Neues vom Krebskongress in Berlin

(mko) Brustkrebs (Mamakarzinom) ist nach wie vor mit über 57 000 Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung der Frau. Derzeit kann man in Bezug auf Entwicklung und Erprobung neuer Therapiesubstanzen eine Flut so genannter Biologicals beobachten. Große Fortschritte beim HER-2 positiven Mammakarzinom hat in den vergangenen Jahren, so Kongresspräsident Professor Manfred Kaufmann von der Uni-Klinik Frankfurt auf dem 28. Krebskongress in Berlin, in erster Linie der Einsatz des Antikörpers Trastuzumab gezeigt. Aber auch andere Substanzen sind viel versprechend wie z.B. Lapatinib, Pertuzumab und werden derzeit im Rahmen großer klinischer Studien untersucht.
Auch die Strahlentherapie nach einer brusterhaltenden Operation senkt das Risiko für einen Rückfall (Rezidiv). Die Nachbestrahlung der Brust ist deshalb obligater Bestandteil der brusterhaltendenden Therapie. Die Nebenwirkungen und Risiken der Brustbestrahlung sind heutzutage gering.
Von einer Strahlentherapie profitieren – so aktuelle Studienergebnisse – auch Patientinnen nach einer Brustentfernung und als neues Verfahren gilt auch die Teilbrustbestrahlung, eine neue Methode der Strahlentherapie , die nur 4-5 Tage im Gegensatz zu etwa sechs Wochen, dauert.

Gesundheitspolitisch wird es in Deutschland immer mehr interdisziplinär arbeitende, zertifizierte Brustkrebszentren (s. Meldung und Link) zur Verbesserung der Versorgungsqualität geben. Auf der Homepage der Deutschen Krebsgesellschaft Krebsgesellschaftwerden entsprechend zertifizierte Brustkrebszentren in den einzelnen Bundesländern aufgeführt.

Bei älteren Frauen wird Brustkrebs oft erst spät erkannt. Jede Zehnte der über 80-jährigen Frauen erkrankt an Brustkrebs. In den meisten Fällen wird der Krebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt und ist dann nicht mehr heilbar. Das, so Experten, sei u.a. auf die Beschränkung der gesetzlichen Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung (Mammographie-Screening), zurückzuführen, die sich auf das Alter zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr konzentriert. Ältere Frauen sind von der Teilnahme an diesem Programm ausgeschlossen. Nur drei Prozent der 80-Jährigen nehmen demnach z.Zt. Zeit regelmäßige Mammographieuntersuchungen in Anspruch. Die Begrenzung des Teilnahmealters führe zu der weit verbreiteten Annahme, dass das Risiko für Brustkrebs im Alter sinke. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Während das Brustkrebsrisiko unter 30-Jährigen bei 1 zu 2500 liegt, beträgt es im Alter von 80 Jahren 1 zu 10. Krebsfrüherkennung.Zertifizierte Brustkrebszentren

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