Nachtblindheit: Sehprobleme nicht unterschätzen

(mko) In dieser Jahreszeit haben viele Autofahrer Angst sich ans Steuer zu setzen, sie leiden unter einer „Nachtblindheit“. Plötzlich springt da jemand auf die Fahrbahn, ob Mensch oder Tier, das kann man dann oft nicht schnell genug erkennen. Derart brenzliche Situationen im Straßenverkehr entstehen gerade in der dunklen Jahreszeit, denn beim „Dämmerungssehen“ beträgt die Kontrastschärfe nachts nur noch 20 – 30 Prozent der Tagesschärfe, Und bei Autobahnfahrten potenzieren sich die Probleme durch aufgeblendete Scheinwerfer oder auch dem Blenden im Rückspiegel. Was tagsüber möglicherweise das Sehen und Erkennen von Schildern und Ortsangaben noch tolerierbar macht, verstärkt sich bei Auto-Fahrten in der Dämmerung oder bei Dunkelheit. Experten sprechen von einer Wahrnehmung von 100 Metern tagsüber, in denen man seine Umgebung gut erkennt, diese Entfernung  reduziert sich jedoch nachts auf 25 Meter. Augenärzte und Experten der Verkehrskommission raten daher verstärkt zu einer Augenuntersuchung, damit Fahrten in der Nacht nicht zum Alptraum werden.
Getestet werden Kontrastsehen und Blendempfindlichkeit, eine Nachtblindheit ist meist nicht der Grund für die Sehprobleme, vielmehr liegen die Ursachen in einer unterkorrigierten Sehschwäche, z.B. Kurzsichtigkeit. Dazu kommen aber auch altersbedingte Augenerkrankungen, wie der Graue Star  (Katarakt) , der Grüne Star (Glaukom) oder eine altersbedingte Makuladegeneration oder Alterssichtigkeit.

Wer sich bei solchen Fahrten grundsätzlich unsicher fühlt oder dunkel gekleidete Fußgänger und Fahrradfahrer nur im letzten Moment erkennt, sollte daher einen Sehtest machen lassen. Ab September 2011 werden diese Sehtests bei Augenoptikern im Rahmen der Verkehrssicherheitskampagne von Kuratorium Gutes Sehen e.V. und VdTÜV bundesweit kostenfrei angeboten.
Infos unter

www.seh-check.de

ausdruckbare Test des Kuratoriums Gutes Sehen (KGS) orientiert sich an den vom Augenarzt bekannten Buchstabentafeln mit Lettern in unterschiedlicher Größe. Die Überprüfung soll lediglich auf mögliche Sehprobleme hinweisen, ersetzt aber nicht den Besuch beim Optiker oder Augenarzt. Unterstützt wird die Aktion unter anderem vom Bundesverkehrsministerium, dem Automobilclub von Deutschland (AvD) und dem Süddeutschen Augenoptikerverband.