Neue Zusammenhänge zwischen Leber und Diabetes Typ 2 entdeckt

(mko) Bei der Entstehung von Diabetes Typ 2 spielt die Leber einen bedeutendere Rolle als bisher angenommen vermuten Wissenschaftler. Denn: Experimente zeigen, dass die Leber und
ihr Stoffwechsel eine entscheidende Rolle dabei spielen, ob und wo der Körper Fett einlagert. Geschieht dies außerhalb des üblichen Fettgewebes, beispielsweise in der Leber selbst, kann dies zu einer verminderten Wirkung des Blutzuckerhormons – die sogenannte Insulinresistenz – führen.

Bisher gingen Experten davon aus, dass die Fettleber eine Folge von Typ 2 Diabetes oder Adipositas ist. Neueste Studien belegen nun das Gegenteil: Die Fettleber könnte – bereits in einem frühen Stadium – auch eine Ursache für die verminderte Insulinwirkung und damit für Diabetes Typ 2 und Übergewicht
sein. „Die Fettleber ist wahrscheinlich integraler Bestandteil des so genannten Metabolischen Syndroms“. So Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Chefarzt für Innere Medizin, Gastroenterologie,
Endokrinologie sowie Diabetologie an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg.

Weshalb der Körper Fett in die Leber oder in andere Regionen außerhalb des üblichen Fettgewebes einlagert, zeigen Versuche mit Mäusen. „Wir haben einen fettstoffwechselspezifischen Genregulator selektiv in der Leber verändert“, berichtet Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, „bei gleicher
Nahrungsmenge haben die Mäuse dann eine ausgeprägte Adipositas entwickelt. Wurde der Mechanismus deaktiviert, blieben die Mäuse dünn.“ Daraus folgt, dass Veränderungen des Leberstoffwechsels ursächlich für Adipositas und weiteren Erkrankungen wie oder Diabetes Typ 2 sein können.