und den gesteigerten Insulinspiegel im peripheren Blut zunehmend leiden. Insulinabhängige Stoffwechselwege des Gehirns sind für die Stabilisierung des Langzeitgedächtnisses und für die Anpassung des Gehirns an wechselnde Anforderungen maßgeblich.“ ...mehr

(mko) Aufbrausende Charaktere haben es oft schwer. Jetzt hat eine Studie des Karolinska-Institutes in Schweden auch noch ermittelt, dass Menschen, die immer gleich an die Decke gehen, gefährdeter sind, im Alter Demenz oder Alzheimer zu erkranken, als Menschen die eher entspannte Beziehungen pflegen. Das heißt, ein stressfreies Leben im sozialem Umgang mit anderen schützt vor Demenzerkrankungen.

(mko) Wie halte ich mich im hohen Alter noch fit, wie bleibe ich geistig auf der Höhe und schütze mich vor Vergeßlichkeit? Eine Frage, die sich Ältere nicht erst mit 75 Jahren stellen sollten. Zu der Reihe von vielen Aktivitäten, die vor Alzhei-mer schützen, darf man jetzt auch Walken und Tanzen hinzuzählen. Das beweisen aktuelle Studien aus den USA: Über 2000 Männer, älter als 71 Jahre, und 469 Frauen, älter als 75 Jahre, wurden zu ihrem Lebensstil befragt: Die besseren Ausgangsdaten hatten jeweils die Wal-ker und Tänzer. Sportliche Aktivi-täten haben einen direkten Einfluß auf die Hirndurchblutung. So Pro-fessor Wildor Hollmann von der Sporthochschule Köln. Als Schutz vor Alzheimer gilt bisher: Kreuzworträtsel lösen, Musikinstrument spielen Lesen und Kartenspielen.

(mko) Die Zeit, wo man mehrmals am Tag fünf oder acht Pillen auf einmal schlucken muss ist bald vorbei. Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft in St. Ingberg entwickeln eine Zahnprothese, die die Dosierung von Medikamenten übernehmen soll. Mi tHilfe dieses Medikamentendepots sollen die Konzentrationsspitzen, besonders bei Alzheimer-Patienten oder chronisch Kranken vermieden werden, denn die führen oft zu Nebenwirkungen. Die Pothese besteht aus einem Reservoir, in dem sich das Medikament befindet, einem Ventil und zwei Sensoren. Über eine Membran gelangt Speicheln in das Reservoir, löst einen Teil des festen Medikaments und fließt dann in den Mundraum und wird hier von den Mundschleimhäuten auf-genommen. Die Prothese beansprucht den Platz von zwei künstlichen Backenzähnen.

(mko) Schwer an Demenz erkrankte und Alzheimer-Patienten werden beim Essen ruhiger und haben mehr Appetit, wenn im Speiseraum ein Aquarium vorhanden ist. Das stellte die Wissenschaftlerin Dr. Nancy Edwards von der Purdue Universität in Indiana/USA fest. Gemessen wurde in der Studie die aufgenommene Nahrungsmenge – mit und ohne Aquarium im Speiseraum. Nach Aufstellen eines Beckens hatten die Patienten am Ende der Un-tersuchung rund 1,5 Kilo zuge-nommen. Während des ganzen Versuchs saßen die Patienten etwa 27 Prozent mehr als zuvor. Die Patienten waren ruhiger und ließen weniger körperlich aggressives Verhalten erkennen als davor.

(mko) Die Initiative „Altern in Würde“ deckt anhand einer Studie schwere Mangelvorsorgung von Alzheimerpatienten auf. Demnach leiden in Deutschland allein eine Million Bürger an einer Demenz, d. h. dem Verlust geistiger Leistungsfähigkeit. 70 Prozent sind davon Alzheimer-Patienten (Symptome u.a.: Orientierungslosigkeit, Gedächtnisverlust), die nicht nach den geltenden Therapie-Leitlinien be-handelt werden. So Dr. Günther Niklewski und Dr. Klaus-Christian Steinwachs. Vielen Ärzten fehlt immer noch die Kenntnis darüber, was mit modernen Medikamenten erreicht werden könnte. Dazu kommen die immer enger ge-schnürten Budget-Kosten. Den Betroffenen wird damit die Chance genommen, ihr geistiges Leitungs-vermögen noch einige Zeit aufrecht zu erhalten. So weiß man z.B., dass der Schneeglöckchen-Wirkstoff Galantamin den Abbau der Hirn-leistung bis zu vier Jahre verzögern kann. Eine angemessene Therapie würde auch die schwere Pflege verkürzen, was wiederum das Pflegepersonal, meist Angehörige, zur Erholung nutzen könnten.