Multiple Sklerose (MS) frühzeitig behandeln

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(mko) Die Erkrankung der Multiplen Sklerose (MS) sollte möglichst schon im Frühstadium behandelt werden, das reduziert die Zahl der Schübe, das Fortschreiten der Erkrankung und verhindert möglicherweise die Entwicklung von Behinderungen. Menschen mit Multipler Sklerose aber brauchen mehr als nur eine medikamentöse Therapie. Sie müssen eingehend über ihre Erkrankung informiert und umfassend betreut werden, damit sie bei der Therapie „am Ball“ bleiben, d. h. ein möglichst kooperierendes Therapie-Verhalten entwickeln, um die möglichen Therapieerfolge tatsächlich zu erreichen. Dafür wurden jetzt auch spezielle Therapie-Begleitprogramme* entwickelt (mehr dazu siehe weiter unten).
Inzwischen liegen Studienergebnisse vor, die laut Professor Norbert Sommer, Chefarzt in der Fachklinik für Neurologie in Göppingen, keinen Zweifel mehr daran lassen, dass durch eine effektive Frühtherapie der Verlauf der schubförmigen Multiplen Sklerose günstig zu beeinflussen ist. Die Aussage beruht auf den Daten einer dreijährigen Behandlungszeit. 51 Prozent der Patienten in der ursprünglich ohne Wirkstoff (Placebo) behandelten Gruppe entwickelte innerhalb von drei Jahren eine klinisch manifeste Multipe Sklerose, im Vergleich zu nur 37 Prozent, die mit Interferon beta-1b- behandelt wurden. Und auch der Krankheitverlauf zeigte eine deutlilche Risikominderung (um 40 Prozent), wenn die Patienten bereits in der Frühphase behandelt wurden.

* Betreuungskonzepte stärken den langfristigen Therapieerfolg. Das Therapiebegleitprogramm „Betaplus“, so Dr. Wolfgang Köhler von der Klinik Hubertusburg, einer Fachklinik für Neurologie und neurologische Intensivmedizin in (04799) Wermsdorf, umfasst z.B. neben dem Angebot der Betreuung durch eine spezielle MS-Schwester, ausreichend Informationsmaterial wie z.B. Broschüren, Flyer und die Zeitschrift „Lidwina“, die an Patienten abgegeben wird.
Zusätzlich wurde ein Call-Center eingerichtet, an das sich Betroffene und auch Angehörige wenden können.

Rufnummer: 0800 238 23 37 und eine MS-Platt form „MS-Gateway“, eine Art Forum, in dem sich Patienten untereinander austauschen können.

Eine Unterschung zu diesem Care-Programm zeigte deutlich, dass die intensive Betreuung und der Einsatz eines psychoedukativen Trainingprogramms u.a. den Energiehaushalt stärkt, zur Stressbewältigung beiträgt und Depressionen mindert, d. h. insgesamt die Lebensqualität der betroffenen Patienten positiv stärkt.
Ausreichende Bewegung ist genauso wichtig wie eine wirksame Therapie. Das Trainingshandbuch „Bewegung und Sport mit Multipler Sklerose“ bietet eine große Auswahl an Trainings-Übungen: Kraft-, Ausdauer-,Koordinations- und Entspannungsübungen sind auf die unterschiedlichen Symptome der MS zugeschnitten. Durch regelmäßige Bewegung können MS-Betroffene ein gutes Körpergefühl entwickeln und ihr Selbstbewußtsein stärken. Das Trainingshandbuch kann beim MS-Center unter der kostenfreien RUnfnummer: 0800 – 30 77 30 angefordert werden.

Mehr Informationen:
MS-Gateway
Sport bei MS
COPAKTIV
Hotline: Mo-FR (.00 bis 20:00 Uhr
Rufnummer: 0800 – 1 970 970
MS-Service-center
Hotline: 08000 307730 (gebührenfrei)
(Studien: Beyond-Studie,Benefit-Studienprogramm)