(mko) Basalzellkrebs (Barsaliom) gehört mit etwa 80 Prozent zu den bösartigen Hauttumoren und neben dem Plattenepithelkarzinom zu einer der häufigsten Hautkrebsarten. Jährlich erkranken mindestens 100 von 100.000 Menschen. In der Regel wächst der Tumor langsam und zeigt sich oft am Nasenrücken und im Gesicht von älteren Männern. Aber auch Frauen und jüngere Menschen können betroffen sein. In den meisten Fällen hilft eine Operation oder Strahlentherapie.
Auf dem jährlichen Jahrestreffen der Amerikanischen Krebsgesellschaft in Chicago (ASCO – 31.05. bis 04. 06.13) werden und wurden u.a. auch in diesem Jahr wieder wichtige Studien-Daten für zielgerichtete Krebs-Therapien vorgestellt.
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Cancer-net
So beim fortgeschrittenem und symptomatischen metastasierten Basalzellkarzinom.
Schon 2012 standen zwei Krebs-Medikamente der Firma Roche im Blickpunkt: Vemurafenib (Zelboraf®) und Vismodegib (Erivedge®) – Zulassungen im Frühjahr 2012 von der amerikansichen Food and Drug Administration/FDA.
Jetzt sprach sich im April 2013 auch die europäische Arzneimittel-Agentur EMA für die Zulassung – voraussichtlich ab Mitte Juli 2013 – von Vismodegib, dem ersten Hedgehog-Signalweg-Inhibitor (Signalweg-Hemmer – s. Hintergrund) aus. Langzeit-Ergebnisse belegen, so Professor Axel Hausschild, Leiter der Dermato-Onkologie an der Hautuniklinik Kiel, dass der klinische Vorteil von Vismodegib, über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt. Die objektive Ansprechrate lag bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Basalzellkrebs bei 60,3 Prozent und bei 48,5 bei Patienten mit metastasierten Basalzellkarzinom.
Vemurafenib kann nur bei Patienten angewendet werden, deren Krebs eine Mutation (Veränderung) im sogenannten B-RAF-Gen aufweist, das ist ein Schlüsselprotein im Krebszellenwachstum. Diese Veränderung hat möglicherweise zur Entstehung des Melanoms geführt.Vemurafenib richtet sich gegen Proteine, die von diesem veränderten Gen produziert werden und verlangsamt oder stoppt die Entwicklung des Krebses.Vemurafenib ist seit März 2012 zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit einem nicht operablen oder metastasierten Melanom und dieser B-RAF-V600-Mutation durch die amerikanische FDA zugelassen und zwar zur Monotherapie und Behandlung Erwachsener mit einem nicht-resezierbaren oder metastasierenden Melanom. Vor der Therapie müssen die Patienten allerdings positiv auf diese Mutation getestet worden sein.
Studienergebnissen belegen den therapeutischen Vorteil von Vemurafenib, auch nach längerer Nachbeobachtung. Mit der Behandlung treten jedoch Nebenwirkungen auf, etwa Hautausschlag, Juckreiz sowie eine erhöhte Photosensitivität, Fatigue und Gelenkschmerzen. Diese sind laut Professor Hauschild jedoch aus medizinischer Sicht in der Regel gut behandelbar.
Hintergrund:
Das Basalzellkarzinom (Basaliom) ist die weltweit häufigste Form von Hautkrebs, jährlich sind etwa zwei bis drei Millionen Menschen betroffen. Im Gegensatz zum malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs) geht dieser Tumor nicht von den Melanozyten, sondern von der Basalzellschicht der Ober-Haut aus. Während beim malignen Melanom bei etwa 50 Prozent der Patienten eine Mutation im B-RAF-Protein vorliegt, findet sich beim Basalzellkarzinom in mehr als 90 Prozent der Fälle eine Mutation im sogenannten Hedgehog-Signalweg. Der im adulten Gewebe normalerweise inaktive Signalweg wird durch die Mutation aktiviert, woraus eine erhöhte Genexpression und Zellproliferation resultiert. Vismodegib ist das erste Medikament, das diesen Signalweg spezifisch hemmt und so entstellende bzw. potenziell lebensbedrohliche Schädigungen beim lokal fortgeschrittenen oder bei der metastasierten Krebserkrankung schrumpfen lässt.