Kuhmilch oder Kindermilch?

(mko) Was ist ausschlaggebend, wenn Eltern statt Kuhmilch Kindermilch kaufen: Vor allem gesundheitliche Gründe, aber auch bestimmte Inhaltsstoffe sowie eine scheinbar bessere Verträglichkeit im Vergleich zu normaler Trinkmilch – das ist das Ergebnis einer 2011 durchgeführten Verbraucherbefragung in Haushalten mit Kleinkindern und zweier Modellrechnungen über die Auswirkungen des Verzehrs von Kindermilch, anstelle von Kuhmilch auf die Nährstoffzufuhr von Kleinkindern.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt aber zu dem Ergebnis, dass Kindermilch aus entwicklungspsychologischer Sicht unnötig ist und – bei hohen Verzehrmengen – ein Risiko für exzessive Nährstoffzufuhren birgt.  Angesichts der überwiegend adäquaten Nährstoffversorgung von Kleinkindern in Deutschland lässt sich im Rahmen einer abwechslungsreichen Familienernährung kaum vermeiden, dass der Verzehr von Kindermilch zu unnötigen oder unerwünscht hohen Nährstoffaufnahmen führt. Auch deuten die Modellrechnungen darauf hin, dass der Verzehr von Kindermilch einen signifikanten Beitrag zur Makro- und Mikronährstoffzufuhr von Kleinkindern leisten und dadurch insbesondere zur Erhöhung der Zufuhr an Vitaminen und Spurenelementen führen kann. Bei Kleinkindern, die Nährstoffdefizite aufweisen, kann der Verzehr von Kindermilch einen Beitrag zur Steigerung der Zufuhr leisten. Kindermilch ist jedoch diesbezüglich nicht besser geeignet als andere (angereicherte) Lebensmittel oder die frühzeitige Einführung von Fleisch und Fisch in die Kleinkindernährung.
Kindermilch wurde im Vergleich zu Kuhmilch in größeren Mengen und häufiger aus einer Säuglingsflasche getrunken. Zudem wurde Kindermilch nicht nur als Ersatz, sondern auch zusätzlich oder im Wechsel mit herkömmlicher Milch getrunken.

Die Preise für spezielle Kindermilch liegen zwischen 1,75€ bis 2,27€  und somit über dem Grundpreis normaler Milch, die in der Regel  0,54€ pro Liter kostet.