(mko) Viele Raucher kennen das Risiko, durch ihre Sucht an Lungenkrebs zu erkranken. Raucher leben aber auch mit dem Risiko Blasenkrebs zu bekommen – eine Tatsache, die von der breiten Bevölkerung bisher ignoriert wird.
Bei 28.750 Neuerkrankungen pro Jahr kommt Blasenkrebs gar nicht einmal soviel seltener vor als Lungenkrebs mit 33.000 Fällen jährlich.
Zu diesem Ergebnis kommen die US-Urologen Professor James E. Montie und Dr. Seth A. Strope von der Universität Michigan in einer im Juli 2008 veröffentlichten Auswertung von medizinischen Studien aus mehr als 30 Jahren. Darin kritisieren sie, dass die Öffentlichkeit praktisch nicht über das hohe Blasenkrebsrisiko durch Rauchen informiert ist.
Ein Ergebnis der Auswertung sollte Rauchern jedoch Mut machen mit dem Rauchen aufzuhören, denn dann sinkt das Blasenkrebs-Risiko bereits nach vier Jahren um bis zu 40 Prozent.
„Die Heilungschancen von Blasenkrebs hängen davon ab, ob der Tumor frühzeitig erkannt wird. Risikopatienten wie langjährige Raucher sollten daher möglichst frühzeitig diagnostiziert werden. Ein einfacher Urintest kann die Früherkennung verbessern: Innerhalb von 30 Minuten lässt sich ein für Blasenkrebs typisches Protein (NMP22) nachweisen, das bereits in einem frühen Krebsstadium im Urin vorkommt. Bei den meisten Betroffenen wird die Krebserkrankung heutzutage jedoch erst sehr spät festgestellt: Jeder dritte Patient leidet zum Zeitpunkt der Diagnose bereits an einem fortgeschrittenen Harnblasenkarzinom mit schlechter Prognose.
Männer erkranken dreimal so häufig an Blasenkrebs wie Frauen.
Ob Passivrauchen ebenfalls zu Blasenkrebs führen kann, ist noch nicht abschließend geklärt, aber wahrscheinlich.