Lungenkrebs: Maßgeschneiderte Dignose verbessert Heilungschancen

(mko) Lungenkrebs-Patienten profitieren heute von modernen molekulargenetischen Diagnoseverfahren,denn diese verbessern die Heilungschancen. Bisher geben überwiegend histologische Gewebeverfahren Auskunft über die Beschaffenheit des Tumorgewebes. Die neuen, gentechnischen Methoden verbessern jedoch die Klassifizierung der einzelnen Tumore und daraus ergibt sich dann eine maßgeschneiderte Behandlung für den einzelnen Krebspatienten. Denn: Die jeweilige Tumorart entscheidet letztlich über die Möglichkeiten der Therapie. Experten wie Professor Büttner  von der Uniklinik Köln haben Tumore von mehr als 6.000 Lungenkrebspatienten mit diesen modernsten gentechnischen Methoden erneut untersucht. Das überraschende Ergebnis: Bei mehr als der Hälfte aller untersuchten Proben konnte die ursprüngliche Diagnose ergänzt werden oder der Tumor  konnte sogar in eine gänzlich andere Untergruppe eingeordnet werden.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass es weitaus mehr Untergruppen bei den Lungentumoren gibt, als bisher angenommen“, so Büttner. „Von dieser Erkenntnis profitieren die Betroffenen: „Wir können mittels gentechnischer Verfahren heute eine viel genauere Diagnose stellen und so die Behandlung stärker und individueller auf den jeweiligen Patienten abstellen. Zukünftig sollte die Genom-basierte Krebsdiagnose als wichtige Ergänzung zum histologischen Verfahren Einzug in die klinische Praxis halten.“

Hintergrund:
DasZiel der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren ist es, die Krebsmedizin bundesweit zu verbessern. Das Förderprogramm „Onkologische Spitzenzentren“ ist dabei Teil eines umfassenden, dreistufigen Programms, das die Organisation gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft auf den Weg gebracht hat, um eine Neuorientierung in der Krebsmedizin einzuleiten. In den Onkologischen Spitzenzentren soll die Patientenversorgung inhaltlich und strukturell verbessert werden. Die hier erarbeiteten Fortschritte und abgestimmten Standards in allen Aspekten der Prävention, Früherkennung, Versorgung und Forschung sollen allen onkologischen Versorgungseinrichtungen des Landes zugänglich gemacht werden. Auf der zweiten Ebene – den so genannten Klinischen Onkologischen Zentren – sollen die abgestimmten Standards zum Wohle der Patienten umgesetzt werden, wobei hier nicht – wie bei den universitären Spitzenzentren – die Forschung im Vordergrund steht. Die dritte Ebene – die Organkrebszentren – rundet das 3-Stufen Konzept ab. Letztlich sollen diese Strukturen dazu führen, dass Krebs-Patienten in Deutschland flächendeckend nach einheitlichen, hohen Qualitätsstandards behandelt und versorgt werden. Ziel aller Beteiligten ist es, im Jahre 2020 alle Krebspatienten in Deutschland in Zentren zu behandeln, in enger Zusammenarbeit mit der niedergelassenen Ärzteschaft.

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