Schlagwort-Archive: Allergien

(mko) Landkinder, die auf traditionellen Bauernhöfen mit Milchwirtschaft aufwachsen, sind besser vor Allergien und allergischem Asthma geschützt. Studien belegen den so genannten „Bauernhof-Effekt“. So Professor Erika von Mutius. Gut ist es, Kinder in den ersten Lebensjahren mit in den Kuhstall zunehmen. Die Expertin rät auch zum Kontakt mit anderen Nutztieren, z. B. Schweinen oder Geflügel – das kann den Schutzeffekt vor einer Allergie noch verstärken. Warum das so ist, wird noch erforscht. Untersuchungen an Mäusen ergaben, dass die Tiere nach einer Behandlung mit Staub, der aus dem Kuhstall stammt, eindeutig vor der Ausprägung einer Allergie geschützt sind. Fest steht auch, dass Kinder, die in den ersten Lebensjahren öfter banale Infekte durchmachen oder sich häufig in der Natur aufhalten und daher bestimmten Kontakt zu Bakterien haben, seltener an Allergien und Asthma leiden.

(mko) Nicht nur Latexallergiker sollten Vorsicht im Umgang mit dem Roten Weihnachtsstern üben, denn die beliebte Zimmerpflanze, die jetzt oft als vorweihnachtlicher Blumenschmuck das Heim ziert, kann für einen Latex-Allergiker schnell zum Frust werden. Stiele der Blätter sowie Teile der Stengel enthalten eine latexartige Substanz, die, sobald Allergiker damit in Berührung kommen, zu allergischen Reaktionen führen kann. Das gilt für so manche tropische Zimmerpflanze und auch für so manche Schnittblume. Im Zweifel sollten Allergiker sich vor dem Kauf ihnen nicht bekannter Blumen- und Pflanzensorten vorher erkundigen. Infos: Berufsgenossenschaft für Gesundheitspflege, z. B. Hamburg: 040 – 20207-0), Verbraucherverbände

(mko) Etwa jedes 50. Kind leidet an einer Erdnussallergie. Britische Forscher um Andrew Clark (University of Cambridge) haben jetzt mit Erfolg eine Desensibilisierungstherapie an Kindern mit einer Allergie gegen Erdnüsse getestet. Für die Studie wurden 99 Kindern zwischen sieben und 16 Jahren täglich minimale Dosen von Erdnusspulver verabreicht. Nach sechs Monaten hätten die meisten Kinder täglich 800 mg Pulver vertragen können ─ dieses entspricht etwa fünf Nüssen. Die Forscher gaben die Erfolgsquote mit 84 bis 91 % an. Eines von fünf Kindern klagte aber dennoch über leichte allergische Reaktionen (z. B. Jucken im Mund). Nach Angaben von Andrew Clark können mit der Behandlung Kinder deutlich mehr Erdnüsse vertragen, als sie mitunter unbeabsichtigt an Spuren von Erdnüssen in Snacks oder verunreinigtem Essen zu sich nehmen. Die Autoren warnten aber davor, das Verfahren eigenmächtig zu Hause anzuwenden ─ es sind noch weitere Forschungen notwendig. Weltweit sind der Studie zufolge 10 Millionen Menschen allergisch gegen Erdnüsse. Vor einigen Jahren hatte die Berliner Klinik Charité in einem Pilotverfahren die orale Immuntherapie bei Erdnussallergien getestet. Damals reagierten 14 der 23 getesteten Kinder positiv auf die Therapie.  Andrew Clark (University of Cambridge): „Die orale Immuntherapie könnte eine enorme Entlastung für Eltern mit allergischen Kindern sein.“