Bei der Arthrose werden Reaktionsmuster und Signalwege aktiviert, wie sie vor der Geburt auftreten, wenn sich im Embryo Knochen ausbilden, so der Experte. Auch in dieser Phase werden Knorpelgewebe abgebaut. Die Zellen verändern sich und es bilden sich neue Knochen. Während im Mutterleib jedoch intakte Knochen angelegt werden, zerstört die Arthrose das Gelenk. Trotz dieser Erkenntnisse sei die Arthrose jedoch immer noch zu wenige bekannt, die Forschung müsse in diesem Bereich verstärkt werden. Ziel sollte es sein, das Gelenk zu reparieren, nicht durch ein künstliches zu ersetzen. Wie man den Knorpelabbau aktiv stoppen kann, konnte Professor Pap an Mäusen nachweisen, denen regelmäßig einen Antikörper gegen ein bestimmtes Molekül injiziert wurde. Diese Tiere entwickelten keine Arthrose.
Auch bei der Schmerzforschung stehen die Forscher bei der Arthrose vor grundsätzlichen Problemen. Die Natur des Schmerzes ist weiterhin unklar, ein degenerativer Schmerz wurde bisher nicht definiert. In jüngster Zeit werden immer mehr Entzündungsaspekte betont, allerdings handelt es sich bei dieser Erkrankung um ein komplexes Krankheitsbild, das wie Professor Hans-Georg Schaible des Universitätsklinikums Jena hervorhebt, auch neue Ideen in der Schmerztherapie erfordert.
Eine neue schmerztherapeutische Wunderwaffe steht allerdings derzeit nicht zur Verfügung, so der Wissenschaftler. Man nimmt an, dass Entzündungsvorgänge maßgeblich an der Arthrose-Schmerzentstehung beteiligt sind, daher ist die derzeitige Therapie mit nicht steroidalen antiinflammatorischen Drugs ( Mitteln) sowie Coxiben gut begründet. In Experimenten wird derzeit erforscht, ob die Neutralisierung von Nerv growth factor (NGF – bewirkt Langzeiteffekte in Neuronen) zur Schmerzreduktion führt.
Deutsche Ges. f. Rheumatologie
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